Mannheim, 25. März 2020. (red/pro) Die Wahl des Dezernenten Dirk Grunert (41) war keine, sondern eine abgemachte Sache. Der Berufsschullehrer wurde im vergangenen Herbst zum Nachfolger von Dr. Ulrike Freundlieb gewählt und ist qua Amt zuständig für die Gesundheit der Mannheimer Bevölkerung. Der grüne Politiker fällt aktuell vor allem dadurch auf, dass er vollständig unsichtbar ist. Dabei ist das sonst so gar nicht seine Art.
Von Hardy Prothmann
“Seine politischen Schwerpunkte liegen in den Bereichen Bildung, Finanzen und Rechte für Lesben und Schwule”, informiert die grüne Heinrich-Böll-Stiftung zur Person Dirk Grunert.
Am 01. Oktober 2019 wurde er durch den Gemeinderat zum neuen Bürgermeister für das Dezernat III, mit den Bereichen, Bildung, Jugend und Gesundheit gewählt
Bildung passt: Bis zu seiner Wahl arbeitete er in einer privaten Bildungseinrichtung als Lehrer. Finanzen passt: Er hat BWL studiert. Schwule und Lesen passt: Hierzu informieren wir nicht weiter aus Respekt vor persönlichen Verhältnissen.
Sein Markenzeichen sind eng gebundene, dünnstoffige Schals um den Hals. Eine alternative Krawatte sozusagen.
Lange Jahre war Dirk Grunert Stadtrat und Fraktionsvorsitzender der Grünen und als diese bei der Kommunalwahl 2019 stärkste Kraft wurden, streckte er sofort den Finger zur Nachfolgefrage für den Bürgermeisterposten: “Ich”. Der Wunsch wurde erfüllt.
Dirk Grunert ist ein unkonventioneller Grüner. Er liebt Fernreisen und bejettet die Welt. Dazu stellt er Erinnerungsbilder auf Facebook.
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Als ich vor einigen Monaten Mal ihm Mal auf dem Weg zu einer Sitzung im Aufzug des Stadthauses getroffen habe, beschwerte er sich über den “schlechtprogrammiertesten Aufzug” in der ganzen Stadt. Ganz offenbar war er mit dem Auto gekommen, benutzte den Aufzug statt die Treppe und der Aufzug fuhr hoch und runter, bis wir am Ziel waren. Ich meinte: “Herr Grunert, Sie hätten doch die Treppe nehmen können, was für die Umwelt tun, Strom sparen und was für Ihre Gesundheit, weil Bewegung.” Herr Grunert lächelte und sagte nichts. Ich bin ein guter Beobachter und würde meinen, dass ich Hass in seinen Augen gesehen haben könnte… “Wenn Blicke töten könnten”. Aber das ist nur eine episodische Beobachtung.
Ebenso, dass er sich bei seiner Wahl auch von AfD-Stadträten mit Handschlag beglückwünschen ließ, was man als “echter Demokrat” ja sonst meidet wie die Pest. Heute könnte er sagen: Wegen Corona.
Als Herr Grunert seinen neuen Job antrat, konnte er nicht wissen, dass sein Dezernat wenige Monate später das Schlüsseldezernat werden würde, denn er ist Chef des Gesundheitsamts der Stadt Mannheim.
Von den Fluren wird mir zugetragen, dass ohne den Fachbereichsleiter Dr. Peter Schäfer eigentlich nichts mehr ginge. Der habe den Hut auf, Grunert hin oder her. Es gibt aber auch Informanten, die die Arbeit des Arztes infrage stellen, allerdings bislang wenig substantiiert und damit nicht berichtenswert.
Auffällig ist, dass Herr Grunert, der sonst gerne beschalt in jede verfügbare Kamera lächelt, aktuell so gar nicht präsent ist.
Keine Ansprache an die Bürger, keine klare Positionierung als Macher und Chef, der die Sache im Griff hat.
Dabei hat die Corona-Krise vermutlich noch längst nicht ihren Höhepunkt erreicht. Seine Vorgängerin Dr. Freundlieb wäre da sehr viel forscher gewesen.
In der Öffentlichkeit gibt Herr Grunert aktuell kein gutes Bild ab – er gibt gar kein Bild ab. Er scheint irgendwie verschwunden zu sein – vielleicht auf Fernreise und schlecht erreichbar.
Sein bislang häufig kämpferisch vorgestrecktes Kinn hat er in Zeiten der Corona-Krise bislang eingezogen.
Möglicherweise zusammen mit Ordnungsdezernent Christian Specht (CDU). Der ist auch sonst gerne präsent bei Blaulichteinsätzen, aber aktuell irgendwie auch abgetaucht.
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