Heidelberg, 19. März 2014. (red/pol) Rund 1.000 Schüler/innen feierten gestern exzessiv am Neckarufer in Heidelberg den Abschluss der schriftlichen Prüfungen. Neun von ihnen waren so stark alkoholisiert, dass sie nicht mehr ansprechbar waren und ins Krankenhaus verbracht werden mussten. Die Polizei war mit über 30 Beamten im Einsatz, sagt Pressesprecher Norbert Schätzle. Und das Feiern geht weiter.
Bereits jetzt seien schon 150 Abiturienten an der Neckarwiese versammelt, sagt Norbert Schätzle. Bis zum Abend dürften es wieder mehr werden. Ein Problem dabei sei der unmäßige Konsum von Alkohol, sagt Herr Schätzle. Viele der Feiernden seien durch das achtjährige Gymnasium gerade mal 16 oder 17 Jahre alt und Alkohol nicht gewohnt. „Das macht dann keinen Spaß“, sagt Herr Schätzle.
Schlimmer als in vergangenen Jahren sei es zwar nicht, sagt er. Trotzdem müsse ein Umdenken stattfinden sagt er. Wichtig sei vor allem Prävention an den Schulen. Auch über Facebook versucht die Polizei Jugendliche zu erreichen, um Feierexzesse wie den gestrigen zu vermeiden, hat er sich auf Facebook mit einem Brief persönlich an die Abiturienten gewandt.
Information des Polizeipräsidiums Mannheim:
„Heidelberg (ots) – Alle Hände voll zu tun hatten am Dienstagnachmittag die Rettungskräfte von Rotem Kreuz und der Polizei bei der Abifeier auf der Neckarwiese. Ab 12 Uhr trafen sich Schülerinnen und Schüler auf dem Neckarvorland, um den Abschluss ihrer schriftlichen Abiturprüfungen zu feiern.
In der Spitze waren 800 Schülerinnen und Schüler aus Heidelberger Gymnasien sowie von Gymnasien aus dem gesamten Rhein-Neckar-Kreis gleichzeitig auf der Neckarwiese anwesend. Durch ständiges Kommen und Gehen dürften weit über 1000 Abiturientinnen und Abiturienten vor Ort gewesen sein.
Erst Alkohol dann Notarzt
Neun Schüler im Alter von 16-18 Jahren mussten nach exzessivem Alkoholgenuss notärztlich behandelt und anschließend, zum Teil nicht mehr ansprechbar mit Rettungswagen in Kliniken eingeliefert werden. Gegen weitere neun Schüler sprachen die Polizeibeamten Platzverweise aus, da sie stark alkoholisiert und äußerst aggressiv waren.
Ein 20-Jähriger musste in Gewahrsam genommen werden. Zwei Polizeibeamte hatten beobachtet, wie er im volltrunkenen Zustand -später wurden 2,2 Promille gemessen- in den Neckar gestürzt war und zogen ihn schnell an Land. Die Eltern holten ihren Filius wenig später auf der Polizeiwache ab.
Randale in Straßenbahn und an parkenden Autos
In Handschuhsheim randalierten fünf 17- und 18-Jährige in der Linie 5 der RNV, sodass der Zugführer an der Haltestelle Hans-Thoma-Platz nicht mehr weiterfuhr und die Polizei um Hilfe rief.
In der Werderstraße in Neuenheim wurden mehrere alkoholisierte Jugendliche von einem Zeugen beobachtet, wie sie gegen geparkte Autos traten. Ob Beschädigungen entstanden sind, ist bislang noch nicht bekannt.
Abiturfeiern bis zum Wochenende erwartet
Gegen 21 Uhr hatte das Feiern auf der Neckarwiese ein Ende. Viele zogen noch in die Altstadt, wo wieder einmal Baustellenabsperrungen sowie Papiermüllcontainer in der Fußgängerzone umgeworfen, Altpapier und Müll auf der Straße verteilt wurden. Erst gegen 3 Uhr kehrte in der Stadt wieder Ruhe ein.
Auch im Verlauf dieser Woche mit Abschluss der schriftlichen Prüfungen am Freitag rechnet die Polizei mit weiteren Abiturfeiern auf der Neckarwiese. Die Temperaturen werden in den kommenden Tagen deutlich nach oben gehen, weshalb mit großen Menschenansammlungen auf dem Neckarvorland gerechnet wird. Allein schon aus Jugendschutzgründen wird die Polizei die Feiern beobachten.“