Mannheim, 12. März 2015. (red/cb) Gestern war das norwegische Quartett Katzenjammer zu Gast im Mannheimer Maimarktclub. Mit den neuen Songs ihres Albums „Rockland“ machten die vier Damen vor rund 2.500 Menschen Stimmung. Es war ein Abend voller verschiedener Musikrichtungen, Emotionen und Eindrücke.
Von Carolin Beez
Hi, wir sind Katzenjammer, wir kommen aus Norwegen. Das ist irgendwo da oben im Norden, wo alle nackt rum laufen und auf Polarbären reiten,
ist der erste Satz den Solvieg Heilo am vergangenen Dienstag an ihre Fans richtet. Das Publikum lacht. Die Stimmung ist gut.
Katzenjammer ist eine norwegische Folk-Rock Band, gegründet 2005, bestehend aus Anne Marit Bergheim, Solveig Heilo, Turid Jørgensenm und Marianne Sveen. Das sind vier Musikerinnen, die zusammen mehr als 30 Instrumente spielen können – auch wenn es einem vor der Bühne wie 100 vorkommt. Kaum ein Lied vergeht, nach dem die vier nicht über die Bühne rennen, alle Instrumente tauschen und dann in neuer Konstellation weiterspielen.
Doch entgegen den im Namen verankerten „Katzenjammer“, der eigentlich Ernüchterung, Reue und Niedergeschlagenheit impliziert, zeigen die vier Damen, auf ihren drei Alben, wie es aussieht, wenn man viel Hysterie, einen Überschuss an Emotionen und viel musikalisches Können in eine Playlist packt.
Zum zweiten Mal in Mannheim
2011 waren sie bereits als Headliner des Maifeld Derbys in Mannheim zu sehen und gestern präsentierten sie sich dann mit dem neuen Album „Rockland“ im fast ausverkauften Maimarktclub vor rund 2.500 Menschen.
Dienstagabend, Punkt 20:00 Uhr, es geht los – mit der Vorband. Eine Ein-Frau-Band, vermutlich allen im Saal ziemlich unbekannt, singt ein Lied nach dem anderen. Alles hört sich mehr oder weniger gleich an.
Also damit hat sich die Band eindeutig kein Gefallen getan,
sagt ein Mann, der fast in der ersten Reihe steht, als sie die Bühne wieder verlässt und das stimmt – leider. Und dann kommt der absolute Bruch für die Stimmung, das grelle Licht der Halle wird wieder eingeschaltet und es heißt Warten.
Erst einmal warten…
30 Minuten schaffen die verschiedenen Rodies von Katzenjammer auf der Bühne, verlegen Kabel, schließen die Instrumente an, verändern das Bühnenbild. Immer wieder wird im Publikum geklatscht und gerufen, alle sind gespannt auf das Konzert und genervt vom Warten.
Und dann endlich um 21:00 Uhr. Das Licht geht wieder aus, die großen, hellen Strahler auf der Bühne an und Katzenjammer betritt die Bühne. Der Applaus der Fans ist laut und das Grinsen in den Gesichtern der vier Norwegerinnen groß. Es geht los. „Old De Spain“ – der erste Song.

Die Bühne steht voll, mit den unterschiedlichsten Instrumenten. Gitarren, Klavier, Schlagzeug, Xylophon, Mandoline, Banjo, ein kleines pinkfarbenes Keyboard und sehr pregnant: Die riesige Bass-Balaleika im Katzendesign, mittlerweile schon fast ein Markenzeichen der Band.
Gute Mischung, gute Stimmung
„Bunt gemischt“, beschreibt den Abend wohl am Besten, sowohl das Publikum als auch die Liederauswahl ist geprägt durch Abwechslung. Alt steht hier neben jung – auch wenn ein Großteil zwischen 30 und 50 zu sein scheint – Alternativ steht neben Hipster. Während bekannten Songs, wie „I will dance“ oder „Rock, Paper, Sissors“ gehen die Hände in die Höhe. Es wird geklatscht und gesprungen.
Und dann, gerade bei den Stücken vom neuen Album, gibt es viele Momente in denen nur leicht im Takt gewippt wird, zu den etwas gefühlvolleren, seichteren Melodien – ein gelungener Wechsel. Alle Musikerinnen spielen alle Instrumente, alle singen. Sie übergeben sich die Instrumente, wechseln die Plätze. Eine Feste Formation gibt es nicht.
Katzenjammer – voll in ihrem Element
Auf der Bühne geht es dabei zur völligen Expolision der Euphorie, wenn sich Marianne Sveen headbangend über die Bühne bewegt oder über den Boden rollt und dabei immer weiter singt und spielt.
Gerade zum Schluss drehte das Enegiebündel der Band noch einmal auf und zeigte was ihre Stimme zu bieten hat. Man merkte von Anfang bis Ende, die vier Norwegerinnen sind voll in ihrem Element und zeigen auf der Bühne was sie drauf haben.
Maimarktclub Mannheim | ||||||||||||||
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