Mannheim/Rhein-Neckar, 19. Februar 2014. (red/jsc) Die DAK will mit ihrer Plakataktion „Bunt statt Blau“ ein Zeichen gegen Komasaufen setzen. Die jungen Menschen sind dazu aufgefordert bunte Bilder zu malen, die vor dem Rauschtrinken warnen. Schöner Nebeneffekt dabei: Die Schüler denken über ihren eigenen Konsum nach.
Von Julia Schmitt
Bereits zum 5. Mal startet die DAK-Kampagne „bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“ in der Region. Noch bis zum 31. März 2014 können sich Jugendliche, zwischen 12 und 17 Jahren, für den Wettbewerb anmelden.
Mit bunten Bildern sollen sie ein Zeichen setzen gegen Alkoholmissbrauch,
erklärt Ulrich Fath, Leiter der DAK-Gesundheit Mannheim.
Denn bundesweit sind die Zahlen alarmierend: Alleine im Jahr 2012 kamen 26.637 junge Menschen mit Alkoholvergiftung in ein Krankenhaus. Davon waren über 4.000 zwischen zehn und fünfzehn Jahre alt. „Das sind sehr junge Menschen. Um diesen Trend zu stoppen, muss frühzeitig aufgeklärt werden“, sagt Herr Fath. Vergleiche der Zahlen zeigen, dass es zwischen dem Jahr 2000 und dem Jahr 2012 eine Steigerung von 180 Prozent der Fälle gibt.
Alkoholvergiftungen in der Region
In Mannheim und Heidelberg sind die Zahlen im vergangenen Jahr zurück gegangen. Waren es 2011 noch 67 Jugendliche (zwischen 13 und 20 Jahren), die aufgrund einer Alkoholvergiftung in ein Krankenhaus eingewiesen wurden, waren es 2012 nur noch 49. Das entspricht einem Rückgang von 26,9 Prozent. In Heidelberg verringerten sich die Einweisungen von 28 auf 21 Jugendliche, was einem prozentualen Rückgang von 25 Prozent entspricht. Doch Rhein-Neckar-Kreis stieg die Zahl an. Waren es dort 2011 noch 118 Einweisungen, waren es 2012 schon 132. Dies ist eine Steigerung von 11,9 Prozent.
Warum sich die Zahlen so entwickelt haben, kann Ulrich Fath nicht sagen. „Da sind Spekulationen Tür und Tor geöffnet. Dazu müsste man diese detailliert analysieren.“ Bei der Aktion gehe es deshalb vor allem darum ein Zeichen zu setzen, so der Fachmann:
Es muss ein Bewusstsein geschaffen werden.
Nach einer Studie des Kieler Instituts für Therapie- und Gesundheitsfragen ist das auch gelungen. Darin bewerteten 73 Prozent der beteiligten Schüler die Aktion mit der Note „sehr gut“ und „gut“. Erneut an der Aktion beteiligen würden sich 87 Prozent – zudem gab die Mehrheit der Schüler an, durch den Wettbewerb mehr über die Gefahren von Alkoholkonsum gelernt zu haben.
„Die Schüler, die mitgemacht haben, gehen nach ihren Einschätzungen, vernünftiger mit Alkohol um“, resümiert Fath und fügt hinzu: „Die Schüler, die am Wettbewerb teilgenommen haben, sind dem Thema gegenüber sensibilisiert.“ Das die Aktion in diesem Jahr zum fünften Mal stattfindet, sieht er mit gemischten Gefühlen: „Zum einen sind wir stolz darauf, weil immer noch reger Zuspruch herrscht, andererseits ist es schade, dass solch eine Aktion überhaupt nötig ist.“
Anmeldung bis Ende März möglich
Noch liegen dem Mannheimer DAK-Leiter jedoch keine Anmeldungen vor. Nervös ist er dennoch nicht, wie er erklärt: „Die Lehrer und Lehrerinnen, die in der Vergangenheit mitgemacht haben, sind stark dabei, weil sie den Veränderungsprozess unter ihren Schülern bemerkt haben. Die Anmeldungen kommen meist immer kurz vor der Frist.“ Herrn Fath ist wichtig, dass an die Schüler nicht mit dem „erhobenen Zeigefinger“ heran gegangen wird. Es soll Spaß machen und die jungen Menschen für die Problematik vor allem sensibilisieren:
Für junge Menschen spielt das Thema gesund werden keine Rolle, aber das gesund bleiben. Wer gesund bleiben möchte, der muss sich auch gesundheitsbewusst verhalten.
14.000 Schulen sind bundesweit eingeladen, um sich an er Aktion zu beteiligen, erklärt Fath, der für die Region zuständig ist. In den vergangenen Jahren haben sich regelmäßig sechs bis acht Schulen aus der Region um Mannheim beteiligt. Bis zum 31. März müssen die Bilder in diesem Jahr abgegeben werden. Im April und Mai werden dann die Landes- und Bundessieger ermittelt. Es wird aber auch wieder Schul- und Stadtsieger geben, erläutert Herr Fath: „In jeder der teilnehmenden Schule ermitteln wir die Schulsieger und aus diesen dann die Stadtsieger.“ Die besten drei Plakate aus der Region werden dann beim Landeswettbewerb Baden-Württemberg bewertet. Die drei Besten rücken dann eine Stufe weiter in den Ländervergleich. Dort wird dann der Bundessieger ermittelt.
Künstler beurteilt Kunst
Die Plakate der Nachwuchsmaler werden im Rahmen des Wettbewerbs fachkundig bewertet. In der Jury sitzt der Künstler Martin Hintenlang, der durch seine Bronzeskulptur in Weinheim sowie die von ihm veranstalteten Kunstwanderwege bekannt ist. Auch werden die Plakate nach dem Wettbwerb weiter genutzt. Die DAK konzipiert aus den Gewinnerplakaten zwei Wanderausstellunegn, die bundesweit in Schulen, Volkshochschulen oder Bankfilialen zu sehen sein werden.
Die bundesweite Aktion steht unter der Schirmherrschaft der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Marlene Mortler. Die Schirmherrschaft in Baden-Württemberg hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann übernommen und für die Städte Mannheim und Weinheim deren Oberbürgermeister, Dr. Peter Kurz und Heiner Bernhard. Unterstützt wird die Aktion durch die Rock-und Popband Luxuslärm.
Informationen zu den Teilnahmebedingungen finden Sie hier.