Mannheim, 02. März 2015. (red/cb) Am 20. Februar startete das Literaturfest lesen.hören9 in der Alten Feuerwache. In 17 Tagen gibt es hier die Möglichkeit sich über Literatur in verschiedenen Formen zu informieren, auszutauschen oder sie einfach zu genießen. Karen Köhler las in der Alten Feuerwache aus ihrem Buch „Wir haben Raketen geangelt“. Es ist ein Buch über viele Dinge, die von der Autorin lustig, verträumt und gleichzeitig todernst und rational erzählt werden.
Von Carolin Beez
Die Plätze in der Alten Feuerwache sind belegt. Nur wenige Stühle sind noch unbesetzt. Rund 200 Menschen sind gekommen um einen Auszug aus Karen Köhlers Erzählband „Wir haben Raketen geangelt“ zu hören. Als das Licht ausgeht, wird es in der Halle sehr schnell sehr still.
Die Autorin betritt die Bühne. Sie lächelt ins Publikum, dann setzt sie sich hinter den kleinen Tisch und begrüßt ihre Zuschauer. Ihre ruhige und entspannte Stimme breitet sich in dem Raum aus und die Zuschauer sind gebannt auf ihre Lippen.
Es ist eine Geschichte über Cowboys und Indianer,
sagt Karen Köhler. Und dann beginnt sie zu lesen. In ihrem Roman erzählt sie Geschichten einer jungen Frau namens Kat und ihren Begegnungen mit Menschen. Es geht um ihre Erfahrungen und Erlebnisse, die guten und auch die ganz schlechten. Es geht um Glück und Liebe und dann um Schmerz, Eifersucht und Angst. Immer auf einem schmalen Grad zwischen Traum und Wirklichkeit.
Eine gute Mischung aus Allem
Kat wird von einem Indianer gerettet, mitten im Nirgendwo im Death Valley, Nevada, USA. Es ist heiß, sie ist dehydriert und ihr Gepäck ist geklaut. Der Indianer heißt Bill und schon bald sind die beiden unverhoffte Weggefährten. Wir kennen uns schon ein ganzes Leben und dieses Leben ist zwei Tage alt, denkt Kat. Doch das ist nur ein Bruchteil des Buches.
Die Sprache ist klar und die Handlung verständlich. Karen Köhler nimmt kein Blatt vor den Mund und posaunt gleichzeitig nichts raus. Während der Lesung wechseln die Orte von Kats Vergangenheit, mit dem Cowboy Markus an ihrer Schule, zur Gegenwart, mit Indianer Bill in Las Vegas.
Und es Wechseln die Gefühle, einige Zuschauer beginnen zustimmend zu nicken oder grinsen und dann weiten sich ihre Augen und die Gesichter werden ernst. Es ist ein Buch, das es sich zu lesen lohnt. Man denkt darüber nach, man ist schockiert, man lacht darüber.
Die Autorin

Die 41-jährige ist eine der vielen ausgewählten Autoren, Kritiker, Journalisten, Musiker, Schauspieler und Politiker die zum Literaturfest lesen.hören 9 in die Alte Feuerwache eingeladen wurden.
Eigentlich sagt Karen Köhler, sie wollte Kosmonautin werden – vielleicht kommt daher auch der Bezug auf die Raumfahrt im Titel. Doch dann studierte sie in Bern Schauspiel. Zuerst arbeitete sie an verschiedenen Theatern, dann begann sie Theaterstücke zu schreiben und veröffentliche mit „Wir haben Raketen geangelt“ ihren ersten Prosatext. Erschienen ist das Buch im August 2014.
Zum neunten Mal findet lesen.hören in diesem Jahr statt und Karen Köhler zählt zu einem der neuen Gesichter des Festivals. In 17 Tagen gibt es hier Veranstaltungen rund um das Thema Literatur. Mit vielen Neuerscheinungen oder auch Klassikern, mit Musik und Poesie und mit Diskussionsrunden zu verschiedenen Themen. Viele Veranstaltungen sind bereits ausverkauft und doch gibt es noch die Möglichkeit an dem Programm teilzunehmen.
Hier gibt es weitere Informationen.
Alte Feuerwache Mannheim | ||||||||||||||
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