Heidelberg/Rhein-Neckar, 04. Februar 2013. (red/cm) Im Zuge der aktuellen Sexismus-Debatte hat sich Dirk Niebel (FDP, Wahlkreis Heidelberg-Weinheim), Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, in einem Gespräch mit der „Welt“ geäußert. Hinsichtlich der aktuell laufenden Debatte betonte der Minister, dass es Sexismus auch gegen Männer geben würde. Im Gegensatz zu Sexismus gegen Frauen werde darüber aber kaum gesprochen.
Von Christian Mühlbauer

Dirk Niebel (FDP) meint, auch Männer seien von Sexismus betroffen und das werden nur „verschämt“ behandelt. Archivbild: hirschbergblog.de
Die aktuelle Sexismus-Debatte führt zu vielfältigen Meinungen, nicht nur unter dem Twitter-Hastag #aufschrei. Auch Dirk Niebel, Bundesminister und FDP-Abgeordneter des Wahlkreis Heidelberg-Weinheim, hat sich gegenüber der „Welt“ zur aktuellen Sexismus-Debatte geäußert. Gegenüber der Zeitung brachte er die Forderung zum Ausdruck, dass es auch eine Debatte über „Sexismus gegen Männer“ geben müsse.
Diese Art Sexismus existiere nämlich ebenfalls, gleichwohl werde darüber jedoch „kaum gesprochen“. Insgesamt werde dieser Themenkomplex „extrem verschämt behandelt“, so Niebel gegenüber der „Welt“. Er selbst habe bereits erste Maßnahmen nach den Sexismus-Vorwürfen gegen den Rainer Brüderle, Fraktionschef der FDP, getroffen.
Bei Interviews mit Journalistinnen sei nicht mehr nur sein Pressesprecher, sondern auch eine weibliche Mitarbeiterin anwesend. Wie Niebel gegenüber der „Welt“ betonte, wolle er an diesem Vorgehen vorerst auch nichts ändern. Ein Interview mit der Journalistin Laura Himmelreich, welche die Sexismus-Debatte durch Ihren Artikel über Rainer Brüderle angestoßen hatte, habe er aufgrund mangelnder Vertrauensbasis abgesagt.
Gegenüber der „Welt“ warnte der Bundesminister vor einer Situation, die vergleichbar zu den USA werde. Dort könne man als Mann einen Fahrstuhl nicht betreten, wenn eine Frau darin allein unterwegs ist. Eine ähnliche Entwicklung befürchtet Niebel offenbar in Deutschland. Man bekäme es mit „einer anderen Republik zu tun“, wenn man an einer Bar, abends nach einem Parteitag, aus einem freien Gespräch Konsequenzen fürchten müsse. Schließlich werde dort nicht alles „druckreif formuliert“ und das Gesagte könne „falsch verstanden werden“.
Hinweis: Lesen Sie auch unseren Gastbeitrag der Mainpost-Journalistin Gisela Rauch zum Thema.