Rhein-Neckar, 14. März 2018. (red/pro) „Damit hat jeder das, was er zum Leben braucht“, sagte der neue Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vor einigen Tagen, als er noch kein Bundesgesundheitsminister war und kommentierte damit den Anteil für Ernährung für Menschen, die von Sozialhilfe leben. Seither wird debattiert – die einen unterstützen ihn, viele aber sind empört. Vor allem Medienleute. Wir machen den Selbsttest – nicht vier Wochen, aber 15 Tage und dokumentieren, was auf den Tisch kommt und was nicht.
Von Hardy Prothmann
Leser/innen des Rheinneckarblog wissen, dass in der Redaktionsküche häufig für die Mitarbeiter gekocht wird: „Mahlzeit – das gibt es in der Redaktion zu essen„. Das muss schnell gehen und einigermaßen günstig sein. Als Maßstab haben wir rund drei Euro inklusive nicht-alkoholischer Getränke (Wasser, Apfelschorle, Tee, Kaffee) pro Kopf dafür angelegt – für ein frisch gekochtes Mittagessen wohlgemerkt und einen Snack zwischendurch.
Kann man sich als Erwachsener von 4,84 Euro und 2,80-4,96 Euro für ein Kind pro Tag gut ernähren? Das mit dem Kind müssen wir theoretisch mitrechnen, denn wir haben keine Redaktionskinder zur Hand.
Am Montag, den 19. März bereiten wir 15 Tage lang täglich drei Mahlzeiten zu und dokumentieren, was auf den Tisch kommt und was das kostet.
Wenn Sie Lust haben, mitzumachen, dann melden Sie sich unter chefredaktion (at) rheinneckarblog.de.
Wir suchen:
- Eine „klassische“ Familie mit mindestens zwei minderjährigen Kindern, die ihren Speiseplan aufschreibt und die Kosten dokumentiert.
- Eine allein erziehende und mindestens halbtags arbeitende Mutter, die 15 Tage dokumentiert, wie der Speiseplan aussieht und was das kostet.
- Einen Rentner (Rentnerin), der/die ebenfalls 15 Tage lang den Speiseplan und die Kosten dokumentiert.
- Einen Studenten (Studentin), dito.
- Jemanden, der nicht auf den Cent achten muss, Single ist und dokumentiert, was er/sie konsumiert.
- Jemanden, der Hartz IV bezieht und dokumentiert, wie dessen Ernährungskosten sind.
Auf Wunsch anonymisieren wir die Personen. Wer mitmacht, bekommt von uns noch Instruktionen, damit es vergleichbar wird.
Ob wir die gesuchten Personen finden, wissen wir nicht – unseren Selbsttest machen wir auf jeden Fall. Spannend wären natürlich auch andere Erfahrungen, um die gegeneinander zu halten.
Hat mit Hartz IV jeder, was er zum Leben braucht? Das wollen wir herausfinden – im Selbsttest und an anderen Beispielen.