Mannheim, 25. August 2015. (red/pm) Die Radhauptroute Bismarckstraße soll auf den aktuellen Stand der Technik gebracht werden. Die ersten Arbeiten starteten am 24. August.
Information der Stadt Mannheim:
„Die Bismarckstraße ist Teil mehrerer Radhauptrouten und wurde mit einer Beschlussvorlage im Jahre 2011 in das Rad-Lückenschlussprogramm aufgenommen.
Sie hat wegen ihrer Bedeutung für die Erschließung der Universität eine hohe Priorität für den Radverkehr und soll im Rahmen dieser Maßnahme insgesamt auf den aktuellen Stand der Technik gebracht werden. Die Umbaumaßnahmen beginnen am Montag, 24. August, mit den ersten straßenbaulichen Arbeiten in Fahrtrichtung Ludwigshafen. Die Arbeiten des ersten Bauabschnittes sind bis Mitte Oktober angesetzt.
Barrierefreiheit wird hergestellt
Die straßenbaulichen Arbeiten im ersten Bauabschnitt (Fahrtrichtung Ludwigshafen) beginnen mit dem Umbau der Einmündungsbereiche zwischen den Stadtquadraten L4 bis L14 sowie den Verkehrsinseln und Gehwegbereichen zwischen A1 und L1. Bei diesen Arbeiten wird punktuell eine zweispurige Verkehrsführung je Fahrtrichtung eingerichtet.
In den Einmündungsbereichen werden die Bordsteine auf drei Zentimeter abgesenkt, um die Barrierefreiheit herzustellen. Ebenfalls werden an den Ampelanlagen Blindenleitsysteme eingebaut. Zudem wird die Bushaltestelle im Quadrat A1 im Zuge der Maßnahmen im ersten Bauabschnitt barrierefrei umgebaut.
Dies sind die ersten Maßnahmen des geplanten Umbaus. Geplant sind ein Radfahrstreifen als Markierung auf der Fahrbahn und eine kombinierte Rad- und Busspur als sogenannte Umweltspur in Fahrtrichtung Ludwigshafen. Bei der Umweltspur handelt es sich um einen Radfahrstreifen mit einer Freigabe für den Busverkehr. Hierfür wird ein Kfz-Fahrstreifen umgenutzt.
Grogroße Bedeutung der Bismarckstraße
Weil die Bismarckstraße als Bundesstraße eine verkehrlich große Bedeutung hat, wurden die Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit für den Kraftfahrzeugverkehr zweistufig untersucht.
Die verkehrstechnische Machbarkeitsstudie kommt im Fazit zum Ergebnis, dass sowohl die Analyse der erreichbaren Kapazität, als auch der Koordinierung der Signalanlagen (Grüne Welle) zeigt, dass die vorliegende Planung einer Radverkehrsführung in der Bismarckstraße bei marginalen bis geringfügigen Kapazitätsminderungen für den motorisierten Verkehr und gleichbleibenden Bedingungen für den öffentlichen Personennahverkehr (Bevorrechtigung von Stadtbahnen) umgesetzt werden kann.
Modellierung der Maßnahme
Um die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zu verifizieren und um die Auswirkungen der Planung zu veranschaulichen, wurde in einem zweiten Schritt eine mikroskopische Verkehrsflusssimulation beauftragt. Zunächst wurde das zu simulierende Straßennetz als Referenz im Bestand abgebildet. Von diesem Model ausgehend, konnte nun die geplante Maßnahme modelliert werden.
In Fahrtrichtung Ludwigshafen vergrößern sich die Aufstelllängen tendenziell etwas. Die Reisezeit verlängert sich theoretisch in dieser Fahrtrichtung in einer Größenordnung von rund 12 Prozent. Dies entspricht umgerechnet einer Reduzierung der Durchfahrgeschwindigkeit um weniger als 4 km/h und kann, unter Verkehrssicherheitsaspekten betrachtet, nicht als ein Nachteil angesehen werden.
In Fahrtrichtung Hauptbahnhof sind die Veränderungen sowohl bei den Reisezeiten als auch bei den Aufstelllängen in einer vernachlässigbaren Größenordnung. Das Fazit lautet daher, dass den Qualitätseinbußen in kurzfristigen Zeiträumen während der Spitzenstunde permanent wirksame und deutliche Verbesserungen für den Radverkehr gegenüberstehen.
Lebensdauer der Straße verlängern
Der Umbau der Bismarckstraße mit Gesamtkosten in Höhe von rund fünf Millionen Euro dient nicht nur der Anlegung von Rad- sowie eines Umweltstreifens, sondern mit der Maßnahme besteht die Möglichkeit die rund 1,4 Kilometer lange Bismarckstraße auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen und die Lebensdauer der Straße nachhaltig zu verlängern.
Die Planung war regelmäßig Thema im Runden Tisch Radverkehr, an dem sowohl die Universität als auch Vertreter des Einzelhandels- und der Industrie- und Handelskammer beteiligt waren.“