Mannheim, 25. September 2015. (red/pro) Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz hat heute in einer eilig einberufenen Pressekonferenz mitgeteilt, dass mit dem Land verhandelt werde, um als Stadt das Franklin-Areal zu kaufen. Die Stadt drängt auf die Ertüchtigung von Spinelli, um Franklin zu entlasten.
Eigentlich sah es schlecht aus für die Entwicklung von Franklin – doch aktuell gibt es neue Hoffnung. Mit den Investoren soll verhandelt werden, was an „Flüchltingsunterbringung und Investorenaktivität möglich ist“, sagte OB Dr. Kurz.
Es handele sich um ein paralleles Verfahren. Man verhandle mit dem Land, der Stadt die Möglichkeit zur weiteren Entwicklung zu geben. Das bedeutet: Es soll eine Vereinbarung geschlossen werden, dass das Land das Columbus-Quartier bis 2019 als Flüchtlingsunterbringung nutzen wird. Danach sei geplant, rund 15 Prozent der auf Franklin wohnenden Bevölkerung mit sozial schwachen Personen, darunter Flüchtlinge, zu belegen. Das entspricht bei der bisherigen Planung des Quartiers für 8.000 Menschen also etwa 1.200 Personen. Vor Monaten noch waren fünf Prozent oder 400 Menschen geplant, die man „unauffällig“ verteilen wollte, wie unsere früheren Recherchen ergeben hatten-

Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz konnte heute einen neuen Hoffnungsschimmer, aber keinen Durchbruch in Sachen Franklin vermelden.
Wenn diese Vereinbarung, die noch nicht in trockenen Tüchern ist, zeitnah geschlossen werden könne, könnte auch die Investorentätigkeiten Ende 2016 beginnen. Alle 15 Investoren seien noch an Bord und hatten sich mit einem Brief an die Landesregierung gewandt – mit der Bitte, die Umsetzung des schon erheblich durchgeplanten Gebiets zu ermöglichen.
Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz war deshalb heute in Stuttgart, um mit entsprechenden Personen der Landesregierung zu verhandeln. Offenbar ist zumindest so viel erreicht, dass das Projekt noch eine Chance hat. Fix ist dies aber nicht.
Nach unserem Verständnis könnte das Columbus-Quartier über die kommenden drei Jahre mit bis zu 5.000 Menschen belegt werden – aktuell sind es 4.100 Menschen. Um nicht ganz Franklin in Beschlag zu nehmen, müsse dringend das Spinelli-Gelände noch vor dem Winter ertüchtigt werden. Hier ließen sich in den Gebäuden 1.500 Personen unterbringen, wie viele Flüchtlinge in den Hallen untergebracht werden könnten, wurde auf Nachfrage nicht genannt. Nach unseren Informationen könnte dies aber eine hohe vierstellige Zahl sein. Eine kurzfristige Unterbringung unter nicht optimalen Bedingungen sei aber zumutbar.
Der Oberbürgermeister beklagte, dass es äußerst schwierig sei, substanzielle Informationen zu erhalten und weiterzugeben. Deutlich wurde er mit seiner Kritik, dass die Kommunen ganz sicher ihre gesamtgesellschaftliche Verantwortung übernehmen werden, aber als Partner und nicht nur als „ausführendes Organ“ für Anweisungen von oben.
Es bleibt also spannend, ob und wie es mit Franklin weitergeht. Aktuell gibt es wieder Hoffnung, einen konstruktiven Plan zu entwickeln, der das Land entlastet, der Stadt aber die Entwicklungsmöglichkeit der Konversionsfläche Franklin bietet. Heute morgen sah es nicht danach aus – wie es kommende Woche aussehen wird, weiß heute noch niemand.