Rhein-Neckar/Mannheim, 08. März 2022. (red/pro) Normalerweise reagieren professionelle Pressestellen schnell auf Medienanfragen. Das ist der Job – häufig sehr, sehr viel besser bezahlt als Journalismus. Aktuell haben wir das Großkraftwerk Mannheim (GKM) angefragt, einen „systemrelevanten Betrieb“. Bislang gab es keinerlei Rückmeldung. Das nehmen wir nicht persönlich, sondern stellen die Frage: Ist die Situation kritischer, als wir uns vorstellen können? Knallten die Sektkorken, weil klar ist, dass die „Kohle“ weiterläuft?
Nachfolgend dokumentieren wir unsere Fragen an das GKM vom Sonntag. Am Montag gab es keinerlei Rückmeldung. Völlig untypisch für ein Unternehmen dieser Größe.
Aus welchen Ländern bezieht das GKM in welchem Umfang Steinkohle?
Auf welchen Verkehrswegen gelangt die Kohle in welchen Mengen nach Mannheim?
Wie viele Vorräte hält das GKM vor und wie lange kann es ohne Nachschub betrieben werden?
Bezieht das GKM zur Zeit noch Steinkohle aus Russland, wenn ja, wie lange noch, wenn nein, seit wann nicht mehr?
Wie wird das kompensiert?
Droht ein Produktionsausfall?
Falls ein Ausfall droht, woher kommen dann Strom und Fernwärme für die rund 2,5 Millionen Kunden?
Welcher Anteil der Produktion Strom/Fernwäre geht jeweils an private/gewerbliche Kunden?
Hat das GKM Mitarbeiter in der Ukraine/Russland? Sind diese noch vor Ort oder heimgekehrt?
Erstaunlich ist, dass die Fragen eigentlich „Alarmcharakter“ haben – kann es möglich sein, dass Kunden im Kalten und Dunklen sitzen müssen? Erstaunlich, dass das GKM darauf überhaupt nicht sofort reagiert und diese Fragen beantwortet.
Vielleicht hat man gerade auch andere Probleme, als Fragen zu beantworten.
