Heidelberg, 02. Februar 2015. (red/pm) Derzeit leben etwa 600 Flüchtlinge in Heidelberg , 1.500 weitere sind auf dem Patrick-Henry-Village untergebracht – dieses dient jedoch nur als Notfall-Unterkunft, die Flüchtlinge bleiben hier jeweils nur wenige Tage. In einer Pressemitteilung gibt die Stadtverwaltung Zahlen, Daten und Fakten zu den aktuellen Entwicklungen bekannt.
Information der Stadt Heidelberg:
“Im Jahr 2014 hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge mehr als 173.000 Asylerstanträge entgegengenommen. Das ist ein Anstieg im Vergleich zum Jahr 2013 um rund 58 Prozent. Rund 25.700 Flüchtlinge wurden 2014 in einer Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Baden-Württemberg aufgenommen (2013: 13.900 Flüchtlinge). Von dort erfolgte die Zuweisung an die Kommunen im Land.
Entsprechend sind auch in Heidelberg die Zuweisungszahlen im vergangenen Jahr gestiegen. So wurden der Stadt 2014 vom Land Baden-Württemberg 407 Flüchtlinge zur Unterbringung zugewiesen (2013: 213 Flüchtlinge).
Derzeit leben in Heidelberg rund 600 Flüchtlinge in Unterkünften der Stadt Heidelberg. Außerdem hat das Land Baden-Württemberg in einer befristeten Winter-Notunterkunft auf dem ehemaligen US-Militärgelände Patrick-Henry-Village derzeit rund 1.500 Personen untergebracht.
Flüchtlingsunterkünfte der Stadt Heidelberg im Stadtgebiet
Die Stadt Heidelberg betreibt verschiedene Unterkünfte, die insgesamt rund 600 Flüchtlinge beherbergen. Bislang erfolgt die Unterbringung an den folgenden Standorten: Henkel-Teroson-Straße 14-16, Pfaffengrund: ca. 160 Flüchtlinge; Hardtstraße 4-6, Kirchheim: ca. 300 Flüchtlinge; Patton Barracks 103 (Kirchheimer Weg): ca. 100 Flüchtlinge; Privater Wohnraum im gesamten Stadtgebiet: ca. 50 Flüchtlinge.
Bei den Unterkünften Henkel-Teroson-Straße, Hardtstraße und Patton Barracks 103 handelt es sich nicht um Gemeinschaftsunterkünfte wie sie aus anderen Städten bekannt sind, sondern um Gebäude mit 2-, 3- und 4-Zimmer-Wohnungen beziehungsweise Zimmer mit Gemeinschaftsküchen.
“Im Vergleich ein hohes Niveau”
Insgesamt bewegen sich Versorgung und Unterbringung von Asylbewerbern in Heidelberg im Vergleich mit anderen Stadt- und Landkreisen auf einem hohen Niveau. Gemeinsam mit verschiedenen Partnern wie dem Asyl-Arbeitskreis, dem Caritasverband und dem Diakonischen Werk gelingt es, die der Stadt Heidelberg zugewiesenen Menschen während des zeitlich begrenzten Aufenthalts in den Unterkünften eng und gut zu begleiten.
Die Stadt Heidelberg sucht für die Anschlussunterbringung der Flüchtlinge, die bereits anerkannt wurden oder mehr als 24 Monate im Asylverfahren sind, kontinuierlich privaten Wohnraum. Hauptsächlich kommen die in Heidelberg untergebrachten Flüchtlinge aus den Ländern Serbien, Gambia, Mazedonien, Iran, Nigeria, Afghanistan, Syrien, Irak und Algerien.
Betreuung von Flüchtlingen
In Heidelberg werden Flüchtlinge professionell durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amtes für Soziales und Senioren begleitet. Außerdem werden die Flüchtlinge durch rund 100 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer der städtischen Partner bei der Flüchtlingsarbeit – dem Asyl-Arbeitskreis, der Diakonie und der Caritas – betreut.
Angeboten werden unter anderem Sprachkurse, Hausaufgabenbetreuung für Kinder, Spielgruppen und Ferienbetreuung. In Heidelberg bekommen Asylbewerber seit 2013 anstelle von Sachleistungen Geld. Der Betrag orientiert sich am Satz von Hartz IV.
Zur Unterstützung des Lebensbedarfs gibt es außerdem Kleider aus den Kleiderkammern in der Hardtstraße und Henkel-Teroson-Straße (unterstützt durch das Rote Kreuz) sowie Lebensmittelspenden der Tafel.
Winter-Notunterkunft
Das Land Baden-Württemberg hat im Dezember 2014 eine zeitlich befristete Winter-Notunterkunft auf den ehemaligen US-Militärflächen Patrick-Henry-Village (PHV) eingerichtet. Anlass war die konstante Überlastung anderer Erstaufnahmestellen.
In PHV sind derzeit rund 1.500 Flüchtlinge untergebracht (Stand: 25. Januar 2015). Der Heidelberger Gemeinderat hatte Mitte November 2014 aus humanitären Gründen grünes Licht für die befristete Notunterkunft gegeben.
Die Menschen in dieser Notunterkunft des Landes sollen nur für wenige Tage oder Wochen in der Unterkunft bleiben, bis sie auf Kommunen im ganzen Land verteilt werden. Für die Stadt entstehen durch diese Unterkünfte keinerlei Kosten.”