Mannheim/Rhein-Neckar, 17. März 2017. (red/pro) Ab 17:30 Uhr sammelten sich mehr und mehr Menschen entlang der Route des „Blaulichtumzugs“. Rund 80 Einsatzwagen der Berufsfeuerwehr Mannheim, der Freiwilligen Feuermehr, Rettungsdienste und THW sowie Feuerwehrfahrzeuge aus Rheinland-Pfalz und von Werksfeuerwehren zogen durch Mannheim, um den Umzug von der alten Feuerwache im Lindenhof in die neue Hauptfeuerwache in Neckarau in Szene zu setzen. Die Menschen waren begeistert.
Eine solche „Machtdemonstration“ der Rettungsorganisationen – die meisten davon ehrenamtlich – hat die Stadt noch nicht gesehen. Der schier endlose Konvoi aus teils mächtigen Fahrzeugen wurde regelrecht bejubelt von der Bevölkerung, die zu zehntausenden die Straßen säumten, vor allem am Wasserturm und die Augustanlage entlang.
Immer wieder rief man „Ahoi“, „Ihr seid toll, die Besten“, „Top-Leistung“ oder einfach „Danke, dass es Euch gibt“. Euch, das sind die Angehörigen der Berufsfeuerwehr und die Ehrenamtlichen der Freiwilligen Wehren sowie Rettungsdienste DRK, ASB, Johanniter, Malteser, DLRG und des THW. Am Wasserturm machte die Kolonne eine Extrarunde und entgegen der Ankündigung heulte hier und da mal ein Martinshorn zum Dauerblaulicht auf, was immer Jubel auslöste.
Der BOS-Konvoi
Die Verkehrspolizei unter Polizeidirektor Dieter Schäfer sicherte den „Blaulichtumzug“ der 83 Fahrzeuge ab: „Schön, dass wir uns als BOS hier zusammen präsentieren können“, sagte Herr Schäfer. BOS steht für „Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben“.
Tausende von Kameras nahmen den Umzug auf, überall leuchteten die Smartphones. Selbstverständlich waren auch viele Angehörige von Berufsfeuerwehrleute und den Ehrenamtlichen unter den Zuschauern – es war ein gegenseitiges Winken zu und von den Fahrzeugen herunter. Viele Eltern waren mit ihren Kindern gekommen, die natürlich mächtig staunten.
Und dieser Effekt war einkalkuliert – der Blaulichtumzug sollte für den freiwilligen Dienst im Ehrenamt werben. Denn ohne die Ehrenamtliche wäre die großartige Hilfe, die Wehren und Rettungsdienste leisten, nicht möglich. Dieser selbstlose Einsatz für die Gesellschaft und Menschen in Not ist hoch anerkannt. Natürlich absolut zu Recht. Das gilt auch für die Familien – wer im Rettungsdienst tätig ist, muss im Notfall zu jeder Tages- und Nachtzeit ran und dafür braucht es Verständnis der Familie. Aber auch des Arbeitgebers – sehr gut, dass es viele gibt, die Arbeitsausfälle tolerieren und damit das Ehrenamt ermöglichen.
Von der alten in die neue Wache
In der neuen Hauptfeuerwache sind rund 120 Angehörige der Berufsfeuerwehr stationiert sowie rund 100 Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr. 54 Fahrzeuge sind in dem Neubau auf dem ehemaligen Vögele-Gelände untergebracht.
Der Leitende Branddirektor und Kommandant Thomas Schmitt hielt wie der Erste Bürgermeister und Sicherheitsdezernent Christian Specht in der alten Wache noch eine Rede, bevor der Blaulichtumzug startete. In der alten Wache ist noch die Leitstelle aktiv, die in den nächsten Wochen nachzieht. Aber heute werden die Einsätze aus der neuen Hauptfeuerwache gefahren.
Rund 50.000 Bürgerinnen und Bürger haben heute zusammen mit ihren Kindern den Umzug verfolgt – ich hoffe, dass wir viele von ihnen erreichen konnten und sie nun im wahrsten Sinne des Wortes ‚Feuer gefangen‘ haben, ebenfalls ehrenamtlich aktiv zu werden,
bilanzierte Herr Specht.
Keinen Spaß hatten viele Autofahrer, die vom Ereignis offenbar nichts wussten und zwischen 10-25 Minuten im Stau stehen mussten. Hier stiegen aber auch viele aus, um den Blaulichtumzug zu bestaunen. So viel gesammeltes Blaulicht hat es noch nie gegeben und wird es vermutlich auch in den nächsten Jahrzehnten nicht mehr geben.
Die Einweihungsfeierlichkeiten erfolgen am 31. März unter Beisein von Innenminister Thomas Strobl (CDU). Bürgerinnen und Bürger können die neue Hauptfeuerwache am Tag der offenen Tür, am Samstag, dem 1. April, besichtigen.