Rhein-Neckar/Dossenheim, 23. August 2013. (red) Über den Einsatz von Polizei und Rettungskräften in Dossenheim, bei dem am Dienstag drei Menschen gestorben und fünf weitere schwer verletzt worden sind, gibt es Gerüchte: Angeblich habe die Polizei die Rettungskräfte erst nach fast einer halben Stunde zu den Verletzten gelassen. Das Leben eines der verstorbenen Opfer hätte vielleicht gerettet werden können. Polizei und Rettungsdienst weisen den Vorwurf strikt zurück.
Von Hardy Prothmann
Der Vorwurf wiegt schwer: Hat die Polizei Rettungskräfte zu spät zu den verletzten Personen gelassen und dadurch ein Leben nicht gerettet?
Entsprechend groß ist die Empörung beim Polizeisprecher Dieter Klumpp – der sich zurückhalten muss und unsere Anfrage von Mittwoch heute beantworten konnte. Demnach waren die ersten Beamten nicht erst um 18:57, sondern schon um 18:55 Uhr vor Ort. Die Notrufe gingen ab 18:51 Uhr ein.
Die Rettungsleitstelle legte mit den Rettungskräften vor Ort den Edeka-Parkplatz als Sammelpunkt fest. Ein taktischer Schritt, damit die Rettungsgassen frei bleiben und sich Fahrzeuge nicht gegenseitig behindern.
Vor Ort hat der leitende Notarzt sich etappenweise vorgearbeitet: Erst an einen Punkt außer Schussweite, kurz darauf wurde versucht, den Täter zu reanimieren. Nachdem der erste Stock gesichert war, kümmerten sich die Rettungskräfte um die Verletzten:
Das war ein fast perfekter Einsatz aus unserer Sicht. Wir konnten unmittelbar nach Eintreffen unter den Sicherungsmaßnahmen der Polizei agieren. Es hat keine auffälligen Verzögerungen gegeben,
sagt Jürgen Wiesbeck, Kreisbereitschaftsleiter des DRK-Verbands Rhein-Neckar-Heidelberg.
Anders als Polizisten sind die Rettungskräfte nicht verpflichtet, Leib und Leben zu riskieren. Selbstverständlich haben wir erst gesichert und dann die Ärtze und Sanitäter nachrücken lassen. Das lief aber zügig,
sagt Dieter Klumpp. Zudem habe die Obduktion ergeben, dass beide Männer so schwer verletzt waren, dass jegliche Rettungsmaßnahme aussichtlos gewesen wäre:
Dieses Gerücht entbehrt jeglicher Grundlagen. Alle Beteiligten haben taktisch einwandfrei gearbeitet.