Neckargemünd, 26. April 2019. (red/pm) Mit einem lachenden und weinenden Auge blicken die Künstler Michael Volkmer und Eric Carstensen auf den Samstag, 27. April 2019. Denn an diesem Tag beginnt um 16:00 Uhr im Kommandantenhaus Dilsberg nicht nur ihre Ausstellung mit dem Namen „Auflauern“, sondern ist auch ihre Zeit als Stipendiaten der Kulturstiftung Rhein-Neckar Kreis zu Ende. Die Werke selbst sind am Samstag, 27. April, von 15:00 bis 18:00 Uhr und tags darauf, am Sonntag, 28. April, von 12:00 bis 18:00 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist jeweils frei, die Bevölkerung ist herzlich eingeladen.
Information des Landratsamtes Rhein-Neckar:
“Der 1966 in Ludwigshafen geborene Michael Volkmer und der 1968 in Hennebont (Bretagne) auf die Welt gekommene Eric Carstensen wohnen seit Februar dieses Jahres im Kommandantenhaus in Neckargemünd-Dilsberg. Beide kennen sich schon länger und haben ihre Werke bereits in vielen Einzelausstellungen präsentiert.
Volkmer ist unter anderem Träger des Großen Welde-Kunstpreises der Metropolregion Rhein-Neckar 2010, Carstensen hat unter anderem im Jahr 2001 den Kunstpreis der Stadt Mannheim im Bereich Fotografie erhalten. Die Kunst, die sie während ihres dreimonatigen Stipendiums der Kulturstiftung Rhein-Neckar Kreis im Kommandantenhaus geschaffen haben, zeigen sie nun der Öffentlichkeit. Beide Künstler schätzen das situative Arbeiten mit Fundstücken und vorgegebenen Räumen. Als moderne Jäger und Sammler lassen sie aus gefundenem Material Kunst entstehen.
„Ich profanisiere Sakrales und sakralisiere Profanes“
Michael Volkmers Bezug zu Kirchen existiert schon sehr lange. „Ich profanisiere Sakrales und sakralisiere Profanes“, sagt er selbst. Auch bei der Abschlusspräsentation wird es zum einen ganz neue, auf dem Dilsberg entstandene Arbeiten, aber auch Einblicke in seine derzeit in der Burgkirche Friedberg laufende Ausstellung geben. Während Volkmer normalerweise in großen Formaten in seinem geräumigen Atelier in Winnweiler bei Kaiserslautern arbeitet, werden die Besucher auf dem Dilsberg genau umgekehrte Verhältnisse vorfinden. Sie erwarten kleine Formate, mit und ohne sakralen Bezug, die im vergleichsweise kleinen Atelier im Kommandantenhaus entstanden sind.
Eric Carstensen hingegen wird Großformatiges präsentieren. Nach vielen Jahren, in denen er sich der Fotografie und Videokunst widmete, hat er auf dem Dilsberg die Malerei neu entdeckt. Seine Arbeit war titelgebend für die Abschluss-Ausstellung „Auflauern“. Was hat es mit dem Jäger-Hochsitz, den Carstensen in der Nähe entdeckt und fotografisch festgehalten hat, auf sich? Wer lauert wem auf? Und was verbinden die beiden Künstler mit ihrem Arbeitsstipendium und ihren drei gemeinsamen Monaten auf ihrem ganz persönlichen Hochsitz, dem Kommandantenhaus Dilsberg? Antworten auf diese Fragen gibt es genau dort ab Samstag, 27. April.
Hintergrund
Seit 1997 vergibt die Kulturstiftung Rhein-Neckar-Kreis Stipendien in den Bereichen Bildende Kunst, Musik und Literatur an Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt. Über die jeweils vier Stipendien pro Jahr entscheidet ein hochkarätig besetztes Kuratorium mit Vertretern aus Kunst, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Rund 60 Stipendiaten haben in den letzten drei Jahrzehnten im Kulturzentrum des Rhein-Neckar-Kreises für ein Vierteljahr gelebt und gearbeitet. Für viele Künstlerinnen und Künstler ist diese Zeit des Rückzugs und der Auseinandersetzung mit diesem besonderen Ort, mit seiner Geschichte, seinen Menschen, seiner Landschaft, eine besonders intensive Zeit des Schaffens. Alle Stipendiaten tragen immer wieder aufs Neue dazu bei, dass das Kommandantenhaus ein Ort des lebendigen und inspirierenden Austauschs zwischen Künstlern, Kulturschaffenden und einem kunstsinnigen wie neugierigen Publikum ist.”