Weinheim, 27. Oktober 2017. (red/pm) Die Weinheimer Kommunalpolitik legt großen Wert darauf die Glieder der Bildungskette zu stärken. Deswegen hat der Weinheimer Kinder- und Jugendbeirat dem Gemeinderat die Weiterführung von Bildungsprojekten und die Aufstockung der Schulsozialarbeit empfohlen.
Information der Stadt Weinheim:
„Die Weinheimer Kommunalpolitik steht zur großen Bildungsaffinität und zum großen Stellenwert der Kinder- und Jugendarbeit in der Stadt. Der Kinder- und Jugendbeirat hat in seiner Sitzung am Mittwochabend mit großer Mehrheit dem Gemeinderat empfohlen, die wichtigen Bildungsprojekte im Rahmen der Weinheimer Bildungskette weiterzuführen und die Schulsozialarbeit auf alle Schulen der Stadt auszuweiten. Der Gemeinderat entscheidet am 15. November über die Vorschläge.
Dabei ergab sich auch eine grundsätzliche finanzpolitische Diskussion im Fachgremium, das den Gemeinderat in Kinder- und Jugendpolitischen Angelegenheiten berät. „Heute ist ein teurer Abend“, hieß es am Ratstisch. Was Oberbürgermeister Heiner Bernhard so nicht stehenlassen wollte. „Wir lösen mit unserer Bildungsförderung Probleme, bevor sie erst entstehen, unterm Strich bedeute dies sogar „einen Profit für die Stadtgesellschaft“, weil jungen Menschen ein eigenständiges Berufsleben ohne staatliche Transferleistungen ermöglicht werde. „Bildung spart langfristig den Kommunen Geld“, zeigte sich der OB überzeugt.
Acht Schulsozialarbeiter dank Kinder- und Jugendbeirat
Hinter der Schaffung von zwei weiteren Stellen bei der Schulsozialarbeit steht ein Antrag der Schulleiterinnen und Schulleiter der Schulen, die Schulsozialarbeit auf das gesamte Stadtgebiet auszuweiten. Das Amt für Bildung und Sport will dem Anliegen nachkommen und zwei weitere Stellen ausweisen – Weinheim hat dann acht Schulsozialarbeiter im Einsatz.
„Damit wäre die Schulsozialarbeit leistungsfähig aufgestellt“, heißt es in der Vorlage an den Ausschuss und an den Gemeinderat. Ein Schreiben der Geschäftsführenden Schulleiterin Katja Hoger hatte zusätzliche Argumente geliefert. Die Pädagogin appellierte: „Eine Ausweitung ist aus unserer Sicht erforderlich und eine äußerst wichtige Unterstützung unserer schulischen Arbeit, ohne Schulsozialarbeit ist der Schulallltag nicht mehr vorstellbar.“ Die Kosten im Personalhaushalt sind mit rund 47 000 Euro für beide Stellen veranschlagt, weil der Landkreis und das Land die Stellen fördern.
Bedarf an Projekt steigt
Ebenfalls Rückendeckung im Fachbeirat erhielt das Weinheimer Bildungsbüro als Träger und Koordinator der „Weinheimer Bildungskette“, in der sprichwörtlich ein Glied in das andere greift. Dazu stellten sich Bildungslotsen vor, die an den Grundschulen gezielt Kinder betreuen, die kein oder kaum Deutsch sprechen und aus eher bildungsfernen Familien stammen.
Das Projekt soll ausgeweitet werden, weil der Bedarf steigt. Demnächst sollen die Bildungslotsen zur Unterstützung der Lehrkräfte auch in der Friedrich-Grund- und Realschule, der Bach-Förderschule und der Grundschule in Rippenweier tätig werden. Insgesamt sollen dafür 55 000 Euro zur Verfügung gestellt werden. Auch hierzu hatte sich Katja Hoger zu Wort gemeldet: „Für uns Lehrer sind die Bildungslotsen wichtig, für die Kinder sind sie ein Geschenk.“
Ebenso klar fiel die Empfehlung beim Projekt „TEMA“ aus, was so viel heißt wie: „Türkische Eltern als Motor für Ausbildung.“ Das Projekt kann im Rahmen eines Landesprogramms für die Jahre 2018 bis 2021 fortgesetzt werden. Für die Stadt bedeutet die Teilnahme Kosten in Höhe von rund 11 000 Euro bis 36 000 Euro pro Jahr.“