
Wasserbaumeister Karl-Dieter Fischer auf dem Weg zu dem ungewöhnlichen Besucher. Bild: WSA Heidelberg.
Neckargemünd/Heidelberg/Rhein-Neckar, 25. April 2012. (red/pm) Die Schleuse Neckargemünd erhielt am Montag ungewöhnlichen Besuch. Ein Biber hatte sich in die leere Schleusenkammer verirrt. Mit Hilfe hinzugerufener Fachkräfte vom Tiergarten Heidelberg wurde das Tier gerettet und anschließend unterhalb der Schleuse freigesetzt.
Information des Wasser- und Schifffahrtsamtes Heidelberg:
„Wasserbaumeister Karl-Dieter Fischer staunte nicht schlecht, als er an die Schleuse Neckargemünd gerufen wurde: Ein Biber lief in der leeren Schleusenkammer umher.
Fischer berichtet:
Das Tier ist heute Morgen an der Schleuse aufgetaucht und hatte sich verlaufen. Als die Wasserbauer des Wasser- und Schifffahrtsamtes Heidelberg Hilfestellung leisten wollten, damit es wieder in den Neckar gelangt, ist der Biber vor Schreck in die Schleusenkammer gesprungen.
Den rund 6 m hohen Sprung hatte der Biber gut überstanden, da er im ca. 1 m tiefen Wasser im Bereich der Schleusentore gelandet war. Allerdings saß er dann in der leeren Schleusenkammer fest.
Wir haben sofort alle Baumaßnahmen eingestellt, um den Biber nicht weiter zu ängstigen.

Total verängstigt drückt sich das Tier gegen die Schleusenwand. Bild: WSA Heidelberg.
Drei Fachkräfte vom Tiergarten Heidelberg kamen dem Biber zur Hilfe. „Der Biber war unverletzt. Allem Anschein nach handelte es sich um ein Jungtier, das auf Reviersuche ist“ so die Tierärztin des Heidelberger Tiergartens, Dr. Tessa Lohe.
Die Mitarbeiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Heidelberg und die Fachleute des Heidelberger Zoos konnten den Biber mit einem Käscher einfangen und zur Rettung in eine Tierbox verfrachten.
Der Biber wurde unterhalb der Schleuse Neckargemünd beim Campingplatz wieder in den Neckar entlassen. Sichtlich erleichtert schwamm er ans gegenüber liegende Ufer, tauchte ab und war verschwunden.
„Der Biber ist wieder am Neckar angekommen. Auch im Naturschutzgebiet unterhalb des Wehres Wieblingen wurden bei Begehungen vom Biber angenagte Bäume entdeckt“ so Fischer weiter.“
Auch hier werden wir in Abstimmung mit den zuständigen Naturschutzbehörden auf den Biber achten.