Mannheim, 19. Oktober 2015. (red/pm) Die vier Fraktionsvorsitzenden im Mannheimer Gemeinderat haben am Sonntag, 18. Oktober, gemeinsam die Spinelli Barracks besucht um sich selbst vor Ort ein Bild der aktuellen Lage zu machen. Wir hatten zuvor exklusiv über beschämende Zustände in der Flüchtlingsunterkunft berichtet. Daraufhin verabredeten sich Ralf Eisenhauer (SPD), Carsten Südmersen (CDU), Dirk Grunert (GRÜNE) und Prof. Dr. Achim Weizel (Freie Wähler-ML) zu einer unangekündigten Begehung. Dabei konnten sie Besserungen feststellen, aber auch noch einige Mängel. Beispielsweise kritisierten sie die Art und Weise, wie das Gelände eingezäunt ist.
Information der SPD-Gemeinderatsfraktion Mannheim:
„Die Vorsitzenden der vier Fraktionen im Mannheimer Gemeinderat haben am Sonntag, 18. Oktober, gemeinsam die vom Land Baden-Württemberg eingerichtete Flüchtlingsunterkunft Spinelli besucht, um sich selbst ein Bild der Lage zu machen. Nach Medienberichten über angeblich unzureichende hygienische Zustände und unwürdige Unterbringung der Menschen in schlecht beheizten Hallen verabredeten sich Ralf Eisenhauer (SPD), Carsten Südmersen (CDU), Dirk Grunert (GRÜNE) und Prof. Dr. Achim Weizel (Freie Wähler-ML) zu einer unangekündigten Begehung.
Dabei konnten sie sich davon überzeugen, dass inzwischen die Verhältnisse geordnet sind und alle Beteiligten mit Hochdruck daran arbeiten, noch bestehende Mängel zu beheben. In Anbetracht der enormen logistischen Herausforderung innerhalb von wenigen Tagen, Unterkünfte für mehr als 2.000 Menschen zu schaffen, sei die Organisation beeindruckend.
So konnten die vier auch feststellen, dass die mobilen sanitären Einrichtungen inzwischen zwar ausreichend vorhanden sind, dass jedoch noch vor Beginn der Wintermonate in den Unterkünften warme Duschräume in ausreichender Zahl und Qualität bereitgestellt werden müssen.
Weitere Gebäude öffnen
Die Unterbringung von mehr als 2.000 Menschen (Frauen, Männer, Kinder) aus verschiedenen Nationen und Kulturen in den großen Hallen ermöglicht keinerlei Privatsphäre und kann zu Spannungen führen. Hier wünschen sich die Mannheimer Kommunalpolitiker eine bessere Organisation seitens des zuständigen Regierungspräsidiums, um für die größtenteils traumatisierten und teilweise seit Monaten auf der Flucht befindlichen Menschen die beklemmende Lageratmosphäre etwas zu mildern. Die vier Fraktionsvorsitzenden appellieren gemeinsam an die staatlichen Institutionen, auf dem weitläufigen Gelände weitere Gebäude zu öffnen und dadurch eine bessere Verteilung zu ermöglichen.
Die großzügigen Außenbereiche auf der ehemaligen Kaserne der US-Army sind derzeit vollständig abgesperrt und stehen den für jeweils mehrere Wochen untergebrachten Menschen nicht zur Verfügung. Dies kritisieren die vier als unverständlich und fordern, das „Freiland“, welches hier einmal im Zuge des Grünzugs Nordost entstehen soll, wenigstens teilweise zu öffnen, um den hier untergebrachten Menschen etwas mehr Bewegungsraum zum einen und Rückzugsmöglichkeiten zum anderen zu geben. Vor allem für Kinder und Jugendliche würden sich dadurch Räume zum Ballspielen oder anderen Aktivitäten eröffnen.
Gemeinsam Aufgaben angehen
Abschließend verständigten sich Ralf Eisenhauer (SPD), Carsten Südmersen (CDU), Dirk Grunert (GRÜNE) und Prof. Dr. Achim Weizel (Freie Wähler-ML) darauf, weiterhin in gemeinsamer Verantwortung für Mannheim die Unterbringung von Flüchtlingen politisch eng zu begleiten und sich den damit einhergehenden Herausforderungen zu stellen. „Wir sind bereit, auf Grundlage unserer gemeinsamen demokratischen und humanitären Überzeugungen die noch vor uns stehenden Aufgaben in unserer Stadt anzugehen, den Menschen auf der Flucht im Rahmen unserer Möglichkeiten zu helfen und dabei unsere Stadtgesellschaft nicht zu überfordern.““