Heidelberg/Rhein-Neckar, 03. November 2012. (red) Die für heute Vormittag angekündigte Demonstration von Rechtsradikalen ist wegen “Krankheit” des Anmelders ausgefallen. Die Polizei hatte sich mit entsprechenden Kräften auf den Aufmarsch und eine Gegendemo eingerichtet.
Der Veranstalter war – anders als durch die Stadt Heidelberg dargestellt – nicht die NPD, sondern kam aus der Umfeld der rechtsradikalen Partei. Nach unseren Informationen war die Person bei der vergangenen NPD-Demo am 03. Oktober selbst Teilnehmer, hat die aktuelle Veranstaltung aber als Privatperson angemeldet. Beim Vorgespräch mit Stadt und Polizei soll die Person dann nicht erschienen sein, am Morgen kam die telefonische “Krankmeldung”.
Bis gegen 09:30 Uhr hatten sich rund 200 Gegendemonstranten eingefunden – als klar wurde, dass der Aufmarsch der Rechten nicht stattfindet, löste sich die Gegendemontration zügig auf.
Die Stadt Heidelberg prüft nach unseren Informationen als Versammlungsbehörde, ob dem Veranstalter Kosten in Rechnung gestellt werden können, was aber als unwahrscheinlich gilt.
Vor einem Jahr, am 04. November 2001, ist der rechtsterroristische Nationalsozialistische Untergrund (NSU) aufgeflogen. Die auch “Zwickauer Terrorzelle” genannte Mörderbande hat zehn Menschen getötet, neun Männer mit Migrantenhintergrund und in Heilbronn die Polizistin Michèle Kiesewetter. Bei zwei Bombenanschlägen wurden über 20 Menschen verletzt. Die rechtsextremen Killer Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt hatten sich erschossen, als die Polizei kurz vor dem Zugriff stand. Beate Zschäpe sprengte die gemeinsame Wohnung in die Luft und stellte sich später der Polizei.
Ein Zusammhang als “Gedenken” an den Tod der Mörder ist nicht auzuschließen.