Mannheim/Rhein-Neckar, 20. Dezember 2012. (red) Die Stadt Mannheim hat heute mit Unterstützung der Polizei in der Beilstraße (Mannheim-Jungbusch) ein Dachgeschoss geräumt. Die illegalen Räumlichkeiten wurden von 20 Bulgaren bewohnt. Vor einigen Wochen war bereits der Keller geräumt worden.
Nach Auskunft der Stadt gibt es für die Räumlichkeiten des Dachgeschosses einer Immobilie in der Beilstraße keine Baugenehmigung. Da kein zweiter Fluchtweg vorhanden war, wurde das Dachgeschoss aus brandschutztechnischen Gründen am Vormittag zwangsgeräumt. Rund 20 Bulgaren wurden zum Sozialamt gebracht, wo ihr Bedarf festgestellt worden ist. Den Südosteuropäer wurden übergangsweise städtische Wohnungen zugewiesen.
Der Besitzer der Immobilie kooperierte mit den Behörden. Er hatte das Haus offensichtlich ohne Begutachtung gekauft und hat die Zustände nicht herbeigeführt, ist aber als neuer Besitzer verantwortlich, diese zu beseitigen.
Die Stadt hat zunehmend Probleme mit Südosteuropäern, speziell Bulgaren, da seit einiger Zeit rund 200 Neuankömmlige jeden Monat in die Stadt kommen. Damit verbunden sind Probleme wie illegale Beschäftigung, Prostitution, Mietwucher, Vermüllung und Körperverletzung, wobei die Bulgaren aus Sicht von Experten mehr Opfer als Täter sind, beispielsweise in Sachen Wohnraum. Unzumutbare „Wohnungen“ werden häufig zu Wucherpreisen „vermietet“. Tatsächlich erhöhen sich die sozialen Spannungen in den betroffenen Stadtteilen und das subjektive Sicherheitsgefühl der Bewohner entwickelt sich negativ. Die Stadt hat wenig Handhaben gegen den Zuwandererstrom, da die Bulgaren als EU-Bürger eine Aufenthaltserlaubnis haben und sich legal in Deutschland aufhalten. Siehe auch unseren Bericht hier.
Alle Fotos: Stadt Mannheim