Rhein-Neckar, 22. April 2020. (red/pro) Die journalistische Herausforderung in der Corona-Krise ist enorm. Im Gegensatz zu anderen Medien erweckt das RNB überhaupt nicht den Eindruck, “alles im Griff zu haben”. Das ist Blödsinn. Ganz im Gegenteil behauptet das RNB, dass “die Medien” der Krise in weiten Teilen nicht gewachsen sind.
Von Hardy Prothmann
Ich habe seit dem 09. April bis zum 21. April keinen eigenen Text mehr geschrieben. Aus Gründen. Uns sind durch die Corona-Krise gut zwei Drittel der eher nicht üppigen Umsätze weggebrochen. Das hat natürlich Konsequenzen. Ohne andere Tätigkeiten müsste ich ernsthaft über eine Einstellung des RNB nachdenken.
Mit einigen guten Kunden habe ich eine Aussetzung der Werbeleistung vereinbart, insbesondere mit solchen, deren Dienstleistung Freizeit und Reisen angeht – es ist vollständig sinnlos, hier aktuell zu werben.
Andere Kunden nutzen nach wie vor unser Angebot und ich bitte hier um Beachtung und Nutzung – diese Werbungen sind wichtig für unsere Einnahmen.
Im Bereich der zahlenden Kunden müssen wir eine Stagnation feststellen – es ist erheblich schwer, Menschen davon zu überzeugen, für journalistisch erarbeitete Inhalte zu zahlen. Das gelingt uns, aber zäh. Ich weise Sie darauf hin, dass wir wie alle Dienstleister Geld verdienen müssen, insbesondere, um Mitarbeiter zu bezahlen. Gelingt das nicht, erhalten Sie auch keine Informationen. So einfach ist das “Spiel”. Wenn Sie zwei Mal im Monat für 3 Euro einen Kaffee bezahlen, sind das sechs Euro – damit erhalten Sie Zugang zu unseren Informationen. Die Getränke mögen für den Moment schmecken – unsere Dienstleistung geht weit darüber hinaus. Sie ermöglicht Ihnen eine Meinungsbildung.
Für diese Inhalte bin ich redaktionell verantwortlich. Und ich habe dazu ein eindeutiges Konzept – wer-wann-wo-wie-was-warum sind die Kernfragen hinter jedem Artikel. Klingt ganz einfach, ist in der Praxis aber extrem schwierig.
Mich interessieren weder parteipolitische noch sonstige Aspekte, um unsere Leserschaft ordentlich zu informieren. Das RNB informiert über Fakten, prüft diese, nennt immer die Quellen und ordnet die Informationen ein.
Dabei sind auch “Spielarten” erlaubt – wie “fiktionale” Texte, die ein was-wäre-wenn schildern. Für einen solchen Text über einen erfundenen Terroranschlag bin bin bereits zwei Mal verurteilt worden. Diese Urteile sind noch nicht rechtskräftig und ich bin gewillt, die Causa vor dem Bundesverfassungsgericht klären zu lassen – ob das gelingt, weiß ich nicht. Wenn es nicht gelingt und ich infolge meiner Arbeit als “Krimineller” gelten sollte, dann muss ich auch hier über Konsequenzen nachdenken.
Ich habe niemandem einen Schaden zugefügt, sondern nur verlangt, dass es eine gesellschaftliche Debatte über Ausnahmezustände geben muss, um auf diese Ausnahmezustände vorbereitet zu sein. Wenn das “kriminell” sein sollte, dann ist aus meiner Sicht diese Gesellschaft am Ende.
Die Bundesregierung unter Kanzlerin Dr. Angela Merkel war über ein Pandemie-Szenario nachweislich informiert und hat genau was getan, um sich darauf einzustellen? Nichts.
Wer also nichts tut, sich nichts vorstellt und nichts unternimmt, handelt richtig? Und wer sich “Horror-Szenarien” vorstellt, diese thematisiert und zur Debatte auffordert, ist ein Krimineller? Habe die Ehre.
Alle verständigen Leserinnen und Leser des RNB wissen, dass wir ständig den Rechtsstaat auf Basis einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung nicht nur “verteidigen”, sondern anpreisen. Es gibt keine bessere Gesellschaftsform, um Werte wie Freiheit und Sicherheit in Einklang zu bringen.
Aktuell erfahren wir, dass auch eine starke Demokratie in erhebliche Nöte gerät, wenn Grundrechte außer Kraft gesetzt werden.
Es braucht einen kritischen Journalismus, um diese Entwicklungen einzuordnen und keine “Systemmedien”, die nur Ja und Ahmen sagen.
Aktuell werden insbesondere in sozialen Netzwerken Theorien verbreitet, dass irgendwelche Kräfte irgendeine Diktatur errichten wollten – das ist kompletter Quatsch.
Natürlich versuchen Politiker an der Macht, sich Machtoptionen zu erhalten. Ob sie das gut oder schlecht machen, bedarf einer analytischen Begleitung. Analyse heißt nicht, dass man sich das aussucht, was einem “ins Konzept passt”, sondern dass man prüft und danach unter Quellenangabe das Ergebnis transparent vorstellt.
Das hat das RNB immer so gehandhabt und das machen wir auch weiterhin – dafür brauchen wir allerdings auch die Ressource Geld. Sie entscheiden mit, ob Sie eine solide Quelle unterstützen oder sich über (a)soziale Netzwerke treiben lassen.
Wir erhalten keine Zwangsgebühren, die gerade mal wieder erhöht werden – unser unabhängiger Journalismus kostet aber Geld. Wir verlieren aktuell fast alle unsere Werbeeinnahmen, die den Hauptteil unserer Einnahmen ausmachen. Wir brauchen deshalb Ihre Solidarität und Ihre Überzeugung, unser Angebot mit Zahlungen weiter finanzierbar zu halten. Wenn das nicht möglich ist, schließen wir ab.
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