
Diese Rettung war erfolgreich. Gemeinsam mit der Feuerwehr rettete das Team von der Tierrettung Rhein Neckar zwei Ponys vor dem Ertrinken. (Foto: Tierrettung Rhein Neckar)
Rhein-Neckar/Brühl, 06. Juni 2013. (red/aw) Deutschland erlebt bereits zum dritten Mal in diesem Jahrzehnt eine Jahrhundertflut. Während sich die Lage in der Metropolregion wieder deutlich entspannt hat, kämpfen viele Städte und Gemeinden in anderen Teilen Deutschlands noch immer gegen die Wassermassen an. Doch nicht nur Menschen und ihr Hab und Gut sind vom Wasser bedroht, sondern auch viele Tiere. Die Tierrettung Rhein Neckar (Ludwigshafen) ist deshalb auf dem Weg ins bayrische Deggendorf, um zu helfen.
Von Alexandra Weichbrodt
Die Situation entlang der Donau ist besonders angespannt. Auch, wenn die Pegel im Laufe des Tages gesunken sind. Der Landkreis Deggendorf in Bayern ist nach wie vor gefährdet, da durchgeweichte Dämme zu brechen drohen. Im Landkreis Deggendorf wurden und werden noch mehrere Ortsteile und Gemeinden evakuiert. Das Wasser hat sie teilweise komplett eingeschlossen. Hubschrauber retten die Menschen von den Dächern ihrer Häuser. Straßen und Autobahnen sind bereits unter dem Wasser verschwunden.
Evakuierung der Bevölkerung – doch was passiert mit den Tieren?
Doch wer kümmert sich um die Tiere? Hoftiere, Weidentiere, Wildtiere? Vielen Besitzern zerreißt es wohl das Herz ihre geliebten Begleiter zurück zu lassen. Doch was tun, wenn man sich und die Familie in Sicherheit bringen muss? Fast überall in Deutschland gibt es Vereine oder Organisationen, die in solchen Fällen – ähnlich wie das THW oder die Feuerwehr – Tiere in Not retten. In der Metropolregion ist es die die Tierrettung Rhein Neckar.
Seit Montag früh um sechs Uhr ist Tierrettungsassistent Michael Sehr nahezu ununterbrochen im Einsatz. Bisher lag das Einsatzgebiet hauptsächlich in Brühl. Dort hatten mehrere Tiere die Hilfe des Tierrettungsassistenten nötig. Michael Sehr und sein Team gaben alles. Doch alle retten konnten sie nicht.
In der Nacht von Sonntag auf Montag sind 17 Schaafe auf ihrer Koppel in Brühl etrunken. Der überlaufende Rhein hatte die Wiese überschwemmt. Die Feuerwehr sowie die Tierrettung kamen zu spät. Retten konnten sie hingegen zwei Ponys, die ebenfalls bis zum Bauch im Wasser standen. Ein kurzes Video der Aktion sehen Sie hier:
„Liebe Tiere haltet durch! Wir retten unermüdlich weiter!“
Die Kollegen von der bayrischen Tierrettung sind mit den Rettungseinsätzen alleine jedoch überfordert. Es gibt einfach zu wenig Einsätzkräfte.
Daher hat man unsere Hilfe angefordert,
bestätigt Michael Sehr von der Tierrettung Rhein-Neckar unsere Nachfrage. Ein Team aus der Metropolregion wird noch heute in Bayern eintreffen. Ein weiteres folgt morgen. Auf ihrer Facebook-Seite schrieben sie am Dienstag:
Liebe Tiere haltet durch! Wir retten unermüdlich weiter!
Wir wünschen dem Team der Tierrettung Rhein Neckar viel Erfolg. Verfolgen können Sie den aktuellen Verlauf des Hilfseinsatzes über die Facebook-Seite der Tierrettung Rhein Neckar.