Mannheim, 29. Januar 2013. (red/ld) Seit einem Monat ist Felicitas Kubala Bürgermeisterin für Umwelt und Bürgerdienste: Ein Amt wie geschaffen für eine grüne Politikerin. Auf dem Neujahrsempfang des Kreisverbands Mannheim von Bündnis 90/Die Grünen versprach sie mehr Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern und bedankte sich dafür, so gut hier aufgenommen zu werden. Im Interview spricht sie über ihren Start als Bürgermeisterin und über die Ähnlichkeit zwischen Mannheim und Berlin.
Interview: Lydia Dartsch
Frau Kubala, Sie sind seit gut drei Wochen Bürgermeisterin für Umwelt und Bürgerdienste. Wie finden Sie sich in Ihr neues Amt?
Felicitas Kubala: Die ersten Wochen waren sehr intensiv und spannend. Ich habe mit so vielen unterschiedlichen Menschen gesprochen und die Stadtteile in ihrer Unterschiedlichkeit kennengelernt.
Sind Sie jetzt ganz nach Mannheim gezogen, oder haben Sie noch eine Wohnung in Berlin?
„Ganz oder gar nicht„
Kubala: Bei mir heißt es entweder ganz oder gar nicht. Natürlich bin ich ganz nach Mannheim gezogen.
Wie fühlen Sie sich damit? War das die richtige Entscheidung?
Kubala: Das war eine sehr gute Entscheidung. Das denke ich mir auch jeden Morgen, wenn ich von meiner Wohnung in der Innenstadt zu meinem Büro im Collini-Center rüber laufe.
Und welche persönlichen Eindrücke haben Sie von Ihrer neuen Heimat schon sammeln können?
Kubala: Die Karnevalskultur hier war schon ein besonderes Erlebnis. Sowas kenne ich aus Berlin gar nicht: Auf der einen Seite steht da der Frohsinn klar im Mittelpunkt. Auf der anderen Seite wird dort sehr viel wertvolle Jugendarbeit geleistet.
Was gefällt Ihnen denn besonders an Mannheim?
Kubala: Die Menschen in den Stadtteilen sind sehr verschieden. Das ist ein bisschen wie in Berlin: Wenn man auf dem Waldhof in ein Vereinshaus kommt, haben die Menschen eine andere Sprache, als in der Kirche auf der Rheinau. Da wird einem sehr deutlich gesagt, was nicht passt. Das kannte ich vorher nicht so.
Ähnliche Mentalitäten
Erinnert Sie das vielleicht sogar ein bisschen an Berlin?
Kubala: Ja, was die Mentalität angeht, gibt es auf jeden Fall Parallelen. Auch die Eigenheiten der verschiedenen Bezirke. Das gibt es auch in Berlin: Der Jungbusch ist zum Beispiel wie Kreuzberg.
Wo werden Sie die Schwerpunkte Ihrer Arbeit legen?
Kubala: Ich bin ja hier quasi in die Themen reingefallen: Riwwerside und Bundesgartenschau sind ja direkt in mein Ressort gefallen. Das sind die Themen, um die es ja gerade geht. Ich habe da auch eine Menge Fachwissen und mir wird da auch viel Respekt entgegen gebracht. Auf jeden Fall werde ich viel vor Ort sein in den Bürgerdiensten und den Eigenbetrieben.
Sie mögen den Kontakt zu den Menschen?
Kubala: Ich suche gerne den Kontakt. Ich glaube, das wird auch honoriert und ist auch gewollt.
Was glauben Sie, wohin entwickelt sich Mannheim?
Kubala: Im Moment ist ja ganz viel in Bewegung, wo man gestalten kann. Die Bundesgartenschau zum Beispiel bringt viele Konflikte und viel Reibung. Ich bin gespannt, wo uns das hin führt in fünf Jahren. Die Mannheimer Innenstadt wird dann auch ganz anders aussehen als bisher.