Mannheim/Rhein-Neckar/Stuttgart, 29. Oktober 2019. (red/pro) Vergangene Woche hat die Polizei in vier Gaststätten in der Neckarstadt-West eine Razzia durchgeführt. Die Erfolge waren sehr mäßig, auch, wenn man verschiedenen Medienvertretern eine andere Botschaft verkauf hat, die willig transportiert worden ist. Wir fragen unsere kritischen Leser – was sehen Sie auf diesem Foto? Es ist ein einzelnes Bild, aber es spricht Bände.
Am 24. Oktober 2019 hat das Polizeipräsidium Mannheim in der Neckarstadt-West eine Razzia durchgeführt. Nach offiziellen Angaben nahmen daran rund 140 Beamte teil, nach RNB-Informationen waren es deutlich mehr.
Ziel waren vier Gaststätten, die aus Sicht der Polizei “problematisch” sind (Anm. d. Red.: Wenn es nur vier wären…). Getarnte Fahrzeuge fuhren vor, Beamte drangen in die Lokalitäten ein und führten Kontrollen durch.
Gleichzeitig wurden Straßen gesperrt und auch im Umfeld gab es Fahndungsmaßnahmen.
Die Polizei hatte dazu Medienvertreter eingeladen und “embedded”. Während die meisten Journalisten sich “einbetten” ließen, hat sich das RNB frei im öffentlichen Raum bewegt und eigene Beobachtungen angestellt.
Unsere Einschätzung dieses Einsatzes ist erheblich beunruhigend. Warum, berichten wir nach. Zuvor lassen wir unsere kritische Leserschaft mitmachen und einschätzen, was diese zu einer Szene denkt, die wir exemplarisch darstellen, die aber grundsätzlich zu beobachten war.
Dazu zitieren wir aus “Polizeipraxis”:
“Die Kompaktmaschinenpistole MP7 im Gewehrkaliber 4.6mmx30 hat sich in den vergangenen 15 Jahren u. a. im Afghanistan-Einsatz bei verschiedenen Armeen sowie polizeilichen Spezialkräften in über 30 Nationen bewährt.
Nun rückt die Waffe vor dem Hintergrund der jüngsten Anschläge auch als Bewaffnung für den polizeilichen Anti-Terror-Einsatz in den Focus. Neben der hohen Durchschlagsleistung bei minimaler Hintergrundgefährdung, auch gegen Schutzwesten, machen vor allem die Treffleistung und effektive Reichweitenerhöhung bis 200m die MP7 für polizeiliche Anti-Terror-Lagen zum gefragten Einsatzmittel. Die Ablösung der MP5 hat damit in der deutschen Polizei faktisch begonnen. (…) Heute stehen polizeiliche Kräfte vor neuen einsatztaktischen Herausforderungen, welche zu einer neuen Schleife in der Aufrüstungsspirale führen: Terroristen sind fast immer mit Kalaschnikow-Sturmgewehren und Sprengstoffgürteln ausgerüstet und tragen oft sogar Schutzwesten; spätestens seit den Terror- bzw. Sonderlagen „Paris II“, „München I“ (Silvester 2015/16), „Nizza“ (LKW) und „München II“ (Amok-Einzeltäter), welche teilweise bei Nacht bzw. am Tag-Nacht-Übergang stattfanden, ist klar, dass polizeiliche Kräfte auch voll „nachteinsatzfähig“ sein müssen. Außerdem werden handelsübliche Kraftfahrzeuge als Transport- und auch unmittelbares Tatmittel eingesetzt. Die Täter sind aufgrund massiver psychischer „Einwirkung“, evtl. in Verbindung mit Drogen- bzw. Medikamentenmissbrauch „zu allem entschlossen“, auch der Inkaufnahme des Verlusts des eigenen Lebens.”
Quelle: Polizeipraxis

Dieses Foto ist kein Schnappschuss, sondern zeigt eine in mehreren Fällen über Minuten anhaltende Situation. Was denken Sie dazu? Der Beamte im Bild hat eine MP7 vor der Brust. Eine Kriegswaffe.
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