Rhein-Neckar/Mainz, 12. Dezember 2016. (red/pro) Aktualisiert. Hat die Redaktion bei ZDFinfo, die Twitter bedient, einen Clown oder einen Adolf gefrühstückt? Heute gingen Tweets zwischen ZDFinfo und einem „MagicMarc1900“ hin und her, die sprachlos machen. Muss man von einem gebührenfinanzierten Fernsehsender wirklich so einen Müll erwarten? Was soll daran „witzig“ sein? Wir haben beim ZDF dazu angefragt. Hier vorab die Tweets.
- Heinrich Himmler war einer der größten Verbrecher im Nazi-Regime. Er ist mit verantwortlich für den Holocaust und bildete mit SS und Gestapo das Fundament für den Terror der Nationalsozialisten.
- Herman Göring war Nationalsozialist und ab 1953 Befehlshaber der deutschen Luftwaffe, ab 1942 zog er sich überwiegend ins Private zurück. Er gab den Auftrag zur „Endlösung der Judenfrage“. Als Kriegsverbrecher wurde er zum Tod durch den Strang verurteilt. Er beging zuvor Selbstmord.
- Albert Speer war Nationalsozialist, Architekt und ab 1942 Reichsminister für Bewaffnung und Munition. Er wurde als Kriegsverbrecher zu 20 Jahren Haft verurteilt.
- Adolf Galland war Jagdflieder der deutschen Luftwaffe und wurde durch Hermann Göring als Befehlshaber der Luftwaffe nach einem Zerwürfnis abgesetzt. Er soll mindestens 104 Flugzeuge abgeschossen haben.
Wir haben das ZDF angefragt, was es mit dieser Twitter-Kommunikation auf sich hat und ob diese den Vorstellungen einer redaktionellen Qualität bei einem gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Sender entspricht. Hier die Antwort, das ZDF meint, „satirischer Sprachgebrauch sei ein geeigneter Weg“:
ZDFinfo nutzt seine Social-Media-Kanäle, um mit den Usern intensiv ins Gespräch über die Sendungen und Inhalte des Senders zu kommen. Dabei spielen die spezifischen Umgangsformen der sozialen Medien eine zentrale Rolle. Etwa die Notwendigkeit zu verkürzenden, pointierten Formulierungen, aber auch die Möglichkeit des satirischen, mitunter auch saloppen Sprachgebrauchs. Satirisch auf satirische Posts zu antworten, erweist sich hier oft als geeigneter Weg der Kommunikation. Selbstverständlich ist das immer eine Gratwanderung. Den von Ihnen angesprochenen Fall werden wir nutzen, um unseren internen Dialog über angebrachte Formen des Community-Managements weiter intensiv zu führen.