Mannheim/Rhein-Neckar, 28. Oktober 2013. (red/pm) Es zählt zu den wichtigsten Projekten des 21-Punkte Programms für mehr Radverkehr: die fahrradfreundliche Umgestaltung der Bismarckstraße. Bei einem Pressetermin stellte Bürgermeister Lothar Quast die Ergebnisse der Verkehrssimulation und die aktuellen Planungen, die Anfang nächsten Jahres in die gemeinderätlichen Gremien eingebracht werden, vor.
Information der Stadt Mannheim:
„Mit der Anbindung der Bismarckstraße werden wir eine große Lücke im Radverkehrsnetz der Stadt schließen und so die Attraktivität des Radverkehrs weiter steigern. Die Universität wird an das Radwegenetz angebunden. Dies kommt insbesondere auch den Studierenden zugute, die verstärkt das Fahrrad als Fortbewegungsmittel nutzen“, so Bürgermeister Quast zu den Zielen der Maßnahme.
Weiterhin betont er: „Wir sehen für den Radverkehr auch aus Fragen der Verkehrssicherheit großen Handlungsbedarf. Gerade deshalb ist eine eigene Fahrradspur auf der Bismarckstraße so wichtig.“
Um exakte Voraussagen über den Verkehrsfluss nach dem Umbau machen zu können, hat die Stadt Mannheim auf Basis der bestehenden Verkehrsmengen eine aufwändige Verkehrssimulation beauftragt. Die Ergebnisse der Verkehrssimulation der Firma Siemens haben die Annahmen der Stadt bestätigt. Die geringen Auswirkungen für den motorisierten Individualverkehr beschränken sich auf kurzfristige Zeiträume während der Spitzenstunden.
Durch Feinjustierung der Ampeln sehen wir zudem die Chance, die Auswirkungen noch geringer halten zu können. Außerhalb dieser Zeiträume sind kaum Auswirkungen zu erwarten. „Wir haben dieses Projekt zwei Jahre lang ausführlich und sehr detailliert geplant.
Es war uns von Anfang an sehr wichtig, verlässlich zu prüfen, dass bei einer fahrradfreundlichen Umgestaltung die Leistungsfähigkeit des KfZ-Verkehrs weiterhin erhalten bleibt. Das Ergebnis der Simulation zeigt, dass der Umbau zu keinen entscheidenden Verschlechterungen führen, zum Teil den Verkehrsfluss sogar verbessert“, erklärt Quast.
Bauablauf und Kosten
Die Kosten belaufen sich auf circa fünf Millionen Euro. Davon fördert das Land Baden-Württemberg mit mindestens 900.000 Euro. Neben den Verbesserungen für den Rad- und Fußverkehr, baut die Stadt die ÖPNV-Haltestellen barrierefrei aus und erneuert die Ampeln samt Steuerungstechnik. Darauf entfallen allein 1,3 Millionen Euro der Gesamtmaßnahme.
Der Umbau der Bismarckstraße soll in zwei Bauabschnitten erfolgen. Ab Sommer 2014 wird die Radwegeführung in Richtung Ludwigshafen gebaut. Auf einem Teil der Strecke wird sie als gemeinsame Rad und Busspur genutzt. Während des ersten Bauabschnitts werde vorwiegend Markierungsarbeiten durchgeführt, weshalb mit einer schnellen Fertigstellung zu rechnen ist.
Mit dem 2. Bauabschnitt soll Mitte 2015 begonnen werden. Bei den Arbeiten in der Gegenrichtung wird in den Fahrbahnrand eingegriffen werden und die Fahrleitungsmasten der Stadtbahn versetzt werden. Die Durchführung der Baumaßnahme wird eng mit dem Einzelhandel abgestimmt. Das Projekt soll somit rechtzeitig zum Fahrradjubiläum 2017 fertig werden.
Hintergrund und Entscheidungsprozess
Die fahrradfreundliche Umgestaltung der Bismarckstraße zählt zu den wichtigsten Projekten im Rahmen unseres 21-Punkte-Programms für mehr Radverkehr. Der Auftrag, die aktuell vorgestellten Planungen zur Radverkehrsführung in der Bismarckstraße durchzuführen, ergibt sich aus dem vom Gemeinderat am 11. Oktober 2011 beschlossenen Rahmenkonzept Lückenschlüsse im Radwegenetz. Abschließend entscheiden die gemeinderätlichen Gremien Anfang nächsten Jahres über die fahrradfreundliche Umgestaltung der Bismarckstraße.“