Rhein-Neckar, 26. April 2019. (red/pm) In Baden-Württemberg erstrecken sich entlang von Autobahnen, Bundes-, Landes- und Kreisstraßen ca. 27.000 Hektar Gras- und Gehölzflächen. Das „Straßenbegleitgrün“, wie es im Fachjargon heißt, birgt ein nicht zu unterschätzendes ökologisches Potenzial. Denn es bietet einer großen Anzahl von Tier- und Pflanzenarten einen Lebens- und Rückzugsraum, wie sie ihn in unserer heutigen Landschaft immer weniger vorfinden.
Information des Landratsamtes Rhein-Neckar:
„Um die Artenvielfalt entlang von Straßen zu erhöhen und die Funktionen des Straßenbegleitgrüns für den Naturschutz zu erhalten, hat das Verkehrsministerium Baden-Württemberg ein Förderprogramm aufgelegt, mit dem nun auch im Rhein-Neckar-Kreis straßenbegleitende Flächen ökologisch aufgewertet werden können. Eine Fördersumme von insgesamt rund 23.000 Euro ermöglicht dem Straßenbauamt an 31 ausgewählten Standorten entlang von Kreis-, Landes- und Bundestraßen im Landkreis zusätzliche Pflegemaßnahmen. Durch Aushagerung – d.h. mähen und entfernen des Mähgutes – werden den Flächen gezielt Nährstoffe entzogen. Hiermit soll erreicht werden, dass sich artenreichere Pflanzengesellschaften mit höherem Blumenanteil bilden.
„Entlang der B292/L549 bei Waibstadt, an der B45 bei Meckesheim und an der B45/L532 bei Wiesenbach sowie an der L594/L723 bei Wiesloch, an der B3 Nordzubringer Wiesloch und an der B39 Angelbachtal – Mühlhausen haben wir außerdem insektenfreundliche Blühmischungen ausgebracht, die vor allem Wild-, Honigbienen und Schmetterlingen nachhaltig zugutekommen“, erklärt Matthias Knörzer, Betriebsdienstleiter der Straßenmeistereien im Rhein-Neckar-Kreis. Und auch die Verkehrsteilnehmer dürften sich bald über eine bunte Blumenwiese am Straßenrand freuen.
„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Straßenmeistereien in Wiesloch, Weinheim und Neckarbischofsheim mit Stützpunkt in Eberbach sorgen so im Rhein-Neckar-Kreis nicht nur für verkehrssichere Straßen, sondern leisten mit der ökologisch orientierten Anlage und Pflege der straßenbegleitenden Flächen einen wichtigen Beitrag für die Artenvielfalt“, betont Landrat Stefan Dallinger. Solche nicht zu unterschätzenden Maßnahmen seien enorm wichtig für die Schaffung einer nachhaltigen grünen Infrastruktur im Landkreis, so Dallinger.
Hintergrund
Nachdem in den letzten Jahren die Artenvielfalt in Deutschland dramatisch gesunken ist, hat die Landesregierung im Dezember 2017 das „Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt“ ins Leben gerufen und für die Jahre 2018 und 2019 insgesamt 30 Millionen Euro bereitgestellt. Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz und das Verkehrsministerium nutzen das Sonderprogramm, um in ihrem Zuständigkeitsbereich ganz unterschiedliche zielführende Maß-nahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt umzusetzen.“