Rhein-Neckar, 27. März 2017. (red/momo) Vermehrt fielen zuletzt Einbrüche in Kindertagesstätten und Schulen auf. Das Rheineckarblog hat deshalb bei der Polizei nachgefragt und unsere Vermutungen wurden bestätigt – die Gründe für die Einbruchsserie scheinen simpel.
Von Moritz Bayer
Seit Beginn des Jahres wurden insgesamt 39 Fälle bekannt, bei denen Kitas die Ziele von Einbrechern wurden. Eine leichte Häufung war bisher in Heidelberg, Mannheim und Neckargemünd mit jeweils drei Fällen festzustellen, sonst waren die Delikte relativ gleichmäßig verteilt.
Schnell rein und schnell wieder raus
Warum bricht man in Kitas ein? Viele wertvolle Gegenstände scheinen dort nicht vorzugsweise vorhanden, auch hält sich die Menge an Bargeld aus Kaffeekassen oder ähnlichem meist in Grenzen. Im Normalfall besteht der angerichtete Schaden zum größten Teil aus Sachschaden an Türen, Fenstern und ähnlichem. Mögliche Gründe erklärte uns Kriminalhauptkommisar Thomas Habermehl:
Kitas und sind vergleichsweise wenig gesichert. Auch wenn die Beute mal geringer ausfällt, liegt hier das Hauptaugenmerk auf : Schnell rein und schnell wieder raus.
Es hat also den Anschein, als würden die Kitas als schnelle „Gelegenheitsnummer“ gesehen, die kein hohes Risiko bergen. Hinzu kommt, dass sie oft wegen der Lärmbelastung nicht direkt an der Straße liegen und zum Wohl der Kinder häufig nicht gut einsehbar sind – oder sogar einen Sichtschutz aufweisen.
Bei schneller Durchführung könnten so eben mehr Kitas mit geringem „Ertrag“, statt lukrativer Ziele, geplündert werden.
Polizei hat die Situation im Blick
Die Kriminalpolizei hat den Trend allerdings frühzeitig erkannt und sucht nach Mustern und weiteren Möglichkeiten, der Lage Herr zu werden. Vergleicht man die Anzahl der Einbrüche der einzelnen Monate, macht der Trend Mut: Von 15 Fällen im Januar und 14 im Februar ging es weiter runter zu (bisher) 10 Delikten im März.
Auch fiel auf, dass nach der Verhaftung einer mutmaßlichen Diebesbande vom 14. März deutlich weniger Vorfälle stattfanden. Derzeit ist aber (noch) kein Zusammenhang mit den vergangenen Fälle von Kita-Einbrüchen nachgewiesen worden.