Heidelberg, 12. August 2015. (red/pro) Die Wellen schlugen hoch wegen der Zahl der Asylsuchenden im Patrick Henry Village. Jörn Fuchs, Stadtteilvereinsvorsitzender in Kirchheim, ließ sich im Mannheimer Morgen zitieren, dass der örtliche Lidl 180 Hausverbote gegen Asylsuchende ausgesprochen habe. Lidl sagt: Kein einziges. Herr Fuchs hat der Darstellung im Mannheimer Morgen nach unserer Kenntnis nicht widersprochen und unsere Anfrage ließ er unbeantwortet. Wer lügt? Der Jurist Fuchs oder das Unternehmen Lidl? Wird so zu Aufklärung beigetragen oder Fremdenfeindlichkeit geschürt? Sollte Herr Fuchs die Öffentlichkeit eklatant getäuscht haben – kann er dann noch Stadtteilvereinsvorsitzender bleiben?
Von: Redaktion Rheinneckarblog.de <redaktion@rheinneckarblog.de>
Datum: 4. August 2015 um 23:47
Betreff: Berichterstattung
An: joern.fuchs@stadtteilvereinkirchheim.de
„Sehr geehrter Herr Fuchs,
wir haben in einer Überprüfungsrecherche festgestellt, dass Sie laut Mannheimer Morgen behaupten, der Lidl in Kirchheim habe „180“ Hausverbote erteilt.
Die Auskunft der Unternehmszentrale ist, das kein einziges Hausverbot erteilt worden ist.
Entweder lügen Sie in eklatanter Weise oder das Unternehmen Lidl.
Wir bitten deshalb um Auskunft, wie Sie die Aussage, die im Mannheimer Morgen am 30. Juli und bis heute noch unserem Kenntnisstand von Ihnen unwidersprochen veröffentlicht ist, bewerten und belegen.
Ihre Aussage ist nach unserer Auffassung grundsätzlich geeignet, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in erheblicher Weise zu „befördern“.
Wir fragen gleichzeitig an, ob Sie, sofern Sie Ihre Aussage nicht belegen können, weiter Stadtteilvereinsvorsitzender sein können, wenn Sie durch möglicherweise gelogene Aussagen immense rassistische Vorurteile schüren und damit der Gemeinschaft in Kirchheim Schaden zufügen.
Möglicherweise wurden Sie ja auch falsch zitiert – dann bitten wir um Nachweis, dass Sie sich aktiv bemüht haben, die falsche Zitation aus der Welt zu schaffen.
Wir werden diesen Skandal nochmals berichten.
Sie haben die Möglichkeit, unsere Fragen zu beantworten, was wir berücksichtigen werden. Sie können auch nicht antworten, was wir ebenfalls berücksichtigen. Sie können auch juristisch gegen uns vorgehen – auch das werden wir berücksichtigen.“
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Dokumentation:
Was an den Gerüchten über Asylsuchende dran ist
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