Bergstraße, 15. Februar 2019. (red/pm) „Ein Jahr Spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) im Odenwaldkreis in Zusammenarbeit mit dem Palliativnetz Bergstraße“ war das Thema eines Erfahrungsaustausches der beteiligten Kreise Bergstraße und Odenwaldkreis. Mit SAPV soll ermöglicht werden, die Lebensqualität und die Selbstbestimmung Schwerstkranker zu erhalten und damit ein würdiges Leben bis zum Tod in ihrer vertrauten Umgebung, zuhause oder im Pflegeheim.
Information des Kreises Bergstraße:
Im September 2017 hatten die beiden Landräte Christian Engelhardt und Frank Matiaske eine entsprechende Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Ein Ziel dieser landesweit einmaligen Zusammenarbeit der Akteure im Kreis Bergstraße sowie im Odenwaldkreis ist es, mithilfe von kreisübergreifenden Initiativen Nachwuchs für die Gesundheitsberufe zu gewinnen und durch innovative Versorgungsformen die Angebote insbesondere für ältere Menschen zu verbessern.
„Das Beispiel der SAPV-Versorgung zeigt, wie durch eine kreisübergreifende Kooperation des Kreises Bergstraße und des Odenwaldkreises neue Angebote geschaffen und die Qualität der Patientenversorgung erhöht werden kann“, erläuterte Diana Stolz, Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin des Kreises Bergstraße.
Runder Tisch ermöglicht Weiterentwicklung
Die kreisübergreifende Kooperation zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung im Vorderen Odenwald wurde unter der Federführung des hessischen Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI) an einem runden Tisch von Vertretern des Odenwaldkreises, der Gesundheitsversorgungskooperation Odenwald und des Kreises Bergstraße erarbeitet. Mit Unterstützung des hessischen SAPV-Fachverbandes und der GesundheitsVersorgungsKooperation Odenwald gelang es Ende 2017 in Kooperation mit dem Palliativnetz Bergstraße erstmalig eine SAPV-Versorgung aufzubauen.
Ein SAPV-Hausbesuchs-Team besteht aus einem Arzt und einer Pflegekraft. Beide haben eine spezielle Weiterbildung und besondere Erfahrung in der Palliativversorgung. Sie besuchen den Patienten regelmäßig und versuchen in Zusammenarbeit mit dem Hausarzt und den ambulanten Pflegdiensten Schmerzen und andere Beschwerden zu lindern. Sie halten täglich Telefonkontakt mit den Patienten und sind für Notfälle rund um die Uhr, auch an Sonn- und Feiertagen, erreichbar.
Das Team Odenwald betreute im vergangenen Jahr 151 Patienten. Beteiligt an der Versorgung waren 73 Arztpraxen, 20 Pflegedienste, 10 Pflegeheime und ein Hospiz. Täglich wurden 3-4 Patienten besucht und dafür 40-70km zurückgelegt. Der Aufbau des Teams Odenwald erfolgte im Jahr 2017 mit den Palliativärzten Dr.Hans Leinberger, Markus Golombek und Dr.Wilhelm Schad sowie den Pflegekräften Fanny Doose und Carola Wolf. 2018 wurde das Team mit Dr. Thorsten Findeis, Bernadette Wirth (Pflege) und Ulla Eichler (MFA) verstärkt.”