Hemsbach, 14. September 2016. (red/pm) Bislang galt der Ritterplatz als „Schandfleck“. Nun wurde er umgestaltet und „erblüht“ so das ganze Jahr über,
Information der Stadt Hemsbach
„Er ist zwar „nur“ ein Parkplatz, aber gleichzeitig auch das „Tor zur Altstadt“, wenn man den Weg von der Landstraße/B3 her einschlägt: der Ritterplatz an der Ecke Bachgasse/Rittergasse, in unmittelbarer Nähe der historischen Gebäude Altes Rathaus und St.-Laurentiuskirche gelegen.
Auch das Wandgemälde an einer angrenzenden Hausmauern, das eines der Wahrzeichen Hemsbachs, nämlich den Vierritterturm, abbildet, macht den Platz zu etwas Besonderem. Dennoch galt der Ritterplatz bis dato als „unschönes Eck“. Jetzt aber hat sich das dank der ISEK-Projektgruppe „Innerstädtisches Grün“ und dem Künstler Yannik Czolk geändert.

Foto: Juliane Rösler
Die Umgestaltung des Ritterplatzes war von Beginn an sowohl Pilotprojekt als auch Herzensangelegenheit der ISEK-Projektgruppe „Innerstädtisches Grün“. ISEK ist bekanntlich die Abkürzung für das 2012 von Bürgermeister Jürgen Kirchner angestoßene und unter breiter Bürgerbeteiligung erarbeitete Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept.
Floral und künstlerisch aufgewertet
Zusammen mit der Stadtverwaltung machte sich die Gruppe Anfang letzten Jahres an die Arbeit und entwickelte zunächst ein Gestaltungskonzept. Im vergangenen Frühjahr startete die „gärtnerische“ Umsetzung, und mit der Bemalung des auf dem Platz befindlichen Trafohäuschens wurde jetzt auch künstlerisch das i-Tüpfelchen gesetzt: Der Graffiti-Künstler Yannik Czolk machte daraus ein Kunstwerk.
Beauftragt von der Stadtverwaltung und in enger Abstimmung mit der ISEK-Projektgruppe entwarf Czolk ein Motiv, das sich stilistisch stark am vorhandenen Wandbild orientiert und sozusagen als eine Fortführung dessen interpretiert werden kann – auch motivisch, denn inmitten von grüner Landschaft, Vorgebirge und Weinreben erhebt sich eine weitere Sehenswürdigkeit Hemsbachs: der „Steinerne Gaul“. Im „Original“ ist das imposante Naturdenkmal im Hemsbacher Wald oberhalb Balzenbachs zu finden.
Von der Idee, das Trafohäuschen zu einem bunten Blickfang zu machen, zeigte sich auch dessen Eigentümer, die Stadtwerke Weinheim, angetan und erteilte prompt die Erlaubnis zur Bemalung. Die fachmännische Vorbereitung von der Reinigung bis zur Grundierung übernahm der Hemsbacher Malermeister Walter Knoth, dann griff Yannik Czolk Anfang September zu Sprühdose und Pinsel, um dem grauen Kasten binnen drei Tagen ein neues farbiges und gefallendes Gesicht zu geben.
An Standort angepasst
Damit noch nicht genug Pinselschwung: Der Hemsbacher Malerbetrieb Jung restaurierte das Wandbild, verlieh diesem mit entsprechend Farbe neue Akzente und verputzte in Absprache mit dem Hauseigentümer auch die komplette Wand neu, damit das Wandbild auch entsprechend zur Geltung kommen kann. Die beiden alten Werbeschilder, die gleichzeitig entfernt wurden, wird sicherlich niemand vermissen.
Die florale Bereicherung des einst tristen Platzes ist nicht minder beeindruckend: Das einstige Dauergrün ist einem bunten Blütenmeer in gepflegten Beeten gewichen, die mit rotem Odenwälder Sandstein neu eingefasst wurden.

Foto: Juliane Rösler
Hier wächst und gedeiht nun eine bunte Kombination aus Schatten- und Halbschattenpflanzen – Sträucher und Stauden –, welche hervorragend an die Standortbedingungen angepasst sind: Die Auswahl von Pflanzen wie beispielsweise Holzapfel, Lilientraube und Herbstanemone sorgt nun dafür, dass es von April bis Oktober am Ritterplatz blüht. Einige wintergrüne Arten wie die Riesensegge lassen den Platz sogar in der kalten Jahreszeit nicht mehr trostlos erscheinen.
Blickfang statt „Schandfleck“
Last but not least wurde der Pflanzkübel vor dem Hotel Ritter durch einen Kugelahorn mit Lavendel und Rosen in der Baumscheibe ersetzt – sein Pendant wächst bereits auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Und so fügt sich aus vielen Einzelmaßnahmen nun auch am Ritterplatz wie inzwischen an vielen weiteren, vormals tristen Ecken der Innenstadt ein sehens- und schätzenswertes Gesamtbild zusammen.
Aus einem „Schandfleck“ ist ein Blickfang geworden, und der Ritterplatz grüßt jetzt als blühendes, einladendes Tor zur Altstadt. Im Rahmen des ISEK gibt es bei vielen weiteren Projekten noch viel zu tun.
Interessierte können sich auf der städtischen Website www.hemsbach.de – Shortcut Stadtentwicklung ISEK/ILEK – ausführlich informieren. Weitere Auskünfte gibt es bei der ISEK-Koordinatorin Juliane Rösler, Tel. 06201/707-29, E-Mail: juliane.roesler@hemsbach.de.“