Viernheim, 04. Februar 2016. (red/pm) Seit Montag hat Viernheim eine öffentliche Elektro-Tankstelle. 1. Stadtrat Jens Bolze stellte sie zusammen mit Philipp Granzow, dem Brundtlandbeauftragten sowie Sebastian und Jochen Helfrich offiziell vor.
Information der Stadt Viernheim:
„Viernheim verfügt seit Montag über eine erste öffentliche Elektro-Tankstelle in der Wallstadter Straße 4 (Electro Helfrich). Am Montagmorgen stellte sie 1. Stadtrat Jens Bolze zusammen mit Philipp Granzow (Brundtlandbeauftragter) sowie Sebastian und Jochen Helfrich offiziell vor.

Erster Stadtrat Jens Bolze, Brundtlandbeauftragter Philipp Granzow und Sebastian und Jochen Helfrich; Foto: Stadt Viernheim
Speziell für Besitzer von Elektro-Autos ohne eigenes Haus stellt sich die Frage des Tankens in geringer Entfernung zum Wohnhaus oder ganz nebenbei während des Einkaufens. Zuhause aufladen bietet sich nur für Eigentümer von Einfamilienhäusern an.

Foto: Stadt Viernheim
Alle anderen sind auf eine Ladeinfrastruktur angewiesen, die öffentlich zugänglich ist. „Da ist es gut, dass Viernheim nun eine öffentliche Elektro-Tankstelle anbieten kann. Noch ist der Markt für Elektromobilität klein. In Viernheim sind elf reine E-Fahrzeuge zugelassen (acht PKW und drei Fahrzeuge zur Güterbeförderung) und 34 Hybridfahrzeuge unterschiedlichster Technologien, acht davon mit Plug-In“, so Bolze.
Elektromobilität ist ein aktuelles Thema. Immer wieder kommen neue Fahrzeuge auf den Markt. Die Bundesregierung erwägt eine staatliche Förderung von elektrisch angetriebenen PKW, um ihr Ziel von einer Millionen Fahrzeugen bis 2020 zu erreichen. Die Realität ist davon weit entfernt. Neben den manchmal hohen Anschaffungspreisen sind die eher geringen Reichweiten der Elektrofahrzeuge ein oft genanntes Kaufhemmnis. Da helfen hohe Batteriekapazitäten und ein dichtes Tankstellennetz. Dieses wird nun um eine Strom-Tankstelle erweitert. Das geschieht durch eine Kooperation der Fa. EP: Electro Helfrich mit der Stadt Viernheim.
Einfaches System ohne viel Aufwand

Foto: Stadt Viernheim
Die neue Elektro-Tankstelle in der Wallstadter Straße 4 liegt für Durchreisende verkehrsgünstig in Autobahnnähe und ist für die Viernheimer ebenfalls gut erreichbar. Sie ist frei zugänglich und 24 Stunden „geöffnet“, d. h. zugänglich. Die Ladeleistung liegt bei maximal 22 kW. Verwendet wird ein Stecker vom Typ II, passend für den allergrößten Teil der vorhandenen Fahrzeuge und für alle Neufahrzeuge. Wer einen anderen Stecker benötigt, kann mittels Adapterkabel auf die bereits vorhandene Ladesäule gegenüber ausweichen.
Bezahlt wird im Laden. Stammkunden bekommen eine sogenannte RFID-Karte und können damit am elektronischen Bezahlsystem teilnehmen. Abgerechnet wird per Standdauer/Parkplatzmiete, je Stunde 3 €. Außerhalb der Öffnungszeiten setzen die Initiatoren auf das Vertrauen der tankenden Kunden und einen freiwilligen Münzeinwurf in den Briefkasten der Fa. EP: Electro Helfrich. „Damit können wir ein einfaches System anbieten – ohne bürokratischen Aufwand“, so Helfrich und Granzow.
Auf beste Erfahrungen mit Elektro-Autos kann Sebastian Helfrich verweisen. „Viele Autofahrer denken an einen Wechsel oder möchten

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zumindest für einen Zweitwagen auf elektrischen Antrieb umstellen. Ob sich ein Elektrofahrzeug wirtschaftlich lohnt, ist von der Kilometerleistung abhängig. Für einen Pendler, der täglich 80 km fährt, ist das E-Mobil heute bereits preiswerter als ein Benziner. Die geringeren „Spritkosten“ sind dabei nur ein Vorteil. Hinzu kommen die geringeren Wartungskosten und die Steuerbegünstigung. Auch die Emissionen sind geringer. Das gilt schon für den Betrieb mit dem heutigen Strommix (Erneuerbare, Kohle, Atom), auch wenn dann der Vorteil nur gering ist. Mit zunehmendem Ausbau der Regenerativen und einer zukünftigen Vollversorgung wird das Klimaschutzargument allerdings immer gewichtiger. Für stark vom Verkehr belastete Städte spielen die Emissionen von Feinstaub und Stickoxyden allerdings bereits heute eine entscheidende Rolle. Zu nennen ist auch der Faktor Lärm, der bei E-Mobilen auf das Reifenabrollgeräusch und die Luftverwirbelung reduziert wird. Das Motorgeräusch entfällt.“
Die Initiatoren setzen auf eine deutliche Entwicklung zu Gunsten der Elektromobile. Sie werden die Frequentierung an der Tankstelle beobachten und gegebenenfalls Änderungen vornehmen. In der nahen Zukunft wird sich zeigen, wie sich der Markt entwickelt.“