Mannheim/Rhein-Neckar, 05. Dezember 2014. (red/pro) Das Boulevard-Portal Mannheim24.de, ein neues Angebot der Dr. Haas-Gruppe, zu der auch der Mannheimer Morgen gehört, berichtet aktuell über die NPD. Ziemlich daneben und voller Fehler. Vielleicht sollten sich die bunten Seiten weiter auf „Horror-Unfälle“ und die Titten der Blue-Vista-Girls konzentrieren. „Komplexe“ politische Sachverhalte beherrscht die Redaktion ebensowenig wie die NPD.
Von Hardy Prothmann
Servus. Ich tät ja gerne „Kollegen“ sagen. Das seid Ihr aber nicht. In den wenigen Monaten, seid Ihr die Region mit Eurem Blut-und-Sperma-Blaulicht-Journalismus überzieht, hab Ihr schon enorm viel Schaden angerichtet.
Fragt mal gelegentlich die Polizei, was die von Euch hält, insbesondere nach den „Berichten“ zum Tötungsdelikt vor der H4-Wache.
Und lasst doch bitte die Finger von Sachen, deren Komplexität definitiv oberhalb der Gürtellinie stattfindet, wofür man also Verstand braucht.
Wenn Ihr schon bei uns abschreibt, dann bitte richtig. Der NPD-Funktionär heißt Jan Jaeschke und nicht Jaschke. Wir schreiben, dass er „vermutlich“ der Verfasser ist, Ihr behauptet, er sei es. So was kann schnell eine Abmahnung einbringen – falsche Tatsachenbehauptung und so.
Wir schreiben:
Menschenverachtend, vulgär und alles andere als demokratisch.
Ihr schreibt:
Vulgär, ordinär und alles andere als demokratisch.
Wir schreiben am 24. November auf Basis unserer Recherchen:
In den Sicherheitskreisen wird immer wieder das Umfeld der arabischen Al-Faruq-Moschee als “problematisch” genannt. Die Salafisten-Szene wächst nach Expertenmeinung auch in Mannheim.
Die NPD bezieht sich auf unseren Bericht (nennt zu Textbeginn die Quelle) und schreibt:
Eine Brutstätte mordlüsterner Islam-Terroristen ist die Al-Faruq Moschee in der Neckarstadt, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird.
Ihr schreibt (wie so oft ohne jegliche Recherche und Quellennennung):
Die Nazipartei NPD sieht die Mannheimer Al-Faruq Moschee als Brutstätte des Terrors.
Wir titeln in der Überschrift „Von “Hirntoten”, “Stechern” und “Misthaufen” und schreiben:
Zuvor schwadroniert der Text über abgeschlagene Köpfe und Hirntote, über geile Stecher und Misthaufen. Wer sich einen Eindruck verschaffen möchte, wie die NPD “tickt” – der Text “veranschaulicht” das “beeindruckend”. Hier wird billigend der Tod von Menschen nicht nur in Kauf genommen, sondern bestätigend propagiert.
Ihr schreibt:
Funktionär Jan Jaschke schwadroniert zuvor über „abgeschlagene Köpfe“, „geile Stecher“ und „Misthaufen“. (…) Hier wird nicht nur der Tod von Menschen billigend in Kauf genommen, sondern auch auf primitivste Art und Weise propagiert.
Ihr seid mindestens genauso eklig und vulgär und menschenverachtend wie die NPD, wenn Ihr die rechtsextremen Anfeindungen sogar auf eine Person und seine Familie konkretisiert, abgesehen von der Gefährdungslage, die durch solche Konkretisierungen in kranken Köpfen erfolgen kann:
Wir stellen die Frage: Muss Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz (SPD) nun um Leib und Leben fürchten?

Das sind die Top-Themen auf Mannheim24.de. Das Boulevard-Portal des Mannheimer Morgens schreibt Polizeimeldungen in kreischende Schlagzeilen um und verwandelt die Region in einen einzigen Tatort. Auf die Idee, damit Fremdenhass und Sympathien für die NPD und andere Rechtsextreme zu befördern, kommt niemand der verantwortungslosen „Macher“. Plagiate von Berichten anderer Medien finden sich zudem zuhauf.
Eure schmierigen Seiten von Mannheim24.de und Heidelberg24.de sind eine Schande für den Journalismus, insbesondere den politischen. Und mit Euren frauenverachtenden Inhalten seid Ihr ideologisch gar nicht so weit weg von Jaeschke und Konsorten.
Die ständig überzogene „Alarm-Berichterstattung“, bei der es überwiegend um „kreatives“ Umschreiben von Polizeimeldungen geht, bedient zudem Angstgefühle und schürt Unsicherheit in der Bevölkerung, da man, wenn man Eure Seiten liest, tatsächlich denken muss, Mord und Totschlag seien an der Tagesordnung.
Der ganz überwiegende Teil Eurer „Inhalte“ kommt zudem über Zulieferungen der Ippen-Zeitungsgruppe. Was bitte hat der ganze Trash, den Ihr da veröffentlicht mit Mannheim, Heidelberg oder der Region zu tun?
Und wenn Euch gar nichts mehr einfällt, schreibt Ihr einfach woanders ab. „Billiger“ geht Drecksjournalismus nicht.
Wünsche beim nächsten Blick in den Spiegel, falls Ihr Euch das überhaupt noch traut, ein großes „Schämt Euch“ auf die Stirn.