Ladenburg/Mannheim/Ketsch, 10. November 2017. (red/pro) Aktuell ermittelt die Staatsanwaltschaft Mannheim gegen drei Verantwortliche zweier Gastronomiebetriebe der Gruppe „Fody`s“ in Mannheim und Ladenburg. Nach unseren Informationen haben sich aber auch eine Reihe von Angestellten mutmaßlich strafbar gemacht.
Die Staatsanwaltschaft Mannheim gibt keine Auskunft und zieht sich auf das „Steuergeheimnis“ zurück:
Ansonsten können keine Bestätigungen, ob ein steuerstrafrechtlich relevanter Sachverhalt Gegenstand des Ermittlungsverfahrens ist, erfolgen. Einer Auskunft durch die Staatsanwaltschaft Mannheim steht in dem konkreten Ermittlungsverfahren unabhängig davon, ob ein solcher Verdacht besteht, das Steuergeheimnis ( § 30 Abgabenordnung) entgegen.
Dabei haben wir nur allgemein angefragt, ob auch gegen Mitarbeiter der Betriebe ermittelt werde – damit haben wir keine personenbezogenen Auskünfte verlangt, sondern nur allgemein nachgefragt, ob es weitere Ermittlungen gibt. Nach unseren Informationen haben sich nämlich einige mutmaßlich ebenfalls strafbar gemacht, indem sie ein Schwarzarbeitsystem akzeptiert haben.
So sollen viele Mitarbeiter geringfügig beschäftigt gewesen sein, tatsächlich aber mehr gearbeitet haben, als in den Arbeitsverträgen vereinbart. Den Lohn gab es dann cash in die Hand. Uns liegen dazu Unterlagen vor, die uns zugespielt worden sind. Teils soll es zu Selbstanzeigen gekommen sein.
Insbesondere bei Sonderveranstaltungen sollen Einnahmen nicht gebucht worden sein. Nach Informationen unserer Quellen seien so teils fünfstellige Einnahmen nicht registriert worden. Auch sollen Getränke ausgeschenkt worden sein, die auf keiner Einkaufsrechnung standen und somit für bedeutende cash-Einnahmen sorgten.
Viele Mitarbeiter hätten einen Migrationshintergrund und hätten das System akzeptiert, weil sie dann auf Stundenlöhne von neun bis zehn Euro keine Abzüge hatten. Häufig seien auch Doppelschichten von bis zu 14 Stunden geleistet worden. Teils sollen Mitarbeiter mehrere Mini-Job-Verträge bei einzelnen Firmen der Gruppe gehabt haben, allerdings faktisch für ein und denselben Arbeitgeber tätig gewesen sein.
Eine erste Anzeige ging im Sommer 2015 ein, im Jahr 2016 soll es eine erste Razzia gegeben haben. Angezeigt wurden Wilhem K, Martin M. sowie Fotios P..