Mannheim, 17. November 2018. (red/pm/pro) Am 16. November 2018 wurde die Videoüberwachung an den neuen Standorten Alter Messplatz und Paradeplatz in Betrieb genommen. Die entsprechenden Hinweisschilder werden an diesen Örtlichkeiten im Zeitraum von ca. 7:30 Uhr bis 9:00 Uhr aufgestellt. Im Anschluss, um 12:00 Uhr, erfolgt der Betriebsstart der herkömmlichen Videoüberwachung, teilte die Stadt Mannheim mit.
Eine automatisierte Bildauswertung durch die Polizei erfolge erst Ende November nach vorheriger medialer Bekanntmachung gegenüber der Öffentlichkeit. In der Breiten Straße (inklusive Marktplatz) wird die Videoüberwachung Anfang 2019 beginnen, sobald die erforderlichen Infrastrukturmaßnahmen und die Installation der Kameras in diesem Bereich abgeschlossen seien.
Die Videoüberwachung soll als eine von mehreren Maßnahmen mehr Sicherheit bieten. Rechtlich müssen dafür unter anderem Erkenntnisse zu einer höheren Kriminalitätsbelastung gegeben sein.
Insbesondere aus dem linken und grünen Lager wird die Videoüberwachung massiv kritisiert. Tatsächlich gab es im Gemeinderat Mannheim aber eine klare Mehrheit für die Maßnahme. Bereits 2007 war der Paradeplatz durch Kameras überwacht worden, was im Ergebnis zu einem Rückgang von Straftaten führte, aber damit auch zu einem Ende der Überwachung, da die entscheidende Kriminalitätsbelastung nicht mehr gegeben war.
Der sogenannte “Mannheimer Weg” sieht ein bundesweit einzigartiges Projekt vor. Eine intelligente Software soll künftig die Überwachung übernehmen und Straftaten erkennen können. Statt konventioneller Beobachtung der Kameraaufnahmen – was aktuell noch der Fall ist – soll die Software die Polizei dann alarmieren, wenn mögliche Straftaten erkannt werden. Erst dann schalten die Bildschirme die Aufnahmen scharf und die Beamten können Kollegen an den mutmaßlichen Tatort entsenden. Dies soll die Einsatzgeschwindigkeit erheblich erhöhen.
Die Kosten von rund 800.000 Euro in die technische Investition teilen sich Stadt und Land. Ursprünglich sollte auch der “Plankenkopf” gegenüber dem Wasserturm überwacht werden – dort ging allerdings die Kriminalitätsbelastung zurück, weshalb dort aktuell keine Überwachung erfolgt.
In Mannheim gibt es seit Jahren eine Überwachung des Hauptbahnhofs durch die Bundespolizei (zuständig für Verkehrswege) und der Vorplatz wird durch Kameras des Polizeipräsidiums Mannheim überwacht.