Reilingen, 01. April 2016. (red/pm) Gegen Ende April sollen etwa 70 Geflohene in ein privates Gewerbegebäude in der Sauerbruchstraße 3 einziehen.
Information des Landratsamtes Rhein-Neckar-Kreis:
„Die Aufgabe ist nach wie vor gewaltig. Weit über 6.500 Asylbewerber und Flüchtlinge hat der Rhein-Neckar-Kreis inzwischen vorläufig unterbringen müssen, in fast zwei Drittel der Kreisgemeinden gibt es inzwischen Unterkünfte oder sind welche in Planung. So auch in Reilingen, wo derzeit 175 Personen ein schützendes Quartier durch den Kreis bekommen haben, 40 Personen leben in Wohnungen und 135, alles Familien, in einem früheren Bürogebäude im Gewerbegebiet „Rott“.
Weitere sollen nun folgen. Dazu hat der Kreis bekanntlich ein weiteres privates Gewerbegebäude in der Sauerbruchstraße 3 angemietet. Der Investor hat das Objekt so umgebaut, dass etwa 70 Menschen dort Obdach finden können, die Bezugsfertigkeit wird voraussichtlich gegen Ende April 2016 sein. Der zeitliche Horizont für die Nutzung erstreckt sich auf drei Jahre, wie der Leiter des Kreis-Ordnungsamtes, Stefan Becker, mitteilt.
Der Rhein-Neckar-Kreis sei nach wie vor darauf angewiesen, weiter mit Hochdruck nach Unterkunftsmöglichkeiten zu suchen, betont Becker. Denn zum einen könne von einer Entspannung der Zugangssituation noch keine Rede sein, da die Stadt- und Landkreise nach wie vor eine große Zahl Flüchtlinge zugewiesen bekommen, die aus den Landeserstaufnahmestellen heraus verteilt werden müssen.
Vorbildliches Engagement
Für den Monat März waren dem Rhein-Neckar-Kreis so 945 Personen avisiert. Zum anderen sind noch weit über 2.000 Flüchtlinge in Notunterkünften untergebracht, die man nach und nach abbauen wolle. „Die Unterbringung in überschaubaren Einheiten funktioniert allemal besser“, so Stefan Becker. Da passe die weitere Unterkunft in Reilingen gut in das neue Konzept des Kreises, verstärkt entweder von privaten Investoren anzumieten oder durch den Kreisbetrieb Bau und Vermögen selbst auf von Kommunen oder von Privaten angebotenen Grundstücken zu bauen.
Dankbar zeigt sich der Ordnungsdezernent des Kreises, Christoph Schauder, für die Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung und das ehrenamtliche Engagement, das gerade in Reilingen mit vielfältigen Initiativen, auch durch Sportverein und Kirchengemeinden sowie die Gemeinde selbst mit Bürgermeister Stefan Weisbrod an der Spitze, vorbildlich ist. Dies würde auch den neu ankommenden Flüchtlingen die Eingewöhnung erleichtern, ist er überzeugt.
Welcher Personenkreis genau in die Appartements kommen wird, steht noch nicht fest. Jedoch ist eine Belegung mit Familien bzw. eine Mischbelegung ins Auge gefasst. Eine konkrete Vorhersage ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich, weil die Zuweisungen durch das Regierungspräsidium sehr kurzfristig erfolgen.“