Mannheim, 13. November 2012. (red/ld) Gegen Popstar Xavier Naidoo und Kool Savas hat gestern die Linksjugendorganisation „Solid“ Strafanzeige in Mannheim, Berlin und Hannover erstattet. Grund ist der Text des sogenannten Hidden Tracks „Wo sind“ auf dem aktuellen Album des Duos „Gespaltene Persönlichkeit“. Die Vorwürfe lauten auf Volksverhetzung und Aufruf zur Lynchjustiz.
„Aus dem Text wird schon deutlich, dass die dort besungenen Rituale an Kindern mit Homosexualität und Pädophilie in einen Topf geworfen werden“, begründet Jasper Prigge, Sprecher von Soli, den Schritt. Vor allem Zeilen wie „Ich ficke Euch in den Arsch, so wie Ihr’s mit den Kleinen macht.“ und „Warum liebt Ihr keine Möse, wo doch jeder aus einer ist?“ findet er bedenklich. „Die Anspielung auf den Analverkehr ist schon ein starker Bezug auf Homosexualität.“ Dazu rufe der Text zur Selbstjustiz auf. Das sei nicht mehr mit der Kunstfreiheit vereinbar, fand die Organisation.
Von Xavier Naidoo gibt es derzeit kein Statement, ließ sein Management auf unsere Anfrage hin verlauten. Die Pro-Sieben-Sat.1-Media-AG erwischte unsere Anfrage auf dem kalten Fuß: „Ich denke, das ist Sache von Herrn Naidoo“, sagte Frank Wolkenhauer von der Prosieben-Sat1-Media. Naidoo wirkt seit einiger Zeit dort als Juror in der Sendung „Voice of Germany“.
Ernst nehmen sollten die Musiker die Vorwürfe schon, findet Prigge. Im Internetforum Rap.de äußerte sich Kool Savas zu den Vorwürfen: Die Linksjugend habe alles aus dem Zusammenhang gerissen.
Ob das so ist, wird nun voraussichtlich ein Gericht entscheiden. Die Mannheimer Staatsanwaltschaft bestätigte uns den Eingang der Strafanzeige. Die Prüfung wird etwa einen Monat dauern.