Dossenheim/Heidelberg/Rhein-Neckar, 21. August 2013. Drei Menschen sind gestern in Dossenheim am frühen Abend getötet worden. Der mutmaßtliche Täter, ein 71-jähriger Dossenheimer, hat sich selbst erschossen. Der Mann soll Mitglied in einem Schützenverein gewesen sein. Bei einer Eigentümerversammlung kam es zum Streit. Der Tatverdächtige wurde von der Versammlung ausgeschlossen, kehrte zurück und eröffnete das Feuer. Er tötete zwei Männer und verletzte fünf Personen, darunter eine Frau schwer am Kopf. Die Verletzten sind alle außer Lebensgefahr, die Schwerverletzte ist nach Angaben der Polizei wieder ansprechbar. Die Polizei wird um 14:00 Uhr weitere Erkenntnisse in einer Pressekonferenz bekannt geben.
Ursprüngliche Meldung
Dossenheim/Heidelberg/Rhein-Neckar, 20. August 2013. Aktualisiert, 23:58 Uhr. (red) Um 18:51 Uhr kamen die Notrufe. Schießerei in einer Gaststätte am Sportplatz Dossenheim. Die Polizei ist mit starken Kräften vor Ort. Am Tatort wurden drei Leichen gefunden. Der mutmaßliche Schütze soll unter den Toten sein. Eine schwer verletzte Person wurde mit dem Rettungshubschrauber abtransportiert, vier weitere mit Krankenwagen. Ein Streit über bislang unbekannte Details soll der Auslöser der Bluttat gewesen sein.
Tatort ist die TSG Germania 1889 Gaststätte “Ambiente”, tief im Sportzentrum der Bergstraßen-Gemeinde gelegen. Drei Tote und fünf Verletzte sind die Bilanz einer Schießerei im Nebenraum (1. OG) dieser Gaststätte „Am Sportplatz 4“.
Der mutmaßliche Täter war beim Eintreffen der Polizei noch am Leben, leistete keinen Widerstand und ist kurz darauf verstorben, sagte Polizeisprecher Dieter Klumpp vor Ort.
Am frühen Abend soll hier in einem Nebenraum der Vereinsgaststätte eine Eigentümerversammlung stattgefunden haben. Der mutmaßliche Täter soll zur Wohnungseigentümer-Versammlung gehört haben, an der rund ein Dutzend Personen teilgenommen haben sollen. Die Versammlungsmitglieder kamen über noch nicht bekannte Gründe in Streit und forderten den mutmaßlichen Täter auf, die Runde zu verlassen.
Dieser ging, bewaffnete sich und kehrte kurz darauf zurück und eröffnete das Feuer. Zwei Männer wurden getötet, fünf weitere Personen unterschiedlichen Geschlechts verletzt, davon mindestens eine schwer. Danach richtete der Mann die Waffe gegen sich selbst. Im Gaststättenbereich könnten sich bis zu 20 Menschen aufgehalten haben.
Waffe lag bei mutmaßlichem Täter
Die Pistole konnte in unmitellbarer Nähe des mutmaßlichen Täters gefunden werden. Zeugen scheinen den Mann noch am Tatort als Täter identifiziert zu haben. Weitere Auskünfte konnte der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Heidelberg, Florian Pistor, noch nicht geben.
Eine schwer verletzte Person wurde mit dem Rettungshubschrauber abtransportiert. Die anderen vier Verletzeten wurden mit Rettungswagen abtransportiert.
Woher der mutmaßliche Täter stammt, den die Polizei bereits identifizieren konnte, wurde nicht mitgeteilt. Auch nicht, ob der Mann, wie gerüchteweise zu hören, Mitglied eines Schützenvereins war. In der Nähe des Tatorts befindet sich auch ein Schützenverein.
Die Polizei hat mehrere Personen zur Befragung und psychologischen Betreuung zur Polizeidirektion Heidelberg gebracht. Eine Vernehmung ist derzeit wegen des Schockzustands der möglichen Zeugen nicht möglich, wie die Polizei mitteilte.
Das Gebiet ist weiträumig abgesperrt. Ein Abschleppwagen sicherte das Fahrzeug des mutmaßlichen Täters. Die Kriminaltechnik untersucht den Tatort. Die Leichen sollen danach in der Nacht abtransportiert werden.
Vor den Absperrungen versammelten sich rund 60 Schaulustige, die aber keinen Blick zum Tatort hatten. Auf dem Tennisplatz und in den Gebäuden daneben wurde Sport gemacht – flüchtende Personen ließen Taschen und Schlüssel liegen, die aus dem Umfeld des Tatorts geholt werden mussten.