Mannheim/Heidelberg/Rhein-Neckar, 21. August 2014. (red/pol) Seit Ende des Jahres 2013 hat die Kriminalpolizeidirektion Heidelberg über 80 Betrugsfälle in der Region registriert, bei denen falsche Microsoft-Mitarbeiter Computerbesitzer anriefen, um sich einen Fernzugriff auf deren Rechner geben zu lassen.
Information des Polizeipräsidiums Mannheim:
“Nach immer derselben Masche riefen die deutschlandweit agierenden Täter auch wahllos Haushalte in Mannheim, Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis an und gaben sich, häufig in englischer Sprache, als Mitarbeiter des Microsoft-Supports aus. Den Angerufenen wurde dabei suggeriert, dass auf ihrem Computer dringend ein Update der Sicherheitssoftware installiert werden müsse.
Die Installation und die Wartung würden dann über einen sogenannten Fernzugriff erfolgen. Die Angerufenen wurden zunächst aufgefordert, eine Fernwartungs-Software wie Ammyy oder TeamViewer zu installieren, damit der falsche Techniker Zugang zum PC erhalten kann.
Täter könnten Zugangsdaten ausspionieren
Für die Arbeiten des Technikers wurden die Zahlung einer Servicepauschale und gleichzeitig auch die Kreditkartendaten verlangt.
Wenn der Angerufene die Software wie gefordert installiert und dem Betrüger den Zugang gewährt, kann dieser den Computer ausspionieren. Die Ermittler gehen davon aus, dass sich die Täter so Zugang zu Online-Banking-Daten oder Passwörtern für E-Mail-Konten verschaffen könnten.
Glück im Unglück für eine Nutzerin
Einer Computernutzerin aus dem Rhein-Neckar-Kreis ist es dieser Tage ähnlich ergangen. Sie hatte einen Anruf eines Microsoft-Support-Call-Mitarbeiters erhalten und bereits die Fernwartungssoftware heruntergeladen. Ihre Kreditkarten hatte sie dem unbekannten Anrufer schon durchgegeben die die geforderte Servicepauschale von 65.- Euro einer Bank, deren Schwerpunkt auf dem internationalen Zahlungsverkehr liegt, zur Überweisung bereitgestellt. Zum Glück für die Frau wurde die Überweisung nicht durchgeführt, da sie der Bank verdächtig vorkam.
Nach Erkenntnissen der Fahnder dürften die Täter aus dem Ausland, vermutlich vom asiatischen Raum aus in ganz Deutschland sogar weltweit agieren. Deshalb warnen wir eindringlich vor solchen falschen Microsoft-Mitarbeitern und geben folgende Ratschläge:
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- – Sollten Sie solche Anrufe erhalten, notieren Sie sich bitte die angezeigte Rufnummer auf dem Display des Telefons.
- – Nicht auf die Forderungen des Anrufers eingehen und sofort das Telefonat beenden.
- – Keine Installation von Software durchführen, zu der man am Telefon aufgefordert wird.
- – Keine Konto- oder Kreditkartendaten herausgeben.
- – Unterbrechen Sie die Internetverbindung ihres Computers.
- – Zeigen Sie den Vorfall bei Ihrer nächsten Polizeidienststelle an.
Das Polizeipräsidium Mannheim hat bei der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg zur Bekämpfung der Computerkriminalität das Dezernat Cybercrime eingerichtet. Personen, die Opfer dieser oder einer ähnlichen Betrugsmasche geworden sind, werden gebeten, sich zunächst mit der für ihren Wohnort zuständigen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.”