Mannheim/Rhein-Neckar, 18. Juli 2014. (red/pm) Konkrete Wohn- und Gewerbenutzungen auf ehemaligen Mannheimer Militärflächen standen im Mittelpunkt des 2. Wirtschaftsdialogs „Konversion in Mannheim“, zu der die Mannheimer Wirtschaftsförderung und die IHK Rhein-Neckar gemeinsam ins „Haus der Wirtschaft“ eingeladen hatten.
Information der Stadt Mannheim:
„Vor allem mit den projektierten Gewerbeflächen auf den Arealen Taylor Barracks, Benjamin Franklin Village und Coleman Barracks befasste sich Dr. Wolfgang Miodek, stellvertretender Leiter der Wirtschaftsförderung, und konnte über zahlreiche Fortschritte berichten. Am weitesten vorangekommen ist die Entwicklung auf dem Gelände der Taylor Barracks. Dort wurde der Masterplan des Berliner Architekten Francis Kéré bereits verabschiedet.
Rund 22 Prozent des 46 Hektar großen Areals ist für Grünflächen vorgesehen – und die ersten Ansiedlungen mit der Rudolph-Logistikgruppe, die Dienstleistungen für Caterpillar Energy Solutions übernehmen wird, DHL und R+S Schilling Elektrotechnik unter Dach und Fach.
Ein Gewerbegebiet soll auch im Benjamin Franklin Village, auf einem rund 25 Hektar großen Bereich zwischen der B38 und der Birkenauer Straße, entstehen. „Hier sind großflächige Nutzungen u. a. für ein Möbelhaus und einen Baumarkt vorgesehen. Wir möchten hier jedoch auch verstärkt kleine und mittlere Unternehmen für eine Ansiedlung gewinnen“, forderte Miodek die Vertreter der anwesenden Unternehmen auf, sich bei Interesse an die Wirtschaftsförderung oder das Konversions-Büro zu wenden.
Gleich am Eingang von Benjamin Franklin Village soll das „Energieeffizienzzentrum Rhein-Neckar – Centre of Regional Energy Rhein-Neckar“ als Leuchtturm für besondere Strahlkraft sorgen, bei dem die Stadt u. a. mit der Metropolregion Rhein-Neckar zusammenarbeitet.
Als weiteres Modellprojekt ist auf den Coleman Barracks ein „Green Logistic Park“ geplant, der das Potenzial eines zentral gelegenen Logistik-Hubs und die Elektromobilität miteinander verknüpfen und für umweltfreundliche Inbound-Outbound-Verkehre sorgen soll. Die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie, die die Stadt gemeinsam mit der IHK Rhein-Neckar und dem baden-württembergischen Ministerium für Finanzen und Wirtschaft in Auftrag gegeben hat, sollen am 17. September vorgestellt werden.
Vor allem mit Blick auf Wohnraum für ihre Fach- und Führungskräfte ist auch dieses Thema für die Wirtschaft von hohem Interesse. Für vielfältige Wohnformen auf den Konversionsflächen, die Platz für 7.000 Menschen bieten sollen, warb Dr. Konrad Hummel, Konversionsbeauftragter der Stadt Mannheim. Aktuelle Projekte stellten Thomas Esslinger, Geschäftsführer der DIH Deutsche Wohnwerte GmbH & Co. KG, Anna Frese von der Tom Bock Group und Bastian Memmeler vor, der bei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben für die Entwicklung der Hammonds Barracks in Seckenheim zuständig ist.
Die DIH Deutsche Wohnwerte errichtet auf den Turley Barracks rund 200 Wohneinheiten. Der erste von vier Bauabschnitten soll bis Herbst 2016 fertiggestellt sein. Die Vermarktung beginnt nach den Sommerferien. Parallel integriert die Frankfurter Tom Bock Group in die historischen denkmalgeschützten Sandsteingebäude der wilhelminischen Kaserne hochwertige Turmapartments, Maisonette-Penthäuser und Turm-Penthäuser und will diese Objekte vermieten.
Im hinteren Teil des Turley-Geländes fällt im Herbst der Startschuss für den Bau von 200 neuen Wohneinheiten auf einer Gesamtfläche von 21.000 Quadratmetern, ebenfalls ein Projekt der Tom Bock Group. Und auch in den Hammonds Barracks gibt es neuen Wohnraum. Geplant sind dort 350 Wohneinheiten, davon 80 Einfamilienhäuser, Reihenhäuser und Doppelhaushälften. Ab 2015 werden aller Voraussicht nach sowohl die Baugrundstücke für die Einfamilienhäuser in einer Größenordnung von 250 bis 500 Quadratmeter als auch die Baufelder für den Geschosswohnungsbau auf den Markt kommen.
„Solche Angebote brauchen wir in Zukunft dringend“, so Dr. Axel Nitschke, Hauptgeschäftsführer der IHK Rhein-Neckar. „Denn aktuell gibt es in der Metropolregion Rhein-Neckar und vor allem in Mannheim eine große Nachfrage nach Neubau-Angeboten für Fach- und Führungskräfte, aber auch nach attraktiven und bezahlbaren Gewerbegrundstücken.“