Heidelberg/Rhein-Neckar, 15. Februar 2013. (red/pm) 22 Klassen in vier Heidelberger Schulen beteiligten sich am Klimaschutzprojekt des Umweltministeriums Stand-by in Schulen. Ob ein AUS wirklich ein Aus ist konnten viele Schüler in den letzten Monaten gemeinsam mit den KliBA-Energieberatern prüfen. Dabei wird der Stromverbrauch von Elektrogeräten untersucht. Stromsparen, auch zu Hause, ist einer der wichtigsten Schritte, die jeder selbst tun kann, um beim Klimaschutz mitzumachen.
Information Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur:
“Stereoanlage, PC, DVD-Player und Co. werden gerade von Jugendlichen und Kindern täglich genutzt aber bestimmt nicht immer wirklich ausgeschaltet. Eine Freizeitgestaltung, die sich deutlich auf die Stromrechnung von Familien auswirkt.
Als regional ausführende Agentur schlüpften die Energieberater der Klimaschutz- und Energie- Beratungsagentur Heidelberg – Rhein-Neckar-Kreis gGmbH, kurz KliBA, in die Lehrerrolle. Die Schüler waren sehr interessiert und hatten große Freude daran, ihre eigenen Vorkenntnisse und Erfahrungen einbringen zu können.
Physikalische Grundlagen praktisch anwenden
Insbesondere das Messen an den eigenen Geräten machte den Schülern Spaß. Zusätzlich wurde ein Rundgang durch verschiedene Räume der Schule (Klassenzimmer, Werk- und Computerräume, Schulküche) durchgeführt. Anschließend bastelten die Kinder Erinnerungsschilder, die sie zu Hause an Geräten mit Stand-by-Verbrauch anbringen sollten und erhielten Stromspardetektiv-Ausweise.
Dr. Klaus Keßler, Geschäftsführer der KliBA, zieht eine positive Bilanz des Projekts: “Nicht nur, dass die Schüler den unbekannten Energieverbrauchern auf die Schliche gekommen sind: Sie lernten nebenbei, physikalische Grundlagen praktisch anzuwenden und werden so von klein auf für Energie- und Ressourcenschonung sensibilisiert”.
Das Förderprogramm Klimaschutz-Plus des Landes finanziert seit Mai 2010 zu 100 Prozent die Unterrichtseinheiten in Schulen zur Aufklärung über den Stand-by-Verbrauch von Elektrogeräten. Das in enger Kooperation mit dem Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie durchgeführte Programm entwickelte sich zu einem vollen Erfolg.
Strommenge von zwei Großkraftwerken
Stand-by steht für den Bereitschaftsbetrieb eines Elektrogerätes und ist bei vielen Geräten eine reine Servicefunktion. So stehen Fernseher oder Computer rund um die Uhr zu Diensten und können bequem, etwa per Fernbedienung, eingeschaltet werden. „Im Vergleich zum vollen Betrieb wird zwar nur wenig Energie verbraucht, insgesamt summiert sich das aber in Deutschland pro Jahr auf die Strommenge von zwei Großkraftwerken“, erklärt Dr. Zirkwitz, der Leiter des Umweltamtes.
In Baden-Württemberg kämen schnell Leerlaufverluste im Wert von rund 250 Millionen Euro zusammen. Diese Ausgaben könnten eingespart werden, wenn die Geräte beispielweise mit abschaltbaren Steckdosenleisten richtig ausgeschaltet werden. Allein ein Computer mit Nebengeräten kommt auf einen Stand-by-Verbrauch von rund 25 Euro pro Jahr. Ob ein Gerät wirklich aus ist oder nur im Stand-by-Modus, erkennt man oft an brennenden Lämpchen – aber nicht immer.
Diese und weitere Informationen erhalten Schüler in jeweils zwei Doppelstunden über den Stand-by-Verbrauch von Elektrogeräten. In gleichem Zusammenhang lernten Kinder verschiedene Energieträger sowie damit verbundene Probleme, insbesondere den Klimawandel kennen.”