Weinheim, 29. April 2015. (red/pm) Im Frühjahr 2016 rechnet der Rhein-Neckar-Kreis mit der Fertigstellung der ersten von drei Flüchtlingsunterkünften in Weinheim und mit dem Einzug der ersten 80 Flüchtlinge. Etwa ein Jahr später soll die zweite Unterkunft an der Stettiner Straße zur Aufnahme bereit sein, einige Monate später die dritte in Sulzbach.
Information der Stadt Weinheim:
„Die Menschen werden in Weinheim wie anderswo von Sozialarbeitern des Landkreises betreut, aber der Betreuungsschlüssel liegt bei eins zu 120. Ein Sozialarbeiter auf 120 Flüchtlinge. „Das ist in Schulnoten ausgedrückt höchstens eine Ausreichend“, sagte Weinheims Oberbürgermeister Heiner Bernhard jetzt auf der Auftaktveranstaltung zur Bündelung ehrenamtlicher Helfer für die Betreuung der Flüchtlinge. Eine Einschätzung, die auch Christoph Kölmel, Sozialarbeiter des Rhein-Neckar-Kreises, bestätigen musste: „Wir können vieles nicht leisten, was die Menschen brauchen“, sagte er.
Kölmel koordiniert die Sozialarbeit in allen Flüchtlingseinrichtungen des Kreises. Deshalb ist klar: „Es wird unser aller Aufgaben sein, die hauptamtlichen Betreuungstätigkeiten des Rhein-Neckar-Kreises – die zwar nur ausreichend sind, aber nicht mehr als das sein können – mit ehrenamtlichen Leistungen zu ergänzen“, so Oberbürgermeister Heiner Bernhard in seiner Begrüßung an die rund 100 hilfsbereiten Menschen im Bürgersaal des Alten Rathauses, die unter dem Motto stand: „Weinheim legt los“.
Zusätzliche Stelle für Ehrenamtliche
Der Oberbürgermeister kündigte an, dass die Stadt eine hauptamtliche Stelle schaffen werde, die Ehrenamtliche bei der Flüchtlingsbetreuung anleite und begleite. Diese Stelle soll im Amt für Soziales, Jugend, Familie und Senioren angesiedelt sein, wie auch Claus Hofmann, dessen Amtsleiter, bestätigte. Er sieht seine Funktion als „Koordinierer und Vermittler“.
Auch das „Netzwerk Asyl Weinheimheim für Integration“, bestehend aus einer Bürgerinitiative, Kirchen und Hilfsorganisationen, stellte sich bei „Weinheim legt los“ vor und zeigte sich erfreut darüber, dass „die Arbeit nun auf vielen Schultern verteilt wird“. In Arbeitsgruppen entwickelten die Teilnehmer des Abends dann Ideen, wie den Flüchtlingen in Weinheim das Ankommen und die Integration in die Stadtgesellschaft erleichtert werden kann. Es herrschte Konsens, dass Schwerpunkte auf der sozialen Betreuung, der Bildung, der Kultur und der Freizeitgestaltung liegen sollte. Pinnwände voller Vorschläge sind bei „Weinheim legt los“ entstanden, aber auch Fragen, die im nächsten Schritt beantwortet werden sollen.
Im September will die Stadt dann ein nächstes und schon konkreteres Treffen dieses entstehenden Netzwerkes organisieren, später dann eine öffentliche Veranstaltung, in der sich jeder Bürger einbringen kann. Das Ziel sei, so formulierte es der OB, dass es im Frühjahr 2016 heißt: „Weinheim ist bereit“.“