Rhein-Neckar/Viernheim, 25. Juni 2016. (red/pro) Es gibt “Berichte”, die man erahnen kann. Eine Lokalzeitung macht jetzt die “Ballerspiel-Debatte” auf – ohne jegliche ernst zu nehmende Recherche. Es geht um Skandalisierung, Erheischung von Aufmerksamkeit. Eine ordentliche Aufklärung der Öffentlichkeit findet nicht statt – es sollen Klischees bedient werden. Es geht um miese Meinungsmache. Das kritisieren wir immer wieder, weil auch Medien sich der öffentlichen Kritik stellen müssen. Aktuell versucht uns ein Großverlag “wegzuballern” – Sie als Leserin und Leser entscheiden mit über unser Schicksal und über das journalistische Angebot in der Region. Wenn Sie sich eine Meinung bilden wollen, müssen Sie eine durchaus langen, nicht ganz einfachen Text lesen wollen und ebenso überlegen, was Ihnen unser Angebot “wert” ist. Wir sind die einzige Alternative.
Von Hardy Prothmann
Es gibt immer wieder Kritik an uns, weil wir Medien kritisch beobachten. “Sie wollen sich doch nur auf dem Rücken von Kollegen profilieren”, ist so ein Standard-Spruch. Doch der ist leider sehr falsch.
Erstens betrachten wir andere Journalisten nicht als “Kollegen” – es sind andere Journalisten. Zu manchen, die wir für ihre Arbeit schätzen, pflegen wir ein sehr gutes “kollegiales Verhältnis” – zu anderen nicht. Insbesondere dann nicht, wenn wir deren Arbeit als minderwertig betrachten.
Wir haben einen hohen Qualitätsanspruch und solidarisieren uns sicher nicht mit minderwertigen Arbeiten.
Medienkritik muss sein
Es gibt aus unserer Sicht eine Pflicht, andere Medien kritisch zu betrachten – denn Medien bestimmen nach wie vor ganz wesentlich die Meinungsbildung. Weshalb sollte man sie anders behandeln als Politiker, Lobbyisten, Vertreter der Wirtschaft, der Kunst, des Sports?
Sie sind öffentliche Akteure und müssen sich öffentliche Kritik gefallen lassen. Das gilt natürlich auch für uns. Im Gegensatz zu vielen anderen Medien fordern wir Kritik an uns ständig ein, reagieren darauf und sind im Dialog mit unseren Kritikern, sofern diese an einer sachlichen Kritik interessiert sind.
Regelmäßige Rheinneckarblog-Leser/innen erleben immer wieder, dass wir Fehler zugeben und korrigieren. Das ist für uns Teil unserer Qualitätskontrolle und wir sind für sinnvolle Kritik sehr dankbar.
Kritische Betrachtung zum Vorfall Viernheim
Aktuell zeige ich anhand von Original-Zitaten aus der Online-Ausgabe der Lokalzeitung Mannheimer Morgen auf, warum wir wieder einmal das Angebot dieser privaten Monopolzeitung kritisch betrachten:
Wie aus Sicherheitskreisen verlautete, war der Täter ein Computerfreak mit einer Vorliebe für Ballerspiele. Das sind gewalttätige Spiele, in denen auf menschliche oder menschenähnliche Figuren geschossen wird. Hinweise auf irgendeine politische Motivation gibt es demnach nicht. Der hessische Innenminister Peter Beuth (CDU) hatte bereits am Donnerstag gesagt, dass der junge Mann einen verwirrten Eindruck machte. Den Sicherheitskreisen zufolge ging er auch nach Betreten des Kinos ziemlich planlos vor. Ob der Mann in psychiatrischer Behandlung war oder schon als Straftäter auffiel, war zunächst unklar. Nach Angaben der Polizei hatte der Geiselnehmer vier Schüsse abgegeben, bevor er getötet wurde. Die Staatsanwaltschaft hingegen teilte mit, die genaue Zahl der Schüsse sei noch unklar.
Danach zitiert die Zeitung eine “Kriminologin”:
Britta Bannenberg geht nach Angaben der Deutschen PresseAgentur davon aus, dass der Täter die Geiselnahme schon länger geplant hatte. Der Mann habe dies sicherlich schon Wochen, wenn nicht Jahre im Sinn gehabt. Möglicherweise habe er das auch angedeutet, sagte die Gießener Professorin, die über Amoktaten forscht. Nach Einschätzung des Kriminalpsychologen Rudolf Egg spricht vieles für einen provozierten Suizid. “Er hat bei dieser Demonstration von Macht und Gewalt im Stil eines Terroraktes die Tötung durch die Polizei in Kauf genommen oder möglicherweise sogar beabsichtigt”, sagte der Fachmann.
Jeder Satz dieser öffentlichen Information ist einer kritischen Überprüfung wert – “Kritik” heißt, sich auseinander zu setzen, positiv wie negativ.
Im ersten Zitat wird eine nicht näher identifizierbare Quelle genannt: “Aus Sicherheitskreisen”. Es gibt keine Institution, die “Sicherheitskreise” heißt. Das ist eine Floskel, die möglicherweise Sinn macht, weil man Quellen aus den Kreisen von Ermittlungsbehörden schützen will.
Es kann aber auch nur eine aufgepumpte Floskel sein, um so zu tun, als hätte man “exklusive” Zugänge zu besonderen Informanten.
Nach dem Komma wird der mutmaßliche Geiselnehmer negativ bewertet: “Computerfreak mit einer Vorliebe für Ballerspiele”. Ein Freak ist “Verrückter”, ein “Unnormaler”, mit dem Hang, irgendetwas exzessiv zu betreiben.
“Ballerspiele” ist eine negative Abwertung für Computerprogramme, in denen wie auch immer virtuell gekämpft wird. Das machen weltweit Millionen von überwiegend jungen Menschen. Und alle Eltern, die jugendliche Kinder im Haus haben, wissen, wovon ich rede. Sind das alles verkappte “Amokläufer? Nein. Machen Sie sich Sorgen um die Zeit, den ihr Sprößling mit Spielen vertreibt, aber bleiben sie cool – er ist mit großer Sicherheit kein Killer.
Lesen Sie weiter.
Spielen Sie Schach oder ballern Sie bloß?
Hinweis: Spielen Sie Schach? Aha. Wie kultiviert Sie sind. Dabei handelt es sich doch um ein “kriegerisches” Strategiespiel. Der Sturz der Macht, also des Königs, ist Ziel des Spiels. Ein gängiger Begriff ist das “Bauernopfer” – man bietet eine Figur an, die “geschlagen” wird. Übersetzt: Der Bauer ist tot, vernichtet, um ein Ziel zu erreichen.
Es gibt auch “Ballerspiele”, in denen man Personen opfert, um die “Partie” zu gewinnen. Schach ist als hohe Kunst akzeptiert – “Ballerspiele” sind aus Sicht vieler Journalisten sehr, sehr böse. Polizisten, die Menschen durch einen finalen Rettungsschuss töten, sind Helden, die andere gerettet haben. Soldaten verdienen unseren Respekt – warum sind “Ballerspieler” immer “verdächtig”?
Der Bericht geht weiter: Es wird auf “menschenähnliche Figuren” geschossen – Hinweise auf “irgendeine politische Motivation gibt es demnach nicht”. Wieso “demnach”? Will die Zeitung andeuten, dass wer “Ballerspiele” spielt, möglicherweise “politische Motivationen” hat?
Aha, “der junge Mann machte einen verwirrten Eindruck”. Und wieder die Sicherheitskreise: “ging er planlos vor”. Das merken wir uns, denn diese “Information” ist im Detail sehr wichtig. Wie viele Schüsse abgegeben worden sind? Unklar.
Planvoll planlos oder planlos planvoll?
Sie haben sich gemerkt, dass der Tatverdächtige “planlos vorgegangen ist”? Sehr gut. Jetzt kommt das zweite Zitat direkt im Anschluss: Eine Kriminologin geht davon aus, “dass der Täter die Geiselnahme schon länger geplant hatte”. Seit Wochen, “wenn nicht Jahre”?
Da Sie aufgepasst haben, merken Sie den eklatanten Widerspruch: Geht jemand, der seit Wochen, möglicherweise über Jahre eine Tat geplant hat, “planlos” vor? Wir lassen die Antwort mal offen und überlassen das Ihrer Bewertung.
Die These, dass es sich möglicherweise um einen “Suicide by cop” gehandelt haben könnte, ist eine, die legitim ist. Nach den bisherigen Informationen könnte das sein. Aber es muss nicht sein. Um dies tatsächlich beurteilen zu können, müssen die Untersuchungen abgewartet werden. Laut Zeitung spricht allerdings “vieles für eine provozierten Suizid”. Das sagt schließlich ein “Fachmann”.
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Vorurteilsbehaftete Skandalisierung
Mit Verlaub, das ist eine skandalisierte Sensationsberichterstattung erster Güte. Ohne tatsächlich belegte, objektive Fakten. Reine Kaffeesatzleserei mit einer subjektiv-negativen Haltung gegenüber “Ballerspielern” und Menschen mit psychischen Problemen.
Natürlich hat der mutmaßliche Täter viele andere Menschen, darunter Kinder, in Angst und Schrecken versetzt. Natürlich sind diese möglicherweise erheblich seelisch verletzt worden. Natürlich ist das zu verurteilen und gar nichts, was “man verstehen will”.
Aber natürlich leben wir in einer Zivilgesellschaft und schützen auch psychisch kranke Menschen (wenn dem so ist), weil man anerkennt, dass diese Menschen in höchster Not sind. Etwas, das jedem passieren kann, auch, wenn das “im Normalzustand” nicht vorstellbar ist.
Es wird vollständig ausgeblendet, dass es eigentlich nicht sein darf, dass jemand, der krank ist, erschossen wird. Es wird geradezu als “normal” erklärt: “Der wollte das so”, im Text: “(,,,) Tötung (…) möglicherweise sogar beabsichtigt”.
Klar, es gibt dieses Phänomen – aber dieses ist komplex und es ist sicher nicht zufriedenstellend zu der Ansicht zu kommen:
Der wollte erschossen werden, also wurde der erschossen.
Wer so denkt, ist vollständig empathie- und verantwortungslos. Wer so denkt, “ballert” im Kopf jeden ab, der “nicht normal” ist. Und zwar vermeintlich “zu Recht”. Motto: “Der wollte das so, also hat er gekriegt, was er wollte. Basta. Weg mit dem Scheißkerl.”
Mal ganz ehrlich? Mir sind “Ballerspieler” lieber, die solche Phantasien spielerisch ausleben und nicht als Meinung formulieren.
Wer so denkt, ignoriert vollständig das Leid der Familie und der Freunde des Erschossenen und ebenso, dass der oder die Beamten, die geschossen haben, an diesem Tag nicht aufgestanden sind, um jemanden zu töten. Sie haben aus ihrer Verpflichtung heraus gehandelt und ihr Einsatz für die öffentliche Ordnung wird sie möglicherweise privat sehr schwer belasten.
Wer so denkt, hat nichts über eine Zivilgesellschaft verstanden, sondern “ballert” im Kopf alles und jeden ab, der nicht ins eigene System passt. Archaischer, brutaler geht es kaum – unter der Maske eines scheinbar unabhängigen Journalismus.
Die Ballerspiel-Debatte – vierzehn Jahre alt und ohne Belege
Aus meiner Sicht ist das eben kein verantwortungsvoller Journalismus, der es ermöglicht, sich umfassend und mit objektiven Informationen eine Meinung zu bilden. Das ist meiner Meinung nach ein ganz mieser, menschenverachtender und vorverurteilender Journalismus, der sich nicht um sinngebende Aufklärung bemüht.
Erinnern Sie sich an den Amoklauf von Erfurt? Der damals 19-jährige Robert Steinhäuser erschoss am 26. April 2002 elf Lehrer, eine Referendarin, eine Sekretärin, zwei Schüler und einen Polizisten. Anschließend tötete er sich selbst.
Auch damals gab es eine Debatte über “Ballerspiele” – ganz vorne dabei war die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Ich habe damals (unter anderem) für Telepolis (Angebot aus dem Verlag c’t) darüber berichtet:
Als der 24 Jahre alte Johann Wolfgang von Goethe in nur vier Wochen das kleine Büchlein Die Leiden des jungen Werthers zusammenschrieb, konnte er nicht ahnen, dass sich Dutzende von Lesern seine Poesie zum Vorbild für ihren eigenen Freitod nehmen würden. Die auch tödliche Wirkung seines Buches führte zu derben Anschuldigungen gegen den Dichter. In manchen Regionen und Städten wurde das Buch verboten. In der Psychologie untersuchen Wissenschaftler die Bedeutung und die Umstände des so genannten “Werther-Effekts”, also von medial vermittelten Suiziden. (vgl. Die interaktiven Leiden des jungen Werther).Vielleicht wird sich nach den Morden von Littleton und Erfurt eine entsprechende Disziplin bilden, die den Counterstrike- oder Quake-Effekt untersucht. Anzunehmen ist das nicht. Denn so erschreckend die Taten waren, gemessen an der Vielzahl der Spieler lässt sich bis heute (noch) kein wissenschaftlich fundierter Zusammenhang herstellen (vgl.Brutale Spiele(r)?).
Sie sehen – ich habe auch schon vor 14 Jahren und davor andere Medien kritisiert, weil sie nicht in der Tiefe recherchieren, sondern Klischees und Vorurteile bedienen.
Mit Goethe gegen einen Amokläufer.
Nicht gegen eine Lokalzeitung, sondern gegen die bedeutende, überregionale Zeitung FAZ. Und auch hier nicht “gegen”, sondern für eine aufgeklärte Berichterstattung gegen dumpfe Vorurteile.
Goethe war um ein Vielfaches tödlicher als Robert Steinhäuser. Der eine ist ein “großer Dichter”, der andere ein Amok-Läufer, ein Mörder. Der eine hatte Worte, der andere mechanische Waffen.
Gucken Sie nochmal oben – was die Lokalzeitung so schreibt
Haben Sie mein Zitat gelesen? “Vielleicht wird sich eine entsprechende Disziplin bilden. Anzunehmen ist das nicht”? Meine “Aussicht” ist zutreffend. Und meine Schlussfolgerung nach wie vor aktuell:
Denn so erschreckend die Taten waren, gemessen an der Vielzahl der Spieler lässt sich bis heute (noch) kein wissenschaftlich fundierter Zusammenhang herstellen.
Wie viele “Ego-Shooter”-Opfer gab es seitdem? Einige – beispielsweise in Winnenden. Haben die Amok-Läufe irgendetwas mit Viernheim zu tun? Ich meine aufgrund meiner Erfahrung: Nein.
Und jetzt gucken Sie sich oben nochmals die “Berichterstattung” im Mannheimer Morgen an. Und bilden sich selbst Ihre Meinung.
Ballerspiele gibt es ganz real – aktuell als Klage des MM gegen uns
Im Zusammenhang mit “Ballerspielen” möchte ich Sie darauf hinweisen, dass der millionenschwere Verlag der Dr. Haas-Gruppe aktuell gegen uns klagt. Wir wehren uns, weil wir denken, dass wir “im Recht” sind – letztlich sind wir abhängig von der Beurteilung durch Richter. In der ersten Instanz haben wir verloren. Wir hoffen auf Erfolg in der zweiten Instanz vor dem Oberlandesgericht Karlsruhe.
Dieser Prozess kostet den Verlierer gut 14.000 Euro. Für einen Bericht, in dem zwei Sätze angeklagt worden sind. 17 Worte. Nochmal das Prozesskostenrisiko: 14.000 Euro.
Denken Sie darüber bitte genau nach: Wir haben einen langen Artikel geschrieben, hinter dem sehr viel Recherche steckt. Der Mannheimer Morgen hat nichts davon inhaltlich “angegriffen”. Er klagt lediglich gegen unsere Überschrift und den ersten Satz.
Wir dürfen Überschrift und ersten Satz nach dem aktuellen Urteil nicht wiederholen. Sie finden diese aber über den Link in unserem Text.
50.000 Euro für die Meinungsfreiheit
Sollten wir diesen Prozess verlieren, muss ich als persönlich haftender, verantwortlicher Journalist diese 14.000 Euro aufbringen. Ich hätte dann in sieben Jahren juristische Kosten von über 50.000 Euro getragen, um der Öffentlichkeit kritische Berichte zu bieten. Ab diesem Punkt würde ich entscheiden, dass die kritische Information der Öffentlichkeit wichtig ist, aber für mich der Punkt, an dem ich entscheide, dass es mir nicht wert ist, persönlich ruiniert zu werden.
Denken Sie bitte auch darüber nach. Insbesondere, wenn Sie unser Angebot bislang kostenfrei nutzen.
Jeder Artikel ist als Veröffentlichung angreifbar
Damit Sie das richtig einordnen können: Jeder Artikel, den wir veröffentlichen, ist grundsätzlich juristisch angreifbar. Weil jeder, der sich in seinen Rechten gestört fühlt, uns verklagen kann. Das gilt für uns wie für alle Medien. So ist das im Rechtsstaat.
Wir wurden seit 2009 insgesamt 38 Mal juristisch angegriffen. Ein Mal haben wir verloren, vier mal mussten wir uns vergleichen, den Rest haben wir gewonnen oder die Gegenseite hatte aufgegeben. Das ist eine “positive” Bilanz – aber eine sehr teure. Wir müssen uns immer juristisch beraten lassen. Mit dem Geld hätte ich lieber gute Honorare an meine Mitarbeiter für Journalismus bezahlt.
Der Prozess mit dem Mannheimer Morgen ist offen. Er ist geeignet, uns das Genick zu brechen.
MM hält uns für “bedrohlich” – ein öffentlicher Umgang damit findet nicht statt
Das ist meiner Auffassung nach das Ziel – denn mit Kritik kann die Zeitung nicht umgehen. Auch das ist interessant: Diese große “Traditionszeitung” betrachtet unser kleines Angebot offenbar juristisch als so “meinungsbildend”, dass man sich geschäftlich tatsächlich erheblich “bedroht” sieht durch unseren Artikel.
Danke für diese Ehrbezeugung. Das war nicht unser Ziel – wir haben inhaltlich zur Sache berichtet. Nicht mehr, nicht weniger. Die Zeitung hatte jederzeit die Möglichkeit, dieses öffentlich zu thematisieren. Doch diese Öffentlichkeit hat sie nie gesucht – warum nicht? Warum verteidigt man nicht seine Inhalte? Wir würden das jederzeit tun und im Zweifel Fehler eingestehen.
Es gab zu keiner Zeit eine öffentliche Auseinandersetzung in der Zeitung an unserer Kritik, die den Leser/innen des Mannheimer Morgens deutlich gemacht hätte, worum es in der Sache geht. Geht so “ehrlicher” Journalismus? Ich meine, Nein.
Zuletzt kam ich vor kurzem mit dem Chefredakteur des Mannheimer Morgens, Dirk Lübke, in Hamburg beim Reporterforum beim Spiegel in einem Workshop zusammen, wo es um das Thema ging: “Wie über die AfD berichten”.
Mehrere Teilnehmer forderten Herrn Lübke auf, sich zu unserem nachrichtlichen Angebot zu äußern. Das hat er strikt verweigert.
Stattdessen versuchte er den Eindruck zu erwecken, wir hätten Teile unserer Berichterstattung von der AfD bezahlen lassen. Ich konnte das noch vor Ort widerlegen, dass dieser Verdacht einfach nur mies und hinterhältig war – Herr Lübke hatte glühende Ohren und schwieg dann.
So armselig läuft das Ballerspiel MM vs. RNB
So armselig läuft das tatsächlich. Und so krass ist das “Ballerspiel” auf dieser Ebene – es geht nicht um kultiviertes Schach, es geht um Vernichtung.
Ich äußere mich jederzeit offen und transparent. Ich liebe meinen Beruf und fände es bedauerlich, wenn ich meine Fähigkeiten nicht mehr der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen könnte. Tatsächlich kann dieser Fall aber eintreten, wenn die massiven Angriffe durch “Organisationen”, die solche Prozesse aus der Portokasse bezahlen, andauern. Für mich und meine Mitarbeiter ist das existenzbedrohend.
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P.S. Sie finden zur juristischen Auseinandersetzung zwischen dem Mannheimer Morgen und uns übrigens keine Informationen in anderen lokal-regionalen Medien. Also beispielsweise nicht beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk SWR und auch nicht der Rhein-Neckar-Zeitung. Auch nicht bei anderen “Verlagen”. Zur Frage: “Warum nicht?”, können Sie sich Ihre eigene Meinung bilden. Sie können sich fragen, ob wir zu unbequem sind? Sie können sich fragen, wieso das Rheinneckarblog seit langer Zeit immer wieder Themen setzt, die von anderen Medien übernommen werden, aber das RNB so gut wie nie zitiert wird? Sie können sich zu Recht fragen, ob hier ein kritisches Medium bewusst und vorsätzlich von “etablierten” Medien geschnitten wird? Sie können sich fragen, was das “journalistisch” über andere Medien aussagt? Sie können sich fragen, ob Sie über andere Medien über wesentliche Vorgänge unabhängig und zutreffend informiert werden oder ob man Ihnen Informationen vorenthält? Sie dürfen sich fragen, wieso wir von gewissen Politikern keine “offiziellen” Informationen erhalten? Sie dürfen sich fragen, wieso wir hier und da nicht eingeladen werden? Sie dürfen das alles fragen und wie gesagt, sich Ihre Meinung dazu bilden. Ganz sicher. Und Sie finden immer wieder Antworten bei uns – sofern wir wirtschaftlich überleben, machen wir das immer wieder zum Thema. Das hängt auch von Ihnen ab.
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