Mannheim/Rhein-Neckar, 22. Juli 2013. (red/pol) Vergangenen Freitag fand in Mannheim die erste Großkontrolle der Verkehrsüberwachung des Polizeipräsidiums Mannheim statt. Mit den Kontrollen sollen zukünftig schnellem Fahren und auffälligem Fahrtverhalten entgegengewirkt werden. Während der Messung fuhren fast 25 Prozent zu schnell.
Information des Polizeipräsidiums Mannheim:
„In letzter Zeit war es vermehrt zu Beschwerden von Anwohner der Mannheimer Innenstadt über zu schnelles Fahren und auffälliges Fahrtverhalten, sogenanntes „Posen“ gekommen. Dies wurde auch durch eigene Wahrnehmungen bestätigt. Zusätzlich waren von Seiten der Stadt Mannheim, bei der ebenfalls Beschwerden eingegangen waren, mehrere „Impactor-Messungen“ durchgeführt worden. Hierbei wird jedes Fahrzeug gemessen, ohne dass dabei das Kennzeichen erfasst wird. In der Kunststraße ergab sich so beispielsweise ein Geschwindigkeitsprofil, das die Anwohnerbeschwerden bestätigte.
Bei fast 45.000 gemessenen Fahrzeugen waren annähernd 11.000 Fahrzeuge (24,3 %) zu schnell. Die erfasste Spitzengeschwindigkeit in der 30 km/h-Zone betrug 123 km/h. Maßnahmen waren daher auch bereits von Seiten der Stadtspitze angekündigt worden.
Gestern fand die erste Großkontrolle der Verkehrsüberwachung des Polizeipräsidiums Mannheim mit Unterstützung des Polizeireviers Mannheim Innenstadt und eines Messteams der Stadt Mannheim statt. Trauriger Höhepunkt war hierbei ein schwerer Verkehrsunfall in der Kunststraße, der die Notwendigkeit der Maßnahmen unterstrich.
Vom Notzarzt ins Krankenhaus
Gegen 20:00 Uhr fuhr ein 26-jähriger Mannheimer mit seinem Motorrad der Marke Kawasaki Z 750 in der Kunststraße in Richtung Wasserturm. Aufgrund seiner überhöhten Geschwindigkeit und der riskanten Fahrweise („Slalomfahrt“ um andere Fahrzeuge) verlor er in Höhe N7/O7 die Kontrolle über sein Motorrad. Zunächst blieb er an einem Außenspiegel eines ordnungsgemäß geparkten BMW hängen, bevor er 2 Fahrräder total beschädigte und einen massiven „Mannheimer Pfosten“ in der Mitte abriss. Bei dem Unfall erlitt der 26-Jährige Kopfverletzungen und wurde vom Notarzt in ein Krankenhaus eingeliefert. Es entstand ein Sachschaden von mehreren tausend Euro.
Die Kontrollaktion gestern Abend fand zwischen 17:30 Uhr und 01:00 Uhr heute Morgen statt. Hierbei wurden Kontrollstellen in der Kunststraße, der Fressgasse und der Augustaanlage eingerichtet. Zudem wurde der Bereich Kaiserring, Friedrichsring, Luisenring, Parkring und Bismarckstraße durch ein ziviles Videokrad überwacht. Hierbei wurden nachgenannte Verstöße festgestellt:
- Insgesamt 32 Geschwindigkeitsverstöße, wobei die gemessene Höchstgeschwindigkeit in der Zone 30 km/h 63 km/ h und in der Zone 50 km/h gemessene 105 km/h (durch das Videokrad) betrug.
- In 43 Fällen war kein Sicherheitsgurt angelegt,
- 9 Kradfahrer hatten keinen Helm auf,
- 19 Fahrer telefonierten während der Fahrt,
- 4 Fahrzeugführer werden wegen Lärmbelästigung zur Anzeige gebracht.
- In 3 Fällen lag ein Erlöschen der Betriebserlaubnis der Fahrzeuge vor.
- 1 Fahrzeugführer wird wegen Beleidigung von Polizeibeamten zur Anzeige gebracht.
- 1 Fahrzeugführer war alkoholisiert; eine Atemalkoholmessung ergab 0,98 Promille.
- Ähnliche Kontrollaktionen durch die Verkehrsüberwachung des Polizeipräsidiums Mannheim werden neben ständigen Einzelkontrollen auch in nächster Zeit weiterhin durchgeführt.“