Weinheim, 27. Januar 2020. (red/pm) Er gehörte zu den Ideengebern und Gründern des Weinheimer Bündnisses für Ausbildung. Und er setzte sich mit seinem ganzen Fachwissen, seinem Netzwerk und der Empathie für junge Menschen ein: Jetzt hat sich Uwe Seehaus (61) aus der vorderen Reihe der „Zweiburgentalente“ zurückgezogen.
Bei der Mitgliederversammlung in dieser Woche kandidierte der langjährige Personalleiter der Firma Naturin nicht mehr für das Amt des Zweiten Vorsitzenden, das er seit der Gründung des Bündnisses im Jahre 2016 innehatte. Sein vertrauter Vorstandskollege Markus Hug verabschiedete Seehaus und würdigte seine Verdienste um das Bündnis sowie die Verbesserungen, die Firmen und Schulen spüren, seitdem sich die „Zweiburgentalente“ um einen besseren Übergang von der Schule ins Berufsleben kümmern. Hug nannte seinen Wegbegleiter an der Bündnis-Spitze einen „Freigeist im positiven Sinne“ Er verabschiedete Seehaus mit „zwei weinenden und zwei lachenden Augen“.
Denn fünf Jahre nach den ersten gemeinsamen Tätigkeiten des Bündnisses ist der erste Generationswechsel geglückt. Miriam Lohrer aus der Geschäftsleitung des Weinheimer Sicherheitsunternehmens Lohrer wurde als Nachfolgerin Seehaus‘ zur Stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Sie vertritt auch die mittelständischen Unternehmen im Bündnis, die mittlerweile zahlreich vertreten sind. Die Firma Lohrer wurden ebenso ins Bündnis aufgenommen wie die Schreinerei „Holz und Handwerk“ sowie die Firma Kadel. Das Bündnis, das mehr junge Menschen in eine noch bessere Berufsausbildung bringen will, wächst seit seiner Gründung Jahr für Jahr. Die wichtigsten Ausbildungsbetriebe am Standort Weinheim sind im Bündnis ebenso Mitglied wie Schulen, die Regionale Jugendagentur Job Central oder auch die Stadt Weinheim selbst.
Die Geschäftsstelle der Zweiburgentalente befindet sich im Weinheimer Rathaus bei der Koordinierungsstelle für den Übergang Schule/Beruf.
In seinem Jahresbericht verwies Bündnisvorstand Markus Hug auf etliche Qualifizierungsangebote für Auszubildende in Weinheimer Betrieben, die das Bündnis für seine Mitgliedsbetriebe anbietet und finanziert, aber auch auf eine Reihe von Dialog-Veranstaltungen, bei denen sich Unternehmen und Schulen vernetzen sowie konkrete Arbeitswelt-Projekte, bei denen Schülerinnen und Schüler in einen Betrieb und den Arbeitsalltag Einblick erhalten.
Ein ständiger Wandel
Beim Dialog zwischen den Schulen und Betrieben gehe es auch um einen regelmäßigen Austausch, beschrieb Hug, denn: „Sowohl Schule als auch Wirtschaft unterliegen einem ständigen Wandel.“ Mit einem Etat von rund 70 000 Euro, so Schatzmeister Nico Diesbach, organisiert das Bündnis auch einen Weinheim-Aufschlag bei der Ausbildungsmesse „Jobs for Future“ in Mannheim – und als eigenes großes Projekt den Weinheimer Ausbildungstag „WHAT“ in der Stadthalle, dieses Jahr am Dienstag, 26. Mai. Hug erklärte, dass der WHAT seinen Namen mit der Ausrichtung ergänzt hat, um nicht nur für Auszubildende und Lehrbetriebe spannend zu sein, sondern auch für Abiturienten und Hochschulen.
Der WHAT heißt seit dem vergangenen Jahr: „Weinheimer Ausbildungs- und Studientag“. Hug sieht eine erste Verbesserung im Sinne einer Ausweitung der Angebote. Das Ziel sei, noch mehr Vorabschlussklassen und Abschlussklassen der Gymnasien zu mobilisieren. Die Kontakte zu den Schulen seien verbessert worden, ebenso der Bekanntheitsgrad bei den Eltern. Aber Hug appellierte auch an seine Mitstreiter: „Wir müssen da dranbleiben.“ Für den 26. Mai erwartet er eine weitere Steigerung.
Er verwies darauf, dass sich die „Zweiburgentalente“ seit ihrer Gründung in der Region und darüber hinaus einen ziemlich guten Ruf erworben haben. Andere Kommunen versuchen nachzuziehen.”