
Matthias Jung Vorstand der Forschungsgruppe Wahlen über den aktuellen Wahlkampf und die Bedeutung von Umfragen
Mannheim/Rhein-Neckar, 23. August 2013. (red/ch) In wenigen Wochen wird erst der bayerische Landtag und sieben Tage später der Deutsche Bundestag neu gewählt. In dieser heißen Phase werden beinahe täglich neue Umfragewerte publik. Der Forschungsgruppe Wahlen ist eines der bekanntesten deutschen Meinungsforschungsinstitute. Wir haben mit Vorstand Matthias Jung über die heiße Phase des Wahlkampfes, die Arbeitsweise der Forschungsgruppe Wahlen und über die Bedeutung und Verlässlichkeit solcher Umfragen gesprochen. Für Jung ist unterdessen klar: Die Medien beeinflussen das Wählerverhalten deutlich stärker als jede Umfrage der Forschungsgruppe.
Interview: Christopher Horn
Guten Tag Herr Jung, gefühlt hat der Wahlkampf noch nicht so richtig begonnen, wie sehen Sie das?
Matthias Jung: So würde ich das nicht sagen. Inzwischen sind wir schon in einer Phase, die man als Beginn der heißen Wahlkampfphase sehen muss. Trotzdem sind wir im Vergleich zu früheren Wahlkämpfen relativ spät dran. Vor 20 Jahren hat der Wahlkampf viel früher angefangen.
Warum ist das so?
Matthias Jung: Heute wechseln die Wähler schneller von einer Partei zur anderen. Deshalb macht es aus Sicht der Parteien heute weniger Sinn, wenn sie drei Monate vor der Wahl einen Wähler für sich gewinnen, um ihn dann kurz vor der Entscheidung wieder zu verlieren. Heute konzentriert man sich daher eher auf die letzten vier bis sechs Wochen vor der Wahl.
„Den polemischen Lagerwahlkampf gibt es nicht mehr“
Wird der Wahlkampf nun hitziger werden?
Matthias Jung: Die Intensität des Wahlkampfes wird auch in der heißen Phase nicht besonders zunehmen. Die Zeiten von durch Polemik geprägten Lagerwahlkämpfen wie man sie in den 70er-80er-Jahren mit Herbert Wehner (SPD) oder Franz Josef Strauß (CSU) erlebt hat, sind vorbei. Auch die Wähler wollen solche Wahlkämpfe nicht mehr.
Gibt es den klassischen Stammwähler noch?
Matthias Jung: Ja, den gibt es noch. Es ist noch immer so, dass viele Leute immer die gleiche Partei wählen. Auch hier haben sich aber die Grundlagen geändert. Die Katholiken, die sehr oft in die Kirche gehen und traditionell Union wählen, sind ebenso weniger geworden, wie die Zahl der gewerkschaftlich organisierten Arbeiter, die eher der SPD verbunden sind.
Veggie-Debatte vs. eingefleischte Parteifreunde
Welches Thema ist das prägende Thema des derzeitigen Wahlkampfes?
Matthias Jung: Der Fokus auf ein ganz besonderes Thema ist in den Augen vieler Wähler/innen gar nicht so entscheidend. Für sie zählt die Frage, welche Partei in der Lage ist, ihre persönliche ökonomische und soziale Situation zu verbessern bzw. zu sichern. Die Zuspitzung auf einzelne Themen sind oft Versuche der Parteien an diese Grundbedürfnisse der Wähler/innen anzuknüpfen.
Das kann soziale Gerechtigkeit oder auch die Euro Schulden Krise sein. Ich halte es für einen strategischen Fehler, ein Thema wie die NSA-Affäre so zentral in den Wahlkampf zu stellen, da dieses Thema nur einzelne Eliten interessiert. Unsere Umfragen zeigen, dass diese Sache für die Mehrheit der Bundesbürger nicht entscheidend ist.
Hat die Veggie-Day Debatte den Grünen geschadet?
Matthias Jung: Es ist kein Thema, das alle Wähler interessiert. Diese Debatte dient eher dazu, die „eingefleischten“ Parteifreunde, aber auch die Parteigegner zu mobilisieren.
Wie trägt ein Meinungsforschungsinstitut dazu bei den Wahlkampf anzuheizen? Hätte sich die Politik ihre Umfrage wonach die NSA-Affäre für die meisten Bürger nicht interessiert zu Herzen nehmen sollen?
Matthias Jung: Das ist ein klassisches Beispiel dafür, dass der Einfluss der Meinungsforschung auf die Politik nicht so groß ist, wie es uns oft unterstellt wird. Die Tatsache, dass dieses Thema für den Großteil der Deutschen nicht so wichtig ist, ist schon länger bekannt. Trotzdem hat es medial und auch in einzelnen Parteien eine sehr große Rolle gespielt.
Können sie unseren Lesern das Tätigkeitsfeld der Forschungsgruppe Wahlen beschreiben?
Matthias Jung: Wir beschäftigen uns primär mit Wahlforschung und betreiben zu einem kleinen Teil auch Marktforschung. Allerdings keine Produktforschung. Unser Hauptaugenmerk liegt aber auf politischer Meinungsforschung im Auftrag des ZDF.
Neben den klassischen Telefonumfragen führen wir an Wahltagen auch eine Befragung der Wähler vor den Wahllokalen durch. So können wir Punkt 18 Uhr des Wahltags eine sehr präzise Prognose präsentieren.
Meinungsforschung als Bestandteil objektiver Berichterstattung
Wie wichtig ist eine politische Meinungsforschung und welchen Mehrwert hat der Wähler durch die Zahlen?
Matthias Jung: Aus unserer Sicht sehr wichtig. Sie ist Bestandteil einer offenen Informationsgesellschaft. Bis in die 60er Jahren war die politische Meinungsforschung ausschließlich in der Hand der Parteien und Regierungen. Diese haben die Infos unter Verschluss gehalten und als Insiderwissen benutzt. Heute sind die Zahlen eben der Öffentlichkeit zugänglich, das schafft mehr Transparenz. Wenn Meinungsforschung sauber gehandhabt wird, trägt sie auch zu einer objektiveren Berichterstattung bei.
Was passiert wenn hier unsauber gearbeitet wird?
Matthias Jung: Heute kann man sich 50 Personen vor die Kamera holen und zu einem Thema das Gleiche sagen lassen. Dann entsteht der Eindruck, dass dies die Stimmung in ganz Deutschland ist. Ein solches Vorgehen hat aber nichts mit Meinungsforschung zu tun. Sie hat den Auftrag einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung zu Wort kommen zu lassen und eben nicht eine selektive Auswahl von Personen.
Gerade was die Transparenz angeht, sollten wir uns nicht mit unzureichenden Qualitätsstandards zufrieden geben. So sind die Datensätze des Politbarometers von Anfang von der Öffentlichkeit einsehbar. So kann jeder nachvollziehen wie wir arbeiten.
Statistische Fehler können auftreten
Wie lassen sich die Diskrepanzen zwischen den Umfrageergebnissen der verschiedenen Institute erklären?
Matthias Jung: Ich weiß nicht genau, wie die anderen Institute letztlich messen. Man muss aber auch berücksichtigen, dass es bei der Auswertung von Zufallsstichproben zwangsläufig statistische Fehler auftreten können. Ich habe für jeden Wert ein gewisses Fehlerintervall, das bei den Ergebnissen für eine größere Partei beispielsweise bis zu drei Prozentpunkte ausmachen kann.
Zudem müssen wir um auf ein realistisches Umfrageergebnis zu gelangen gewichten. So zeigen unsere Erfahrungen zum Beispiel, dass Wähler des rechten Spektrums oft nicht offen angeben, dass sie die NPD wählen werden. Dieser und andere Faktoren müssen wir berücksichtigen.
Mehr als drei Prozentpunkte Unterschied in beiden Richtungen, also bis zu sechs Punkten Abstand, sind aber auch zwischen den einzelnen Instituten nicht üblich. Man muss allerdings auch genau darauf achten, in welchem Zeitraum die Befragungen durchgeführt wurden. Von einer Woche auf die nächste können sich die Umfragewerte natürlich verändern.
Eine solche Befragung ist niemals als Prognose für den Ausgang einer Wahl zu sehen, sondern gibt lediglich die politische Stimmung der Bürger/innen zu dem jeweiligen Zeitpunkt wieder
Wie verlässlich sind die Umfragewerte der Forschungsgruppe Wahlen nun?
Matthias Jung: Eine solche Befragung ist niemals als Prognose für den Ausgang einer Wahl zu sehen, sondern gibt lediglich die politische Stimmung der Bürger/innen zu dem jeweiligen Zeitpunkt wieder.
Es kann unmittelbar vor einer Wahl immer Ereignisse geben, die die Stimmung und damit das Wählerverhalten maßgeblich beeinflussen. Wir haben zum Beispiel gesehen, wie sich die Atomkatastrophe in Fukushima auf die Landtagswahlen in Baden-Württemberg ausgewirkt hat.
Sie werden erstmals drei Tage vor der Wahl nochmal eine Umfrage veröffentlichen, bislang haben sie in der Woche vor dem Wahltermin darauf verzichtet, weshalb der Sinneswandel?
Matthias Jung: Mittlerweile entscheiden sich die Wähler/innen immer später, welche Partei sie wählen. daher macht es Sinn, auch kurz vor der Wahl nochmal ein Umfrageergebnis zu veröffentlichen. Wir führen diese Umfragen kurz vor der Wahl schon immer durch, haben sie aber bislang nicht veröffentlicht und nur intern genutzt. Jetzt haben wir beschlossen, auch diese Umfragewerte der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Wir wollen nichts zurückhalten.
„Nur zehn Prozent der Wähler nehmen Umfragen wahr“
Beeinflussen sie damit nicht das Wahlverhalten, wenn sie so kurz vor der Entscheidung nochmal eine Umfrage veröffentlichen?
Matthias Jung: Es kann natürlich schon sein, das sich der ein oder andere Wähler an der Umfrage orientiert. Daher ist es umso wichtiger, dass wir dem Wähler auch ganz aktuelle Ergebnisse an die Hand geben. Ansonsten orientieren sich die Wahlberechtigten eventuell an bereits überholten, veralteten Werten. Unserer Erfahrung nach nehmen aber überhaupt nur gut zehn Prozent der Wähler solche Umfragen intensiv wahr.
Zudem sprechen die Umfragen eher die Wähler aus höheren Bildungsschichten an – sie sind nicht besonders leicht zu beeinflussen. Da werden weniger gebildete Menschen durch Massenkampagnen in Boulevardzeitungen viel leichter beeinflusst als durch unsere Umfragewerte.
Im Jahr 2005 wurden Sie kritisiert, weil die Ergebnisse ihrer letzten Umfrage sich deutlich von den tatsächlichen Wahlergebnissen unterschieden haben. Wollen sie dem durch eine letzte Umfrage drei Tage vor der Wahl diesmal entgegen wirken?
Matthias Jung: Ob es uns schützt kann man so oder so sehen. Sollte unsere letzte Umfrage auch aktuell von dem tatsächlichen Wahlergebnis abweichen, haben wir durch den kürzeren Abstand dann sogar eine Ausrede weniger.
Lassen Sie uns über die 18 Uhr-Prognose am Wahltag sprechen: Wie stellen Sie sicher, dass diese Umfrage am Wahllokal repräsentativ ist?
Matthias Jung: Wir wählen die Leute zufällig aus, nehmen auch aus der Gesamtheit aller Stimmbezirke eine zufällige Stichprobe von 400 Wahllokalen. Unsere Mitarbeiter, die vorher geschult wurden, befragen dann zum Beispiel jeden fünften Wähler, der aus dem Wahllokal kommt.
So kommen wir zu einem repräsentativen Querschnitt. Da wir die Briefwähler nicht befragen können, werden unsere Umfrageergebnisse dann noch durch entsprechende Erfahrungswerte korrigiert.
Wie sehen diese Erfahrungswerte aus?
Matthias Jung: Da sich vor allem Wähler des bürgerlichen Lagers öfter für die Briefwahl entscheiden, müssen wir zum Beispiel die Ergebnisse der bürgerlichen Parteien um ein paar Zehntel nach oben korrigieren.
Woher bekommen Sie die nötigen Mitarbeiter für die Befragungen?
Matthias Jung: Über die Jahre haben wir eine Kartei an Personen aus allen Stimmkreisen angelegt auf die wir dann zurückgreifen können. Vor den 400 ausgewählten Wahllokalen sind dann rund 1.000 Interviewer im Einsatz. Ansonsten schalten wir auch Anzeigen, um Helfer zu akquirieren. Das Ganze ist natürlich mit einem enormen logistischen Aufwand verbunden.
Onlineumfragen schwierig
Wie sieht es mit Onlineumfragen aus?
Matthias Jung: Vor über zehn Jahren haben wir uns mit großer Euphorie damit auseinandergesetzt. Im Jahr 2000 haben wir sogar eine eigene Forschungsgruppe Wahlen Online gegründet und uns daraufhin sehr intensiv mit Onlineforschung befasst.
Es ist hier aber sehr schwierig, eine repräsentative Stichprobe aller Bevölkerungsgruppen zu erreichen. Auch heute hat noch nicht mal jeder zweite über 60-jährige einen Internetzugang.
Gerade diese Altersgruppe ist aber für den Ausgang einer Wahl ganz entscheidend. Auch eine saubere Zufallsstichprobe lässt sich mit einer Onlinebefragung kaum erreichen. Aus diesem Grund haben wir die Forschungsgruppe Wahlen Online wieder eingestampft. Wir setzen die Onlinebefragung dann eher bei speziellen Marktforschungsprojekten ein.
Die Forschungsgruppe Wahlen e.V wird ausschließlich durch das ZDF finanziert. In Jahren ohne eine Wahl reden wir hier von rund 3.5 Millionen Euro, in einem Jahr 2013 mit einer Bundes-und zwei Landtagswahlen von dem doppelten Betrag, wo fließen diese Gelder genau hin?
Matthias Jung: Wir äußern uns zu diesen Zahlen grundsätzlich nicht, die Größenordnung ist aber richtig. Ein großer Anteil sind hier die Fixkosten. Mittel, die wir für die vom ZDF genehmigten und beauftragten Projekte nicht benötigen, gehen am Jahresende wieder ans ZDF zurück.
Wenn ich 1.000 Leute für eine Umfrage vor den Wahllokalen einsetze, muss ich diesen auch Honorare bezahlen. Hinzu kommt der logistische und der Materialaufwand. Wir haben 50 feste Mitarbeiter, darunter auch ein gutes Dutzend studentischer Hilfskräfte.
Bayerische Landtagswahl als gutes oder schlechtes Omen
Wie sinnvoll ist es, in Bayern eine Woche vor der Bundestagswahl eine Landtagswahl durchzuführen?
Matthias Jung: Das ist so eine Sache. Nehmen wir den Föderalismus ernst, dann wäre es wichtig, dass eine Landtagswahl relativ isoliert zu einer Bundestagswahl steht. Überschneiden sich die Wahlkämpfe, wird eine Landtagswahl zu stark von einer Bundestagswahl mit geprägt, das große Wasser nimmt das kleine Wasser mit.
Zudem können bei einer so dichten Abfolge Effekte auch für die Bundestagswahl entstehen, die so niemand voraussehen kann. Wenn eine Partei in Bayern gut oder schlecht abschneidet, wird das von den Menschen schon auf die Bundestagswahl übertragen.
Ist sich die CSU in Bayern zu sicher?
Matthias Jung: Solche Sachen können aber auch nach hinten los gehen. Auch die CSU muss ein Interesse haben, bei beiden Wahlen gut abzuschneiden. Ein schlechtes Ergebnis in Bayern könnte somit auch Folgen für das Abschneiden der CSU auf Bundesebene haben.
Es wäre sicherlich klüger gewesen, einen größeren Abstand zwischen den beiden Wahlen zu haben. Hier mussten aber auch bestimmte Fristen und Ferientermine beachtet werden, dadurch wurde die Terminauswahl deutlich eingeschränkt. Auch wir haben noch keine Erfahrungswerte, wie sich zwei so dicht aufeinander folgende Wahlen aufeinander auswirken.
Wie sehen Sie die Situation in Bayern derzeit? Reicht es für eine absolute Mehrheit der CSU?
Matthias Jung: Die Entwicklung scheint stabil zu sein, drei Prozentpunkte rauf oder runter sind aber bei jeder der etablierten Parteien möglich. Ob es für die CSU alleine reicht, wird sich auf den letzten Metern entscheiden, da kann ich heute noch keine seriöse Einschätzung abgeben.
Wohl keine rot-grüne Mehrheit auf Bundesebene
Und wie sieht es auf Bundesebene aus?
Matthias Jung: Hier ist alles noch offener als in Bayern. Momentan ist eine hauchdünne schwarz-gelbe Mehrheit in Sicht, das kann sich aber ganz schnell auch wieder ändern. Für Rot-Grün wird es aber wohl sehr schwierig mit einer eigen Mehrheit. Auch die Union wird stärker werden als die SPD. Die Frage ist hier wohl nur, ob der Abstand so groß bleibt, wie er momentan ist.

Langzeitstudie der Forschungsgruppe Wahlen von Januar 1991 bis Januar 2013/ Quelle: Forschungsgruppe Wahlen/ZDF
Haben die „Alternative für Deutschland“ (AFD) und die Piratenpartei ihr politisches Momentum verspielt?
Matthias Jung: Man kann ja nur etwas verspielen, was man mal gehabt hat. Für die Piraten trifft das sicherlich zu, sie haben in der Vergangenheit zum Teil spektakuläre Landtagswahlergebnisse eingefahren. Momentan haben die Piraten aber deutlich an Zustimmung verloren.
Das versuchen sie jetzt durch sehr massive Wahlkampfanstrengungen zu korrigieren. Das Interessante hier: Fast keine Partei setzt so stark auf Wahlplakate und auf Straßenwahlkampf wie die (online-)Piraten.
Welche Chancen hat die AFD?
Matthias Jung: Die AFD ist in einer ganz anderen Situation. Sie ist noch nie zu einer Wahl angetreten und kann somit auch nicht beweisen, dass sie bei Wahlen Erfolg haben kann. Zudem hat sie es bislang auch in den Umfragen noch nie in die Nähe der fünf Prozenthürde geschafft.
Man sollte die Freien Wähler im übrigen nicht außer Acht lassen. Sie werden bei der Landtagswahl in Bayern wahrscheinlich ein gutes Ergebnis einfahren. Das wird auch für die Bundestagswahl Rückenwind bedeuten.
Spätestens mit den Fernsehduel zwischen Angela Merkel und Peer Steinbrück wird jeder wissen: Jetzt ist heißer Wahlkampf. Wie entscheidend wird dieser Auftritt das Wahlverhalten beeinflussen?
Matthias Jung: Dieses Duell wird natürlich von einer sehr großen Zahl an Wählern wahrgenommen. Es werden aber vor allen die Leute anschauen, die bereits eine gewisse politische Meinung haben, ein sehr großer Teil der Anhänger wird dieses Duell dann als Bestätigung ihrer vorgefassten Tendenz sehen.
Zur Person:
Matthias Jung wurde 1956 in Speyer geboren. Der studierte Diplom-Volkswirt ist ist seit 1991 Mitglied des Vorstandes der Forschungsgruppe Wahlen.
Zur Forschungsgruppe Wahlen:
Die Forschungsgruppe Wahlen wurde 1974 als eingetragener Verein gegründet. Ihre Hauptaufgabe ist die wissenschaftliche Beratung und Betreuung von Wahlsendungen des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF). Im Rahmen des Politbarometers veröffentlicht die Forschungsgruppe alle zwei Wochen Umfragen zur aktuellen politischen Stimmung in Deutschland. Die Forschungsgruppe Wahlen Telefonfeld GmbH führt darüber hinaus Umfragen für eine Vielzahl anderer Auftraggeber durch. Beide sitzen in Mannheim.