Mannheim, 04. Februar 2016. (red/cr) Fahren Autos bald von allein? Steuern sich Haushaltsgeräte in Zukunft automatisch? Werden bald große Anlagen auf hoher See treiben, um Plastikmüll zu sammeln? Wie ihre berufliche Zukunft aussieht und wie sie die Welt retten werden, dem kamen Schülerinnen und Schüler am Mittwochvormittag ein Stück näher. Das Bildungsnetzwerk „Coaching4Future“ informierte die Klassenstufe elf der Integrierten Gesamtschule Mannheim-Herzogenried über MINT-Berufe und „was man damit machen kann“.
Von Christin Rudolph
Im Hörsaal 2 der Integrierten Gesamtschule Mannheim-Herzogenried sitzen zwei Schulklassen der Stufe 11. Vor ihnen liegt eine Sammlung verschiedener Gegenstände. Darunter sind ein Streifen mit organischen LEDs, Gewebe aus Carbonfasern, ein künstliches Hüftgelenk und intelligente Knete.
Aber was haben all diese Dinge mit den Schülern zu tun? Für den Mittwochvormittag sollte doch Berufsberatung auf dem Stundenplan stehen? Wo sind die Flyer, Broschüren und endlosen Listen möglicher Studiengänge und Ausbildungsberufe?
Wie sieht die Zukunft aus?
Cathrin Brinkmann und Tatiana Kalytta vom Bildungsnetzwerk „Coaching4Future“ bringen Licht ins Dunkel.
Wer von euch weiß denn schon, wo er später mal beruflich hinwill?
Eine Handvoll Arme gehen nach oben. In der neunten und der elften Klasse machen die Schülerinnen und Schüler ein Praktikum. Ob dadurch jemand herausgefunden hat, was er oder sie für einen Beruf ausüben möchte? Zwei Arme oben. Und wer weiß jetzt, was auf keinen Fall in Frage kommt? Drei Arme. Im übernächsten Jahr machen die Schülerinnen und Schüler ihr Abitur. Die schweigende Mehrheit weiß noch nicht, wie es danach weitergeht.
Eine Perspektive zeigen an diesem Vormittag Frau Brinkmann und Frau Kalytta. Zuerst reden sie ganz allgemein darüber wie wichtig es für die Berufwahl ist, seine Stärken und Interessen zu kennen und druch Praktika Erfahrung zu sammeln. Aber die Anschauungsmaterialien, die sie mitgebracht haben, verrieten von Anfang an ihre eigentliche Absicht – die Vielfalt von MINT vermitteln. MINT ist nicht die Farbe des Frühlings 2016, sondern steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Die beiden Coaches selbst haben MINT-Fächer studiert.
Frau Brinkmann haben im Biologiestudium parasitär übertragbare Krankheiten wie Malaria beschäftigt, Frau Kalytta war in der Erdbebenforschung tätig. Nun wollen sie ihre Begeisterung weitergeben.
MINT ist überall
Unterhaltsam näheren sie sich dem Thema Berufswahl. In einem Film über die Interessen Jugendlicher tritt der bekannte Popsänger Cro auf, die
Minions laufen durchs Bild und berühmte Youtuber wie LeFloid oder Dagi Bee informieren ihre Zuschauer. Die Schülerinnen und Schüler fühlen sich angesprochen. Sie sehen Sänger und Schauspieler, Berühmtheiten, die sie aus ihrer Freizeit kennen.
Zusammen mit den Coaches betrachten sie diese Bilder anschließend aus einer anderen Perspektive. Welche Berufe stecken dahinter? Klar, Popstar, Schauspieler und Youtuber.
Ihr habt jetzt die Leute genannt, die im Vordergrund stehen, aber was passiert denn dahinter?
Frau Kalytta bringt die Jugendlichen dazu, an Berufe „hinter den Kulissen“ zu denken. Durch die Auswahl verschiedener zukunftsorientierter Themenfelder konnten die Schülerinnen und Schüler bestimmen, worüber sie mehr erfahren wollen. Diese Gruppe wollte wissen, „Wie wir in Zukunft die Welt retten“ und „Lifestyle leben“.
Ein Produkt, viele Berufe
Anhand einzelner innovativer Erfindungen dieser Bereiche wurden beispielhaft Studiengänge und Ausbildungsberufe vorgestellt. So könnte man zum Beispiel um an der Entwicklung einer organischen LED mitzuwirken eine Ausbildung im Bereich Fachinformatik machen, Nanowissenschaften oder optische Technologie studieren.
Im Bereich mINT gibt es viele Berufe, die eher weniger bekannt sind. Die Stufe elf der Integrierten Gesamtschule Mannheim-Herzogenried kennt seit Mittwoch ein paar mehr.
Coaching4Future ist eine Initiative der Baden-Württemberg-Stiftung in Kooperation mit Südwestmetall und der Agentur für Arbeit. Ihre Veranstaltungen zur Berufsorientierung kommen ab der achten Klassenstufe an Werkrealschulen, Realschulen und Gymnasien überall in Baden-Württemberg.
Am Donnerstag, dem 25. Februar, sind die Coaches an der Pfingstbergschule Mannheim zu Gast. Wer schon weiß, dass er oder sie etwas mit MINT machen möchte, aber noch nicht, was, dem empfehlen Cathrin Brinkmann und Tatiana Kalytta den kostenlosen Interessenstest von Coaching4Future.