Mannheim/Rhein-Neckar, 20. Juli 2018. (red/pro) RNB-Redaktionsleiter Hardy Prothmann kann bekanntlich nicht besonders gut mit der „Heimatzeitung“ Mannheimer Morgen. Deren Chefredakteur ist Dirk Lübke. Die Zeitung hatte Prothmann mal verklagt, zunächst vor dem Landgericht Mannheim gewonnen, sich sehr darüber gefreut und musste dann hinnehmen, dass Prothmann vor dem Oberlandesgericht Karlsruhe „vollumfänglich gewonnen“ hat. Klage abgewiesen. Der MM veröffentlichte eine kleinlaute Meldung. Aktuell traut sich die Zeitung zu keiner eigenen Recherche in einem Strafverfahren der Staatsanwaltschaft Mannheim gegen Prothmann – warum nicht? Und warum ist Herr Lübke noch Chefredakteur der einst bedeutenden Zeitung Mannheimer Morgen? Die Auflagen kennen nur eine Richtung – rasant nach unten. Prozesse werden verloren. Journalistische Themen nicht angegangen. Wie weit kann Versagen gehen?
Anm. d. Redaktion: Dies ist ein erweiterter Kommentar eines „spontanen“ Facebook-Postings auf unserer RNB-Seite.
Kommentar: Hardy Prothmann
Herr Lübke! Darf ich Sie als Kollegen ansprechen? Eigentlich mag ich mir das nicht zumuten, weil ich unter Kollegen nur die Leute verstehe, die ich respektiere. Tatsächlich sind wir aber beide Journalisten und deshalb schweren Herzens. „Kollege“ Lübke, so, wie Sie das machen, geht das nicht.
Der Mannheimer Morgen ist der lokale mediale Platzhirsch – unbestritten. Er hat eine immer noch große Lokalredaktion, der Sie vorsitzen. Doch keiner Ihrer Redakteure ist in der Lage, den Telefonhörer in die Hand zu nehmen oder eine email zu schreiben. Jemand könnte sogar herlaufen, in 20 Minuten könnte man bei unserer Redaktion klingen, die nicht in einem repräsentativen Gebäude sitzt wie die große Tageszeitung.
Wieso, weshalb, warum?
Wäre ich an Ihrer Stelle, hätte ich einen klaren Arbeitsauftrag erteilt: Journalist erhält sehr hohen Strafbefehl – was ist da los? Warum, wieso, weshalb? Was müssen unsere Leser, die auch Leser des „Bloggers“ sind, dazu wissen? Die Meldung läuft bundesweit. Der Anlass geschieht im eigenen Berichtsgebiet. Man ist der Platzhirsch, also sollte man die besten Informationen haben.
So würde ich das als verantwortlicher Redakteur mit einer großen Mannschaft im Hintergrund angehen. Wenn man den Anspruch hat. Wenn nicht, dann bringt man dpa.
Aber nein, Sie verstecken sich, statt selbst zu recherchieren und selbst zu berichten, hinter dpa zu einem Thema, das enorme Wellen geschlagen hat. Bundesweit.
Mit Kritik muss man umgehen
Man kann mich kritisieren und ich gehe mit Kritik um. Ich kritisiere Sie, weil das wichtig ist. Denn ich mache mir Sorgen um den MM. Unter Ihrer Führung wird die Zeitung einfach immer schlechter und das geht auch mich an. Ich habe lieber eine kompetente Konkurrenz als eine lahme Ente.
Ganz ehrlich? Ihr Nicht-Verhalten ist Ihre persönliche journalistische Kapitulationserklärung. Im Herzen Ihres Berichtsgebiets haben Sie keine Traute, jemanden zu beauftragen oder das Heft selbst in die Hand zu nehmen, um eine ordentliche journalistische Leistung abzuliefern? Wie erbärmlich.
Habe ich „Blogger“ Sie so erschreckt, Herr Lübke? Sie könnten ja jetzt meinen, was will dieser Typ? Vollständig bedeutungslos. Nur – warum bringt Ihr Blatt dann immer dpa-Meldung, wenn es negativ für das RNB ist? Warum klagen Sie gegen mich? Warum melden Sie ausschließlich nur, wenn es gegen mich geht? Weil ich „bedeutungslos“ bin? Scheint nicht so ganz der Fall zu sein.
Sie tun mir nicht wirklich leid. Sie sind halt, wie Sie sind. Was mir echt leid tut: Von 1991-1994 habe ich meine journalistische Karriere beim MM als freier Mitarbeiter gestartet. Das war eine gute Zeit, die ich überwiegend gerne in Erinnerung habe (auf pwr gehe ich jetzt nicht ein) und ich habe viel gelernt. Und damals galt die Zeitung noch was – dass ich dort Mitarbeiter war, war sogar ein Türöffner. Oh, ah, MM – das war eine „feine Adresse“.
Hochkomplexe Materie als Überforderung
Die Thematik der „Causa fiktionaler Terroranschlag“ ist hochkomplex – offenbar für Sie und jeden Ihrer Redakteure zu anstrengend und zu überfordernd. Damit tröste ich mich: Das Thema ist Ihnen vermutlich einfach zu hoch.
Es überfordert Sie. Wenn jemand nicht mehr kann, überfordert ist, dann habe ich dafür Verständnis. Irgendwann erreicht jeder seine Grenze.
Möglicherweise auch, weil Ihr Verlag und Sie mich schon mal verklagt haben und lernen mussten, dass viel Geld, Macht und Einfluss an wirklich guten Richtern beim Oberlandesgericht Karlsruhe nichts bedeuten. Ich habe Ihre Klage gegen mich vollumfänglich gewonnen.
Und ich bin gewillt, diese, nach meiner Meinung, aus niederen Gründen getriebene staatsanwaltliche Verfolgung auch zu gewinnen. Warum, wieso, weshalb? Was treibt den Blogger an? Wieso ist er so garstig? Lauter interessante Fragen, Herr Lübke, die weder Sie einer Ihrer Mitarbeiter stellen.
Die journalistische Todsünde
Das ist die Todsünde, Herr Lübke. Journalisten, die nicht neugierig sind, keine Fragen stellen, sind was? Genau: Überflüssig. Und noch mehr die, die zielgerichtete Anweisungen erhalten. Und vor allem Medien, bei denen jeder aufmerksame Leser erkennt, dass Themen willkürlich ausgewählt werden, einige stattfinden, andere nicht – aus „Gründen“.
Sie, Herr Lübke und Ihre Zeitung, haben aktiv selbst gegen diese Staatsanwaltschaft geklagt. Ich habe das sogar verstanden, weil einige Mitarbeiter dieser Staatsanwaltschaft ein echtes Problem darstellen. Aber hätten Sie mich gefragt, hätte ich Ihnen abgeraten. Sie wollten sich als Verteidiger der Pressefreiheit gerieren und sind jämmerlich gescheitert. Sie haben nicht nur gegen mich, sondern auch gegen die Staatsanwaltschaft Mannheim verloren. War das zu viel für Sie, Herr Lübke?
Das wollten Sie so, deshalb auch hier kein Mitleid.
Sie hatten die Chance, sich zu wundern
Ich habe keinen Angriff auf die Staatsanwaltschaft gestartet, um mich zu inszenieren, sondern ich habe etwas gewagt, was man kritisieren kann und auch soll, und die Staatsanwaltschaft Mannheim hat eine Chance gewittert, mich persönlich anzugehen.
Sie, Herr Lübke, hätten die Chance gehabt, sich sehr zu wundern. Denn Ihr Angriff auf die Staatsanwaltschaft Mannheim (die Sie im Gegensatz zu mir nicht privat bezahlen müssen) brachte einen Misserfolg, weil der VGH Ihnen klar gemacht hat, dass die Staatsanwaltschaft Persönlichkeitsrechte zu achten hat. Bei mir hat diese Staatsanwaltschaft alle Persönlichkeitsrechte missachtet.
Und spätestens hier, Herr Lübke, wachen Sie nicht auf? Sie erkennen nicht, wie absurd das ist? Sie erkennen keine Chance, hier nochmals einzuhaken? Oder ist ein Schaden für das RNB für Sie wichtiger, als eine Reputation für sich selbst? Interessante Emotionslage, Herr Lübke.
Das Dilemma
Das, Herr Lübke, wäre eigentlich ein Fest gewesen, um journalistisch mal so richtig aufzudrehen und die verrückte Weltsicht von Teilen dieser Staatsanwaltschaft an die Wand zu nageln. Und was machen Sie? Sie machen den Feigling.
Das Problem ist klar: Sie hätten mir und meinen Rechten beispringen müssen. Das ist natürlich ein arg heftiges Dilemma für Sie, Herr Lübke. Und Ihren Justiziar und alle anderen, die mich gerne weg haben würden. Zum Komplizen der Staatsanwaltschaft wollen Sie sich aus benannten Gründen auch nicht machen. Was ist die Lösung? Sie bringen dpa. Damit ist der Anschein von Berichterstattung gewahrt.
Herr Lübke, das ist aktuell Ihre persönliche, lokaljournalistische Bankrotterklärung. Und was noch bitterer ist: Sie haben keinen Hebel, um mich wieder zu verklagen. Sie müssen diese Meinung hinnehmen und Sie wissen, wie gut das RNB gelesen wird. Bundesweit.
Machen Sie Platz – für eine Zukunft der Zeitung
Verhandeln Sie mit dem Verlag über eine auskömmliche Ablösesumme, schreiben Sie künftig wie Ihr Buddy Raue für Kress irgendwelchen Mist, aber machen Sie den Platz frei für einen Journalisten, der brennt und der was kann. Keine Sorge, ich will den Job nicht (denn dann müsste ich als erstes pwr und einige andere rauswerfen, was viel zu teuer wäre und der gewinnstrebende Verlag nie mitmachen würde).
Ich stelle fest, dass der Mannheimer Morgen mal wieder nicht in der Lage war, in seinem Kerngebiet zu reüssieren. Ob Flowtex, Kachelmann oder andere Themen. Der MM lässt sich den Vorgarten durchbuddeln und schaut zu, wie andere Themen pflanzen. Autsch.
Die Aufgabe wäre minimal gewesen. Eine Anfrage an uns zu stellen. Stattdessen bringt man lieber eine Agenturmeldung.
Das, Herr Lübke, wäre für mich ein Grund, wäre ich Verleger des MM, Sie umgehend und persönlich hochkant zu feuern. Mehr Missleistung geht nicht.
Vor einiger Zeit wäre ich jederzeit gerne mit Ihnen zu jedem Thema in die Bütt gestiegen. Aktuell habe ich nur noch Mitleid mit einem journalistischen Feigling.
Schöne Grüße
Ihr Hardy Prothmann
Das Amtsgericht Mannheim hat auf Antrag der Staatsanwaltschaft Mannheim aktuell einen Strafbefehl über 9.000 Euro gegen Redaktionsleiter Hardy Prothmann erlassen. Dagegen wurde Einspruch eingelegt. Es wird zum Prozess kommen.
Informationen dazu:
In eigener Sache: Staatsanwaltschaft Mannheim erwirkt Strafbefehl beim Amtsgericht Mannheim
9.000 Euro Geldstrafe wegen einer fiktionalen Szene
Sie entscheiden mit, wie lange es unser Angebot noch gibt. Die Angriffe, auch von staatlichen Stellen, gegen uns, sind teils enorm. Im Fall der Staatsanwaltschaft Mannheim hat die Polizei gegen uns ermittelt, das musste sie und das nehmen wir hin. Was wir nicht hinnehmen ist offensichtliche Willkür bei gewissen Personen und gewissen Behörden. Dagegen wehren wir uns.
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