Südwesten, 16. März 2017. (red/pro) Heute wurden die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2016 durch Innenmininster Thomas Strobl (CDU) vorgestellt. Dazu gibt es eine Pressemitteilung und im Vorfeld waren von LKA-Präsident Ralf Michelfelder Informationen an die Deutsche Presse-Agentur (dpa) gegeben worden. Doch fehlen der Jahresbericht und die Unterberichte.
Wegen der Vorabinformation an die dpa reichen wir Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Herrn Michelfelder ein. Es ist seit Jahren absolut üblich, dass der Innenminister die PKS vorstellt und vorher nicht selektiv an einzelne Medien Informationen gegeben werden. Deshalb gehen wir von einem klaren Verstoß gegen das Landespressegesetz aus.
Die weniger Zahlen, die über die Pressemitteilung und eine Powerpoint-Präsentation veröffentlicht worden sind, reichen uns nicht aus, um daraus eine kritische journalistische Analyse zu erstellen, wie das unsere Leserschaft von uns gewohnt ist.
Berichte bei anderen Medien, die wir dazu gelesen haben, übernehmen vollständig unkritisch und ohne jede Analyse die Zahlen und Botschaften des Innenministeriums. Dabei gibt es aus unserer Sicht auf die dürftigen Zahlen durchaus Hinweise, die nicht der Jubeldarstellung entsprechen, sondern Grund zur Besorgnis darstellen.
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Mit machen uns gerne selbst ein Bild und lassen uns Botschaften nicht diktieren. Die Strategie ist so einfach wie durchschaubar: Man präsentiert die Zahlen, die man präsentieren will. Die Medien berichten, machen einen Haken dran und wenn die kompletten Zahlen vorliegen, gilt die Sache als berichtet. Die Mühe, stundenlang die Zahlen zu studieren und zu analysieren, machen sich die wenigsten.
Wir haben die Berichte angefragt und sind gespannt, ob wir sie erhalten oder ob es Ausflüchte geben wird. Wenn wir keine Daten erhalten sollten, berichten wir dann, wenn die Berichte öffentlich geworden sind.