Heidelberg, 15. Februar 2016. (red/pm) Die Bilanz des Wasser- und Schiffahrtsamtes Heidelberg des vergangenen Jahres zeigt: Die Anzahl der Containertransporte auf dem Neckar steigen tendenziell an, Massengüter werden dagegen weniger transportiert.
Information des Wasser- und Schifffahrtsamtes Heidelberg:
„Im Jahr 2015 wurden 5.963.967 Tonnen an Gütern auf dem Neckar transportiert. Dies entspricht einem Rückgang von rd. 8 % gegenüber dem Vorjahr.
Die Transporte 2015 verteilten sich einschließlich der Leerfahrten auf 6.793 Schiffe, was einer Steigerung um rd. 3 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Gesamtauslastung der Schiffe beitrug 50 Prozent. 4.991 beladenen standen 1.802 leere Fahrzeuge gegenüber (27 %).

Salztransport bei der Ausfahrt aus der Schleuse Heidelberg. Foto: Wasser- und Schifffahrtsamt Heidelberg
Containertransporte 2015 erfolgreich
Erfolgreich waren 2015 dagegen wieder die Containertransporte auf dem Neckar. Mit transportierten 37.684 TEU (20-Fuß-Container) wurde damit ein neues Allzeithoch erzielt. Dies entspricht einer Steigerung gegenüber dem Jahr 2014 um 10,3 %.
Die Containerlinie verbindet die Industrieregion „Mittlerer Neckar“ mit den Überseehäfen in den Niederlanden und Belgien. Aktuell werden wöchentlich jeweils drei Abfahrten nach Rotterdam und Antwerpen zu verschiedenen Containerterminals angeboten. Im Import werden ebenfalls je drei Abfahrten in der Woche in Richtung Stuttgart geboten.
Transport von Massengütern rückläufig
Die Massengüter sind rückläufig. Grund hierfür ist ein Strukturwandel, besonders in der Energieversorgung sowie die lang anhaltende Niedrigwasserperiode des Rheins im November 2015. Hauptgüterarten sind Baustoffe und Erden (37 %), Salz (16,4 %), Kohle (14 %), Eisen und Metalle (11 %), chemische Erzeugnisse (10 %) und landwirtschaftliche Erzeugnisse (9 %). Der Rest sind Schwergut, Fahrzeuge und Maschinenteile.
Am Neckar werden die Güter in den Häfen Heilbronn, Stuttgart und Plochingen sowie über die insgesamt 27 kommunalen und privaten „Länden“ umgeschlagen.
Bilanz des Amtsleiters des Wasser- und Schifffahrtsamtes Heidelberg
Der Amtsleiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Heidelberg bilanziert:
„Der Tonnagerückgang 2015 ist ein Indiz, dass Massengüter in Zukunft weiter rückläufig sein werden. Die Kohletransporte auf dem Neckar werden aufgrund der Energiewende mittelfristig zum Erliegen kommen. Umso wichtiger ist es auf die Wasserstraße zukunftsweisende Güter zu verlagern. Deshalb ist es ein sehr gutes Signal für die Wasserstraße, dass die Containertransporte sich seit Einführung auf dem Neckar positiv entwickeln. Der Ausbau des Containerterminals im Hafen Stuttgart wird diese Entwicklung noch weiter fördern“.

Salztransport bei der Ausfahrt aus der Schleuse Schwabenheim. Foto: Wasser- und Schifffahrtsamt Heidelberg
Bedeutung des Neckars
Die Bedeutung des Neckars beschränkt sich aber nicht auf den Transport von Ware, sondern ist für die Freizeit- und Personenschifffahrt ein wichtiges und sehr beliebtes Revier. Die Personenschifffahrt wurde allein in Heidelberg rd. 2800-mal geschleust.
Der Neckar ist wichtiger Bestandteil eines gut ausgebauten Wasserstraßennetzes in Europa und fördert umweltfreundliche Verkehre, was durch die besonders positive Entwicklung bei den Containertransporten von den Kunden honoriert wird. Er ist auf eine Länge von 203 km zwischen Mannheim und Plochingen als Schifffahrtsweg für Güterschiffe mit einer Ladefähigkeit bis rund 2.400 Tonnen ausgebaut. Er verbindet die Industriezentren um Stuttgart und Heilbronn mit dem Rhein und damit mit den internationalen Wasserstraßen und Seehäfen Europas.“