Heidelberg, 20. September 2019. (red/pm) Wenige Tage vor dem UN-Klimagipfel in New York hat die Coalition for Urban Transition (CUT) den Bericht „Urbane Chancen in der Klimakrise“ vorgelegt. Der mit Unterstützung der Bundesregierung erstellte Bericht zeigt, dass nationale Regierungen, die in nachhaltige städtische Infrastruktur investieren, ihre Klimaziele schneller erreichen werden und gleichzeitig den wirtschaftlichen Wohlstand des Landes fördern.
Information der Stadt Heidelberg:
„Der Bericht bestätigt eindrucksvoll unsere Strategie: Städte können viel für Klimaschutz tun. Aber sie brauchen dafür Unterstützung von der Bundes- und Landesregierung. In Heidelberg haben wir gute Beispiele dafür. Wir haben gerade unser Straßenbahnnetz für 80 Millionen Euro ausgebaut – das ging nur dank der Unterstützung von Bund und Land. Viele andere Maßnahmen wie die Umstellung auf erneuerbare Energieerzeugung müssen wir selbst stemmen. Dafür brauchen wir viel mehr Unterstützung. Der Bericht zeigt, wie sehr sich das für alle lohnt“, erklärt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Es ist möglich, die Klimakrise zu bewältigen und den wirtschaftlichen Wohlstand zu sichern. Nachhaltige und resiliente Städte werden dabei eine Schlüsselrolle spielen. Die Kommunen können den Übergang zur Treibhausgasneutralität allerdings nicht alleine vorantreiben. Um das Potential der Städte und Gemeinden freizusetzen, bedarf es der starken Unterstützung durch die Regierungen in den einzelnen Ländern.“
Klimagerechte Städte sind der Schlüssel
Im Mai dieses Jahres hatte Schulze an der internationalen Klimaschutzkonferenz ICCA in Heidelberg teilgenommen. Fazit der Tagung: Das Paris-Abkommen kann eingehalten werden. Ein Schlüssel dafür sind klimagerechte Städte. Ihr Potenzial muss durch das Zusammenwirken aller Regierungsebenen gehoben werden. Die Ergebnisse fließen in die anstehende UN-Konferenz in New York ein. Fast 10.000 Städte und lokale Regierungen weltweit haben sich inzwischen ehrgeizige Emissionsminderungsziele gesetzt.
Der 90-seitige CUT-Report bestätigt diese Linie. Er zeichnet eine positive Vision von kompakten, vernetzten und nachhaltigen Städten. Der Bericht unterstreicht das hohe Potenzial der Städte insbesondere für die Ziele des Paris Abkommens. Insbesondere soll der Bericht nationale Regierungen motivieren, klimaorientierte nationale Stadtentwicklungspolitiken zu entwickeln. Dafür bedarf es des Zusammenspiels aller Regierungsebenen. Eine zentrale Erkenntnis der Autoren: Städte können höchstens ein Drittel ihres Minderungspotenzials selbst erschließen. Für ein weiteres Drittel braucht es Entscheidungen, gesetzliche Grundlagen und Förderprogramme nationaler und regionaler Regierungsebenen. Und das letzte Drittel des Minderungspotentials kann nur durch gemeinsames Handeln aller Ebenen erschlossen werden.
Der CUT-Report “Climate Emergency, Urban Opportunity: How national governments can secure economic prosperity and avert climate catastrophe by transforming cities.“ wurde im Vorfeld des Klimagipfels des VN-Generalsekretärs veröffentlicht, der am 23. September in New York stattfinden wird. An der Finanzierung des globalen Berichts waren neben Deutschland auch Großbritannien, Schweden und der Global Covenant of Mayors beteiligt. Das Autorenteam der Coalition for Urban Transition (CUT) kooperierte mit über 35 Forschungseinrichtungen, internationalen Organisationen, NGOs, Infrastrukturanbietern und -investoren sowie mit Städtenetzwerken.
Heidelbergs Oberbürgermeister engagiert sich seit Jahren im Klimaschutz
Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner engagiert sich bundesweit und international seit Jahren konsequent für mehr Klimaschutz und Naturschutz. Er ist seit 2006 Präsident des europäischen Städtenetzwerkes „Energy Cities“ und im Vorstand des weltweiten Städte-Netzwerks „Covenant of Mayors“ Der „Covenant of Mayors“ ist die größte „Selbstverpflichtung zum Klimaschutz“ von Städten: Es sind mehr als 9.000 Städte und Gemeinden auf sechs Kontinenten und in 132 Ländern, die insgesamt mehr als 800 Millionen Menschen repräsentieren.
Zudem bringt die Stadt Heidelberg sich durch die Unterstützung von „Eine Welt“-Projekten ein, die sich an nachhaltiger Entwicklung im Sinne der „Sustainable Development Goals“ der Vereinten Nationen orientieren. Heidelberg ist mit vielen Städten vernetzt, unter anderem als „Innovator City“ im internationalen Städtenetzwerk C40, über die „Climate Alliance“, „Energy Cities“ oder den Deutschen Städtetag.“